Intel Kaby Lake Refresh: Ultrabook-Prozessoren mit vier Kernen Ende 2017
Neue Produktionsfahrpläne zeigen die Einführung eines „Kaby Lake Refresh“ zum Ende des kommenden Jahres. Im Wesentlichen bedeutet dies die Einführung der ersten Ultrabook-Prozessoren mit vier Kernen bei einer TDP von 18 Watt. Doch bereits einige Monate zuvor wird der H-Modellserie mit vier Kernen eine ähnliche Aufgabe zufallen.
Vier Kerne für Notebooks hatten bisher > 25 Watt TDP
Die Prozessoren mit dem Kürzel H, beispielsweise Skylake-H, stehen bisher immer für die Modelle, die den gleichen CPU-Die zwischen Desktop und Notebook teilen. Der Unterschied ist, dass der Quad-Core-Die im Notebook in der Regel mit seinem Package auf dem Mainboard verlötet wird, während er im Desktop als sockelbare Lösung zur Verfügung steht. Die nächste Ausbaustufe wird Kaby Lake-H, die als Vier-Kern-Lösung zum Ende des Jahres den Status RTS (ready to ship) erreicht und damit zu Beginn des kommenden Jahres nicht nur im Notebook sondern auch Desktop verfügbar sein wird. Diese Terminvorgabe hatte Intel unabhängig von der inoffiziellen Roadmaps bereits offiziell bestätigt. Bisher wurde die H-Serie in Modellen jenseits der TDP von 25 Watt gepflegt, doch mit Kaby Lake folgt eine Neuerung.
Mit Kaby Lake fällt die TDP auf 18 Watt
Im Frühjahr des kommenden Jahres sollen erstmals 18-Watt-Ableger veröffentlicht werden. Die verbesserte Fertigung erlaubt bei gleicher TDP einen deutlich höheren Taktspielraum, hatte Intel zum IDF 2016 erklärt. Das kann aber auch anders genutzt und so bei annähernd gleichem Takt die TDP abgesenkt werden. Wie groß der Kompromiss dabei ausfällt, ist aktuell aber noch nicht bekannt. Aktuelle 25-Watt-Skylake-H-Prozessoren arbeiten mit Taktraten von rund 2 GHz in der Basis und bis zu knapp 3 GHz im maximalen Turbo.
Erstmals erhält auch die U-Serie vier Kerne
Doch damit nicht genug. Auch ein von Grund auf für geringe TDP ausgelegtes Modell soll mit der Neuauflage von Kaby Lake vier Kerne erhalten. Erstmals fällt in diesem Zusammenhang der Begriff Kaby Lake Refresh (KBL-R). Der neue Prozessor, der zur U-Serie gehören wird, soll ebenfalls vier Kerne bei 18 Watt TDP bieten. Die TDP gegenüber den aktuellen U-Modellen mit zwei Kernen steigt also um 3 Watt an.
Der Unterschied zwischen U- und H-Serie liegt in der Plattform: Bei der U-Serie ist der Chipsatz auf dem gleichem Trägermaterial als Multi-Chip-Package hinterlegt, bei der H-Serie ist das als klassische 2-Chip-Lösung auf dem Mainboard gelöst. Bereit zur Auslieferung will Intel im September des kommenden Jahres sein, zum Weihnachtsgeschäft im vierten Quartal sollten die Modelle dann in OEM-Geräten verfügbar sein.
Ende 2017 ist jedoch auch die Einführung der Cannon-Lake-Prozessoren geplant, Intels erstem 10-nm-Prozessor. Nach bisherigem Wissensstand wird dies jedoch zu Beginn nur als Zwei-Kern-Lösung geschehen – so wie bei Skylake und Kaby Lake zuletzt auch. Erst später werden weitere Die-Ausbaustufen folgen.