Home Cinema: Razer kauft das Qualitätssiegel THX
Razer kauft das mittlerweile unabhängige Audio-Qualitätssiegel THX. Nach Creative Labs in den Jahren 2002 bis 2012 versucht sich damit bereits zum zweiten Mal ein Hersteller mit den Wurzeln bei PCs und Peripherie für PCs an dem einst von Georg Lucas gegründeten Unternehmen.
Von Georg Lucas für Star Wars
Lucas hatte THX im Jahr 1983 gegründet, um sicherstellen zu können, dass der dritte Teil seiner Star-Wars-Serie, „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“, in zertifizierten Kinos so klingt, wie er es vorgesehen hatte. In Deutschland hat THX in seinem ursprünglichen Umfeld allerdings sukzessive an Bedeutung verloren, von 44 zertifizierten Kinosälen im Jahr 2006 sind im Jahr 2014 nur noch 19 übrig geblieben. Heutzutage kommen das Siegel „THX“ allerdings nicht nur bei Kinosälen, sondern vermehrt auch bei Komponenten für das Heimkino zum Einsatz. Und darauf zielt Razer.
Razer und THX bleiben zwei Unternehmen
Wie Razer-CEO Min-Liang Tan und THX-CEO Ty Ahmad-Taylor gegenüber CNet.com erklären, wird im Zuge der Übernahme keine der beiden Marken vom Markt verschwinden, die 50 von THX übernommenen Mitarbeiter werden auch weiterhin Produkte aller anfragenden Hersteller zertifizieren. Den Hauptnutzen der Übernahme sieht Razer in der hinzugewonnenen Expertise für die Entwicklung neuartiger Virtual-Reality- und Surround-Systeme. Mit OSVR arbeitet Razer bereits heute an einer eigenen VR-Technologie.
Darüber hinaus stellt Tan auch ganz neue Audioprodukte unter der Marke Razer in Aussicht: Hier hatte es Razer in der Vergangenheit an einem herausstechenden Qualitätsmerkmal gefehlt; und die Zertifizierung von Produkten als externer Lizenznehmer war Razer offensichtlich zu teuer. Mit dem Siegel THX dürfte Razer insbesondere auf den wachsenden Markt für Heimkinosysteme in China abzielen.
THX ist keine Tontechnologie
Oft verwechselt wird THX mit Tontechnologien wie Dolby oder DTS, doch das ist falsch. Ein nach THX zertifiziertes Kino muss gewisse Anforderungen an den Ton, das Bild oder Nebengeräusche wie die Klimaanlage erfüllen – das Siegel stellt damit einen Standard für die Wahrnehmung, nicht für die Güte des abgespielten Materials wieder. Dieselben Regeln gelten für Komponenten von Heimkino-Systemen.