LG UltraFine: 4K- und 5K-Monitore sorgen für USB-Typ-C-Wirrwarr
LG hat unter dem Markennamen UltraFine zwei neue hochauflösende Monitore speziell für die neuen MacBook Pro vorgestellt. Es stehen zwei Modelle in 21,5 und 27 Zoll mit 4K- und 5K-Auflösung im 16:9-Format zur Auswahl. Fragwürdig sind die angeblichen Systemvoraussetzungen, die nur den Betrieb mit einem Mac und macOS erlauben.
Video, Audio, Daten und Strom über ein Kabel
UltraFine heißen die neuen LG-Monitore mit Thunderbolt 3 als Anschluss für Video, Daten und Strom. Da Thunderbolt 3 immer im Format USB Typ C umgesetzt ist, sind die neuen UltraFine-Displays prädestiniert für den Einsatz in Kombination mit Apples neuen MacBook Pro. LG hat die neuen Monitore auch speziell für die Nutzung mit den neuen Laptops vorgesehen. Zumindest die Variante mit 21,5 Zoll soll sich über USB Typ C (nicht Thunderbolt 3) auch am MacBook betreiben lassen. Dagegen sprechen aber sogar Apples eigene technische Angaben.
Das MacBook Pro überträgt sein Videosignal je nach angeschlossener UltraFine-Variante mit 4.096 × 2.304 (21,5") oder 5.120 × 2.880 (27") Bildpunkten bei 60 Hertz über Thunderbolt 3. Über Thunderbolt 3 werden zudem Datensignale vom Notebook an das Display geleitet, um am Monitor 3 × USB 3.1 Gen1 Typ C, die integrierten Stereo-Lautsprecher sowie Kamera und Mikrofon zu nutzen. Das 21-Zoll-Modell bietet auch die Stereo-Lautsprecher, aber keine Kamera und nur 3 × USB 2.0 Typ C. In die andere Richtung liefert der große Monitor wiederum auf demselben Kabel bis zu 85 Watt, um das MacBook Pro zu laden. Das kleinere Modell liefert nur bis zu 60 Watt.
IPS-Display mit P3-Farbraum
Beide UltraFine-Monitore nutzen IPS-Panels von LG, die zu 99 Prozent den gegenüber sRGB erweiterten P3-Farbraum abdecken. Die Helligkeit gibt LG mit jeweils bis zu 500 cd/m² an, zum statischen oder dynamischen Kontrast gibt es keine Angaben. Die Spezifikationen entsprechen damit den im aktuellen iMac in 21,5 Zoll mit 4K-Display und 27 Zoll mit 5K-Display verbauten Monitoren. LGs neue UltraFine-Monitore sind deshalb auch so etwas wie die Nachfolger des alten Thunderbolt Displays von Apple.
Das MacBook kann die Auflösung gar nicht
Der entscheidende Unterschied zwischen beiden Displays hinsichtlich der Konnektivität ist die Tatsache, dass das 4K-Modell mit USB Typ C und Thunderbolt 3 angeschlossen werden kann, das 27-Zoll-Modell aber nur mit Thunderbolt 3. Deshalb kommt für das 4K-Modell laut Apple jeder USB‑Typ-C-fähige Mac infrage, also MacBook und MacBook Pro, und für das 5K-Modell ausschließlich Macs mit Thunderbolt 3, also aktuell nur die neuen MacBook Pro. Das MacBook beherrscht über USB Typ C im Alternate Mode aber nur maximal DisplayPort 1.2 und 3.840 × 2.160 Pixeln bei 30 Hz, kann deshalb die 4.096 × 2.304 Pixel und 60 Hertz des Monitors gar nicht vollständig ausnutzen.
Funktionieren angeblich nur mit Apple
Im Apple Store heißt es im Abschnitt Systemvoraussetzungen, die neuen UltraFine-Displays funktionieren ausschließlich mit macOS Sierra 10.12.1 oder neuer und nur mit einem Mac, der mit Thunderbolt 3 oder USB Typ C ausgestattet ist. Damit kommen aktuell nur die neuen MacBook (Pro) infrage. Fragwürdig ist diese Angabe allemal, denn sollte es sich um spezifikationstreues Thunderbolt 3 handeln, dürfte auch der Nutzung mit anderen Geräten, etwa dem aktuellen Dell XPS 13, eigentlich nichts im Weg stehen.
749 und 1.399 Euro ab Dezember
Das 4K-Modell mit der Teilenummer 22MD4KA-B.AUSA kostet 749 Euro und ist in fünf bis sieben Wochen lieferbar. Es ist ohne Ständer 50,5 × 38,8 × 4,4 cm (21,9 cm mit Ständer) groß und wiegt 5,6 kg. Das 5K-Modell mit der Teilenummer 27MD5KA-B.AUSA kostet 1.399 Euro und wird noch mit dem Hinweis „derzeit nicht verfügbar“ angeboten. Es ist ohne Ständer 62,6 × 46,4 × 5,4 cm (23,9 cm mit Ständer) groß und wiegt 8,5 kg. Das Netzteil ist jeweils in den Monitor integriert, das Netzkabel ist Teil des Lieferumfangs. Dem 21,5-Zoll-Modell liegt ein 1,8 Meter langes USB-C-Kabel (Standard unbekannt) bei, dem 27-Zoll-Modell ein zwei Meter langes Thunderbolt-3-Kabel.