PowerColor Devil Box im Test: Aus dem Ultrabook mit TB3 wird ein Gaming-PC

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Wolfgang Andermahr (+1)
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Die Devil Box im Betrieb und die Lautstärke

In dem Augenblick, in dem man die Devil Box mit dem Notebook verbindet, befindet sie sich bei aktivem Netzstecker in einem Stand-By-Modus. Und das ist in sehr leisen Umgebungen ein Problem, weil die Elektronik deutlich wahrnehmbare Geräusche von sich gibt. In zwei Metern Entfernung nicht mehr hörbar, hat der Anwender in leiser Umgebung direkt am Notebook ein dauerhaftes Gezirpe im Ohr. Davon abgesehen steigt die Leistungsaufnahme der Box auf rund 15 Watt an.

Im Leerlauf wird es nie leise

In dem Augenblick, in dem man das Notebook einschaltet beziehungsweise das Thunderbolt-Kabel im laufenden Betrieb verbindet, schaltet sich die Devil Box mitsamt der Grafikkarte ein. Das funktioniert sowohl mit einer AMD- als auch mit einer Nvidia-Grafikkarte problemlos. Von da an beginnen auch sämtliche Lüfter im Gehäuse zu drehen. Auch wenn PowerColor sie unter Windows mit einer niedrigen Drehzahl agieren lässt, sind sie gut zu hören, weil ihre Lager Geräusche von sich geben.

Selbst wenn die installierte Grafikkarte die Lüfter im Leerlauf ausschaltet, die Devil Box kann das nicht. Wer es am Ultrabook unter Windows ruhig haben will, muss die Box also vom System trennen – und verliert so auch die Funktion als Dockingstation.

Unter Last leiser als viele Gaming-Notebooks

Wird die Grafikkarte in den 3D-Modus geschaltet, steigt die Geräuschkulisse an. Die Lagergeräusche werden dabei gegen das Rauschen der Luft getauscht. Ohne Kopfhörer nervt das in maximal 50 Zentimeter Abstand zum Notebook, die meisten Gaming Notebooks sind aber lauter. Der Vorteil der guten Belüftung ist, dass die Grafikkarte selbst ein wenig kühler als in einem klassischen Desktop-Gehäuse bleibt und deren Lüfter damit potentiell langsamer drehen.

Im Alltag nicht problemfrei

Der Umgang mit der Devil Box verlief im Testalltag nicht ohne Probleme. Aus unerklärlichen Gründen wollte an allen USB-Anschlüssen mit dem Acer Predator 15 keine Maus funktionieren. Diese hörte immer wieder für kurze Zeit auf zu funktionieren. Alle anderen USB-Komponenten funktionieren dagegen einwandfrei. Auf einem alternativ genutzten Dell XPS 13 war der Mausbetrieb dagegen kein Problem. PowerColor konnte das Problem nicht reproduzieren.

Externe Leistung auf dem internen Display nicht immer möglich

Auch nicht immer funktionieren wollte, das von der externen Grafikkarte berechnete Spiel auf dem Display des Notebooks auszugeben – und nicht auf einem externen Monitor. Abermals war das Acer Predator 15 der Kandidat, der das nicht wollte. Nutzt man einen externen Monitor, der an die Grafikkarte angeschlossen wird, verrichtet die Devil Box so lange den Dienst, wie man das Spiel auf diesem auch startet. Startet man es jedoch auf dem internen Display oder nutzt überhaupt keinen externen Monitor, funktioniert die Anzeige des Windows-Desktops zwar problemlos, 3D-Anwendungen funktionieren aber überhaupt nicht. Das war bei allen Grafikkarten der Fall.

Fehlermeldung, wenn ohne externes Display auf dem Predator gespielt werden soll
Fehlermeldung, wenn ohne externes Display auf dem Predator gespielt werden soll

Ganz anders dagegen erneut die Situation auf dem Dell XPS 13: Dort funktioniert die Funktion auf Anhieb und ohne Schwierigkeiten. PowerColor bestätigt, dass die Funktion derzeit noch nicht verlässlich funktioniert, denn dafür müssen alle Komponenten, von Notebook bis hin zum Grafikkartentreiber, zusammen spielen; und das ist offensichtlich nicht immer der Fall.

Fummelei am Ethernet-Port

Abschließend gibt es direkt zwischen dem Netzwerkanschluss und dem integrierten Netzteil so wenig Platz, dass der Mechanismus zum Lösen des Steckers kaum zu erreichen ist. Dasselbe Problem gibt es beim PCIe-Slot: Das Ausbauen der Grafikkarte wird so vor allem bei großen Fingern zum Geduldsspiel. Beides kommt im Alltag beim Anwender hoffentlich nicht all zu häufig vor.