Apple: Neue MacBook Pro mit Touch Bar und 4 × Thunderbolt 3
Apple hat neue MacBook Pro mit 13 und 15 Zoll vorgestellt. Sie verfügen über die Tastenreihe Touch Bar und Touch ID. Neben Silber gibt es Space Grey. Das Design des Gehäuses orientiert sich am Vorgänger, ist aber dünner und schmaler. Bei der CPU ersetzt Skylake Haswell und Broadwell, das große Modell nutzt AMDs Polaris-11-GPU.
Dünnere Gehäuse im alten Design in zwei Farben
Das neue MacBook lehnt sich beim Design an den Vorgänger an, ist aber dünner und leichter. Die Vorgänger waren beide 18,0 mm hoch, die neuen sind 14,9 respektive 15,5 mm hoch. Weil sie auch schmaler sind, fällt das Volumen beim Modell mit 13 Zoll um 23 Prozent, das Volumen des größeren Modells sinkt um 20 Prozent. Noch einmal deutlich größer ist das Trackpad: Die Fläche wächst gegenüber den Vorgängern um den Faktor zwei. Die neue Tastatur setzt auf die vom MacBook mit 12 Zoll bekannten Butterfly-Taster, die allerdings in zweiter Generation überarbeitet worden sein sollen.
Erstmals gibt es auch das MacBook Pro in zwei Farben: Neben Silber steht in Zukunft auch Space Grey, die beim iPhone 7 abgeschaffte Variante, zur Wahl. Auch das kleinere Modell gibt den Ton in Zukunft über Lautsprecheröffnungen links und rechts der Tastatur aus.
Mit neuer OLED-Retina-Leiste Touch Bar
Beide neuen MacBook Pro verfügen über die von Apple vor drei Tagen selbst bereits gezeigte OLED-Tastenreihe Touch Bar und den Fingerabdruckscanner Touch ID. Die schwarze Leiste mit „Retina Auflösung“ erkennt mehrere Finger und stellt je nach Anwendung andere Eingabemöglichkeiten zur Wahl. Touch Bar ersetzt die vormals vorhandenen Funktionstasten und Escape sowie Ein/Aus. Für Funktionen wie ESC, lauter/leise und heller/dunkler hält Touch Bar aber immer Platz bereit. Anwender können diese Fläche auch konfigurieren.
Über Touch Bar gibt Apple beispielsweise Wortvorschläge, Favoriten im Browser, Emoticons oder Thumbnails von Tabs aus. In Photos lässt sich durch eine Reihe an Bildern scrollen, die als Mini-Vorschau, so wie vom iPhone oder iPad bekannt, in Touch Bar angezeigt werden. Die zum Editieren von Fotos bekannten Funktionen lassen sich ebenfalls direkt über Touch Bar abrufen, ohne mit dem Trackpad in der App selbst zu navigieren.
Anwender, die die Escape-Taste in physischer Form vermissen, können sie in macOS 10.12.1 auf die Taste Command, Option, Caps Lock oder Control legen.
Touch ID mit Apple T1 für den schnellen Benutzerwechsel
Hinter Touch ID im MacBook steckt mehr als nur der Fingerabdrucksensor. Um den verschlüsselten Fingerabdruck weiterhin vor dem Zugriff fremder Soft- und Hardware schützen zu können, nutzt Apple einen eigenen Chip, der im iPhone oder iPad Teil des SoCs ist. Apple nennt diesen Chip im neuen MacBook Pro Apple T1.
Apple nutzt Touch ID bei den neuen MacBook Pro nicht nur zum Freischalten des Notebooks oder der Freigabe von Zahlungen, verschiedene Anwender können über ihren Fingerabdruck auch verschiedene Nutzerprofile aufrufen.
Hellere Displays mit mehr Kontrast und DCI-P3
Das neue Display des 15-Zoll-Modells soll 67 Prozent heller sein als das des Vorgängers und einen um 67 Prozent höheren Kontrast bieten. Der darstellbare Farbraum ist 25 Prozent größer, weil Apple nach iPad Pro 9,7 Zoll und iPhone 7 (Plus) auch beim MacBook Pro auf DCI-P3 statt sRGB setzt. Die Auflösungen bleiben hingegen unverändert. 2.880 × 1.800 Pixel sind es beim Modell mit 15 Zoll, 2.560 × 1.600 Pixel beim Modell mit 13 Zoll.
Skylake statt Broadwell und Haswell
Alle neuen MacBook Pro setzen auf CPUs der Generation Intel Skylake. Intel Kaby Lake ist bisher nur als Zwei-Kern-Lösung mit maximal 15 Watt TDP verfügbar. Sie bieten zu wenig Leistung bei der GPU (MacBook Pro 13 Zoll) respektive CPU und GPU (MacBook Pro 15). Deshalb bleibt neben Microsoft auch Apple Ende 2016 nur der Wechsel auf die im August 2015 vorgestellte Plattform Skylake. Kaby Lake mit mehr Leistung wird erst zur CES 2017 im Januar erwartet.
