Apple iPhone 7: LTE-Leistung mit Qualcomm-Modem höher als mit Intel
Für das iPhone 7 und iPhone 7 Plus führt Apple erstmals ein sogenanntes Dual-Sourcing für das LTE-Modem durch. Das bedeutet, Apple bezieht das LTE-Modem im konkreten Fall nicht mehr nur wie bisher von Qualcomm, sondern jetzt auch von Intel. Bei fallender Empfangsqualität schneidet Intel deutlich schlechter als Qualcomm ab.
Während sich viele Tests zum iPhone 7 primär auf Eigenschaften wie Kamera, Display und Leistung konzentrieren, darunter zugegebenermaßen auch der Test des iPhone 7 (Plus) von ComputerBase, hat sich Cellular Insights den unterschiedlichen Modems gewidmet.
Qualcomm und Intel liefern Modems an Apple
Für das iPhone 7 bezieht Apple das LTE-Modem anders als bei früheren iPhone-Generationen nicht mehr nur von Qualcomm, sondern auch von Intel. Für Intel gilt der Zuschlag durch Apple als großer Erfolg der Modem-Sparte. Von Intel bezieht Apple das XMM 7360, während es bei Qualcomm das MDM9645 ist, auch vermarktet als Snapdragon X12 und etwa auch Bestandteil des Snapdragon-820/821-SoC.
In Deutschland mit Intel-Modem XMM 7360
Das iPhone 7 bietet Apple wieder in verschiedenen Versionen an, die sich hinsichtlich der Netzunterstützung unterscheiden. Das iPhone 7 gibt es in den Bauarten A1660, A1778 und A1779, das iPhone 7 Plus in den Varianten A1661, A1784 und A1785. Die Modelle A1778 und A1784 sind für den deutschen Markt und unter anderem auch die US-Mobilfunkanbieter AT&T sowie T-Mobile gedacht und nutzen das Intel-Modem XMM 7360. In allen anderen Varianten ist das MDM9645 von Qualcomm verbaut.
Das Fachmagazin Cellular Insights wollte wissen, ob es im LTE-Netz Leistungsunterschiede hinsichtlich des Datendurchsatzes zwischen den beiden Modem-Varianten von Qualcomm und Intel gibt und hat dafür mit professionellem Messequipment von Rohde & Schwarz Tests auf den LTE-Bändern 12, 4 und 7 durchgeführt. Das LTE-Band 7 wird in Deutschland neben Band 3 und 20 von allen drei großen Mobilfunkanbietern genutzt.
Unter guten Empfangsbedingungen bei einem RSRP-Wert (Referenzsignal der Empfangsfeldstärke am Endgerät) von -85 dBm steigen alle Modelle des iPhone 7 noch mit gleich hohem Datendurchsatz (in Mbit/s gemessen) in den Test ein. Mit abfallender Empfangsqualität ergeben sich auf allen getesteten LTE-Bändern jedoch rasch deutliche Unterschiede. Das Qualcomm-Modem schafft auf allen drei Frequenzbändern deutlich länger einen hohen Datendurchsatz, bevor unter stetig schlechter werdendem Empfang auch hier der Durchsatz auf ein Minimum einbricht.
Galaxy S7 edge schlägt die Konkurrenz
Das Intel-Modem zeigt den größten Knick in der Kurve bereits bei einem RSPR-Wert von -105 dBm, was für einen gerade noch ausreichenden Empfang steht. Das Qualcomm-Modem zeigt den größten Leistungsabfall etwas später bei einem RSPR-Wert von circa -110 dBm, was bereits als sehr schlechtes Signal gilt. In einem weiteren Vergleich unter schlechten Empfangsbedingungen wird außerdem aufgezeigt, dass das Samsung Galaxy S7 edge in der US-Konfiguration mit Snapdragon-X12-Modem von Qualcomm zumindest im LTE-Band 4 am besten in puncto Datendurchsatz abschneidet.