iPhone: Apple will Sharp als OLED-Zulieferer
Apple verhandelt laut einer Bloomberg-Meldung mit Sharp über die Lieferung von OLED-Displays für zukünftige iPhones. Sharp hat jüngst die Investition von 566 Millionen US-Dollar in die Errichtung weiterer OLED-Produktionsstätten angekündigt, die den Betrieb zwischen April und Juni 2018 aufnehmen sollen.
Die OLED-Produktionsausweitung ist Sharps erste größere Geldausgabe seit der Übernahme durch Foxconn. Damit folgt Sharp dem Markttrend weg von der LCD-Technologie und hin zu OLED-Displays, deren frühere, durch die mangelnde Langlebigkeit hervorgerufenen Probleme in den neuesten Display-Generationen weitgehend behoben sind.
Apple möchte größeren Zulieferer-Wettbewerb
„Apple hat Sharp inoffiziell zu einer Ausweitung der OLED-Produktion geraten“, so Amir Anvarzadeh von BGC Partners. Apples Strategie bestehe darin, den Wettbewerb unter den Zulieferern zu verstärken und sich selbst weniger abhängig von einzelnen Zulieferer-Partnern wie Samsung zu machen. Weder Apple noch Sharp äußerten sich zu den kolportierten Verhandlungen.
Apples Display-Zulieferer und Sharp-Konkurrent Samsung fährt die OLED-Produktion aktuell ebenfalls hoch. Im zweiten Halbjahr 2016 soll die Herstellung der nächsten Generation von OLED-Panels um 50 Prozent steigen, um im kommenden Jahr ausreichende Stückzahlen für große Abnehmer wie Apple liefern zu können. Ob Sharp 2017 ebenfalls schon OLED-Lieferungen an Apple in nennenswertem Umfang leisten wird, ist fraglich, da Sharps OLED-Produktionsausweitung erst in eineinhalb Jahren greift.
iPhone-8-Topmodell mit OLED-Display und Glasgehäuse
Apples nächstjähriges iPhone-Flaggschiff wird laut übereinstimmender Meldungen ein OLED-Display bieten. Bisher verwendet der iPhone-Konzern die OLED-Technologie nur bei der Apple Watch, alle anderen Apple-Displays setzen auf LCD. Aus Zuliefererkreisen heißt es zudem, Apple verbaue bei mindestens einem Modell des 2017er-iPhones ein Glasgehäuse.
Der hinsichtlich noch nicht veröffentlichter Apple-Produkte meist gut informierte Analyst Ming-Chi Kuo prognostizierte jüngst ebenfalls eine iPhone-Variante mit Glasgehäuse für nächstes Jahr. Glas sei deutlich kratzfester als das aktuelle iPhone-7-Modell in Diamantschwarz, das mit Lieferengpässen zu kämpfen hat, und biete eine geringere Ausschussquote bei der Produktion. Zudem integriere Apple höchstwahrscheinlich einen Edelstahlrahmen, sodass das Gerät optisch dem iPhone 4s (2011) ähnele.
Allerdings sei nicht sicher, welche 2017er-iPhones ein OLED-Display, Glasgehäuse und einen Edelstahlrahmen bieten werden. Vor einem halben Jahr ging Kuo von einem Topmodell mit 5,8-Zoll-Display und OLED-Technologie aus. Aufgrund der zu erwartenden OLED-Lieferengpässe bleibe Apple dagegen vermutlich bei dem 4,7-Zoll-iPhone bei LCD, ebenso wie bei einem eventuell weiterhin angebotenen 5,5-Zoll-Modell.