Shadow Warrior 2: Mit Nvidia Multi-Res Shading bis zu 20 Prozent schneller
Mit der zweiten Generation Maxwell hat Nvidia mit Multi-Res Shading eine neue Technologie vorgestellt. Durch mehrere so genannte Viewports (Blickrichtung vom Spieler aus) kann der Sichtbereich auf dem Bildschirm in mehrere Zonen eingeteilt werden, die wiederum in unterschiedlichen Auflösungen berechnet werden können.
Damit soll Multi-Res Shading in Spielen die Performance verbessern können, ohne dabei die wahrgenommene Grafikqualität großartig zu reduzieren. Denn das menschliche Auge nimmt im peripheren Sichtfeld nicht mehr so viele Details wahr wie im Zentrum. Das zielt auf VR, kommt aber auch in traditionellen Spielen zum Einsatz: Das erste dieser Art, das es unterstützt, ist Shadow Warrior 2.
Nvidia verspricht durch Multi-Res Shading die Performance in Shadow Warrior 2 auf einer GeForce GTX 1080 um bis zu 30 Prozent erhöhen zu können, sodass auch in Ultra HD durchweg 60 Bilder pro Sekunde gehalten werden sollen.
Zwei Stufen Multi-Res Shading gibt es
Shadow Warrior 2 bietet zwei Stufen von Multi-Res Shading im Grafikmenü unter dem Punkt „Peripheral Resolution“: „Conservative“ und für noch mehr Leistung „Aggressive“. Die konservative Einstellung erstellt eigene Viewports für 20 Prozent des oberen und unteren Bildbereiches sowie 18 Prozent des linken und rechten Bildbereiches. In diesem Bereich um das verbleibende Zentrum wird die eingestellte Auflösung auf 60 Prozent reduziert. Ist als Auflösung zum Beispiel 3.840 × 2.160 eingestellt, rendert die Grafikkarte am Rand nur noch mit effektiv 2.304 × 1.296 Pixel. Wer dagegen die aggressivere Einstellung wählt, teilt die Viewports auf 22 Prozent des Bildbereiches auf der X-Achse und 20 Prozent auf der Y-Achse auf. Zudem wird in diesem Rand nur noch mit 40 Prozent der eingestellten Auflösung gerendert (effektiv 1.536 × 864 bei Ultra HD im Zentrum).
Um Multi-Res Shading nutzen zu können, muss entweder eine Grafikkarte mit einer Maxwell-GPU der zweiten Generation (ab GeForce GTX 900) oder einem Pascal-Chip von Nvidia genutzt werden. Die Polaris-GPU von AMD unterstützt theoretisch dasselbe Verfahren, bei AMD „Variable Rate Shading“ genannt. Shadow Warrior 2 nutzt das aber bisher nicht.
Die Bildqualität sinkt – aber ist das ein Problem?
Multi-Res Shading verringert unabhängig von der Einstellung die Bildqualität. Damit sollte die Technik nur genutzt werden, wenn die Framerate nicht hoch genug ist. Ist das der Fall, sind die optischen Einbußen bei der konservativen Einstellung aber gar nicht so hoch. Im Kampfgetümmel fällt die geringere Auflösung an den Bildrändern überhaupt nicht mehr auf, man muss sich schon auf dem Monitor umsehen, um es zu merken. Die Einstellung ist in Shadow Warrior 2 damit eine echte Option.
Die aggressive Einstellung ist es hingegen nicht mehr. Auf Screenshots ist der Effekt deutlich zu sehen, doch auch in Bewegung stört die geringere Auflösung jetzt. Je wilder der Kampf, desto geringer der Effekt, aber schon beim starren Herumstreifen sind die Unterschiede jetzt sichtbar.
Bis zu 20 Prozent mehr Geschwindigkeit
Multi-Res Shading bringt in Shadow Warrior 2 in der Testsequenz bis zu 20 Prozent mehr Performance. Dies gilt für die GeForce GTX 1080 in Ultra HD bei der aggressiven Einstellung. Diese Konstellation erreicht knapp die 60-FPS-Marke. Die mittlere Einstellung verbessert die Leistung noch um zehn Prozent.
Mit einer GeForce GTX 1060 in 2.560 × 1.440 liegt der Leistungsgewinn bei neun beziehungsweise 19 Prozent. Und die GeForce GTX 960 gewinnt in 1.920 × 1.080 acht beziehungsweise 15 Prozent zusätzliche Bilder pro Sekunde.
Multi-Res Shading muss vom Entwickler sinnvoll konfiguriert werden
Multi-Res Shading kann ein praktisches Werkzeug bei einer zu geringen Performance sein und die mittlere Einstellung in Shadow Warrior 2 zeigt, wie man die Funktion gut umsetzen kann. Vor allem in dunklen und schnellen Spielen bietet sich die Auflösungsreduzierung am Bildschirmrand an.
Wer mit der Geschwindigkeit in Shadow Warrior 2 nicht zufrieden ist, sollte die mittlere Einstellung des Multi-Res Shading auf einer kompatiblen Grafikkarte als Alternative zum Abschalten von Details ruhig einmal ausprobieren. Ein Allheilmittel ist die Funktion aber auch nicht, denn dafür sind die Performancegewinne nicht groß genug oder die Optik leidet zu sehr darunter. Hier sind in Zukunft die Spieleentwickler gefragt, es bei den konfigurierbaren Parametern des Multi-Res Shading nicht zu übertreiben.