Das kleinere MacBook Pro bleibt bei zwei Kernen und Hyper-Threading mit 28 Watt TDP und setzt auf den Core i5-6267U mit 64 MB eDRAM, während das größere Modell weiterhin auf vier Kerne und Hyper-Threading setzt – bei Haswell hatten diese Prozessoren 47 Watt TDP, bei Skylake sind es 45 Watt. Anwender haben die Wahl zwischen Core i7-6920HQ, 6820HQ und 6700HQ. Alle bieten Iris Graphics 530 mit 24 Shadern und ohne eDRAM, das ist ein Rückschritt gegenüber dem Vorgänger.
AMD Polaris im Modell mit 15 Zoll
Auch das neue MacBook Pro 15 Zoll setzt allerdings auf eine dedizierte Grafikkarte von AMD. Die bisher verfügbare Radeon R9 M370X auf Basis von Capre Verde aus dem Jahr 2012 wird allerdings durch eine GPU auf Basis von AMD Polaris 11 ersetzt. Statt 2 GB GDDR5 stehen jetzt 4 GB GDDR5 zur Verfügung. Apple nennt die GPU „Radeon Pro“ mit den Nummern 450 und 455 und stattet sie mit 2 GByte GDDR5 aus, im Kern dürfte es sich aber auch um die Radeon RX 460 handeln – diese gibt es bei Apple nur gegen Aufpreis als Radeon Pro 460 und dann auch mit 4 GByte Speicher. Das 13-Zoll-Modell setzt weiterhin allein auf die im Prozessor integrierte Grafikeinheit.
In Summe sollen beide neuen MacBook Pro den jeweiligen Vorgänger in allen Disziplinen deutlich übertreffen, beim größeren Modell fällt der Vorteil bei der GPU, beim kleineren bei CPU größer aus. ComputerBase hat alle Konfigurationen der neuen MacBook Pro in einer separaten Übersicht aufgestellt.
Vier Mal Thunderbolt 3 über USB Typ C
Thunderbolt 2 über Mini-DisplayPort, HDMI, USB 3.0 Typ A – all das gibt es beim neuen MacBook Pro nicht mehr, hier heißt die Zukunft USB Typ C. Im Gegensatz zum MacBook mit 12 Zoll, dass nur einen dieser Stecker bietet, finden sich an beiden MacBooks aber vier davon. Darüber hinaus setzen alle auf Thunderbolt 3 und vereinen damit USB 3.1 Gen 2, Thunderbolt 3, x4 PCIe und DisplayPort sowie USB Power Delivery mit maximal 100 Watt in einem Anschluss. Beim kleinen MacBook steckt hinter USB Typ C nur USB 3.1 mit Alternate Mode für Display Port und Power Delivery.
Das Ende für MagSafe und den SD-Karten-Leser
Wie im Vorfeld gemutmaßt, lässt Apple auch am MacBook Pro den vor zehn Jahren eingeführten Ladeanschluss MagSafe fallen. Dafür kann das Notebook über jeden der vier Ports geladen werden. Für einige Anwender wird aber auch ein weiterer Wegfall von Bedeutung sein: Auch der SD-Karten-Leser ist Geschichte. Geblieben ist hingegen der 3,5-mm-Klinkenenschluss.
Gleichbleibende Laufzeit
Apple verspricht für beide neuen Notebooks zehn Stunden Akkulaufzeit, vormals wurden zehn (13 Zoll) respektive neun Stunden (15 Zoll) genannt. Weil das MacBook Pro abermals deutlich an Volumen eingespart hat, kann Apple die Laufzeit trotz aktuellerer Hardware nur halten bzw. um zwölf Prozent ausbauen.
Eine abgespeckte Variante und das Aus für das kleine MacBook Air
Weil das neue ausgewachsene MacBook Pro 13 Zoll dünner und leichter als das aktuelle MacBook Air ist, aber deutlich mehr kostet, legt Apple eine zweite Variante auf, die ohne Touch Bar auskommt und auf zwei mal Thunderbolt 3 setzt. Auch der Arbeitsspeicher taktet mit 1.866 zu 2.133 MHz langsamer und die CPU, der Core i5-6360U, ist mit nur 15 Watt TDP weniger leistungsfähig, dafür ist der Akku größer. Das MacBook Air mit 11 Zoll wird hingegen restlos gestrichen. Das MacBook mit 12 Zoll nimmt dessen Platz als kleinstes Modell ein. Das alte MacBook Pro 13 Zoll hält Apple vorerst hingegen weiterhin im Programm.
Preise und Verfügbarkeit
Das kleine Einstiegsmodell des MacBook Pro 13 Zoll ohne Touch Bar und mit 15-Watt-CPU wird in der Basiskonfiguration ab 1.699 Euro verfügbar sein. Das ausgewachsene MacBook Pro 13 Zoll kostet mindestens 1.999 Euro (bisher 1.449 Euro) und die Basisvariante des MacBook Pro 15 Zoll 2.699 Euro (bisher 2.249 Euro). Die Einstiegspreise steigen um 550 respektive 450 Euro. Alle neuen MacBooks können ab sofort bei Apple bestellt werden, die Auslieferung für das kleinste Modell beginnt heute, die der beiden anderen in zwei bis drei Wochen. Im Lieferumfang befinden sich ein Netzteil (61 bzw. 87 Watt) und ein zwei Meter langes Kabel USB Typ C auf USB Typ C.
ComputerBase hat alle Konfigurationen der neuen MacBook Pro in einer separaten Übersicht aufgestellt.