Übernahme: Qualcomm kauft NXP für 47 Milliarden US-Dollar
Rund einen Monat nach ersten Meldungen hat Qualcomm angekündigt, den Halbleiter-Hersteller NXP übernehmen zu wollen. Die Aufsichtsräte der beiden Unternehmen haben der Übernahme bereits zugestimmt. Der Preis beläuft sich auf 110 US-Dollar pro Aktie, insgesamt kostet die Akquisition 47 Milliarden US-Dollar.
Mit dem Schritt kann sich Qualcomm vor allem im Bereich Automotive breiter aufstellen, denn NXP gilt als Marktführer in diesem Bereich. Dieses Feld bedient Qualcomm zudem in Teilen bereits selbst, etwa durch angepasste Smartphone-Chips. NXP verfügt über eine große Präsenz im Automotive-Sektor, wodurch Qualcomm ein zweites großes Standbein neben Smartphones erhält. Der Smartphone-Markt wächst nicht mehr so stark wie in den vergangenen Jahren.
Wachstum als Zulieferer und mehr Finanzkraft
Durch die Fusion der beiden Unternehmen verspricht sich Qualcomm neben der Zuliefererindustrie für Autos auch Vorteile in den Bereichen Mobile, Internet der Dinge, Sicherheit und Netzwerk. Nicht zuletzt geht der Anbieter auch von einer gesteigerten Finanzkraft nach der Übernahme aus. Aufbringen kann Qualcomm die Kosten aber nicht komplett, sodass neben eigenem Geld auch neue Verbindlichkeiten aufgenommen werden. Die Umsätze nach der Übernahme sollen sich jährlich auf über 30 Milliarden US-Dollar belaufen, die zu bedienenden Märkte sollen 2020 138 Milliarden US-Dollar schwer sein.
NXP Semiconductors wurde 2006 in den Niederlanden gegründet und stellt seitdem Halbleiterlösungen für Fernseher, Autos und Smartphones und mehr bereit. Der Umsatz des Geschäftsjahres 2015 belief sich auf über 6 Milliarden US-Dollar. Im letzten Jahr hat NXP zudem den Konkurrenten Freescale für 11,8 Milliarden US-Dollar aufgekauft. Die Übernahme durch Qualcomm soll Ende 2017 abgeschlossen sein.