Xperia XZ und X Compact im Test: Sehr schnell gibt es von Sony nur noch in groß
4/5Verbesserte Kamera
Sowohl das Xperia X Compact als auch das XZ sind mit denselben neu überarbeiteten Sony-IMX300-Sensoren sowie einer identischen Optik ausgestattet. Zum Einsatz kommt ein 23 Megapixel auflösender 1/2.3"-Chip, der Fotos im Format 4:3 mit einer zum Kleinbild äquivalenten Brennweite von 24 mm aufnimmt. Dabei steht eine schnelle f/2.0-Optik zur Verfügung, der bereits sehr schnelle Autofokus arbeitet dank Laser nun zügiger bei nahen Objekten.
Mit dem Xperia XZ lassen sich im Gegensatz zum Xperia X Compact auch Videos in UHD bei 30 Bildern pro Sekunde aufzeichnen. Das X Compact bietet maximal eine Auflösung von Full HD bei 60 Bildern pro Sekunde. Die vordere Kamera des Flaggschiffs setzt sich aus einem 1/3"-Sensor und einer ebenfalls mit f/2.0 lichtstarken Optik zusammen. Das Auflösungsvermögen liegt bei 13 Megapixel, die Brennweite beträgt 22 mm. Das kleinere Modell verfügt über eine 5-Megapixel-Frontkamera.
Lebendige Aufnahmen mit weniger Rauschen
Tagsüber wissen Sonys neue Flaggschiffe durch lebendige und angemessene Aufnahmen zu überzeugen. Beim genaueren Hinschauen fällt auf, dass die Bildschärfe zudem sehr hoch ist. Dadurch ist zwar ein gewisses Grundrauschen in der 100-%-Ansicht auszumachen, doch ist dieses bei Weitem nicht mehr so stark ausgeprägt wie bei diversen Vorgängern. Es hat den Anschein, als hätte Sony endlich den internen Bildbearbeitungsalgorithmus überarbeitet.
Damit zu helle Bildbereiche nicht überbelichten, werden Fotos von der automatischen Belichtungsmessung oftmals lichtbetont eingemessen und die Parameter entsprechend gesetzt. Auf Motiven mit starkem Dynamikumfang führt dies jedoch oft dazu, dass dunkle Bildpartien zu knapp belichtet werden. Deshalb werden eben diese zu dunklen Bereiche per Software nachträglich aufgehellt, was eine Steigerung des Dynamikumfangs mit sich bringt.
Genau dieser beschriebene Prozess gelingt den beiden Sonys gut. In einigen Strukturen wird jedoch cyanes und magentafarbendes Farbrauschen in den Bildern in der 100-%-Ansicht sichtbar (beispielsweise Bild 3 und 4 sowie der Zuschnitt Bild 10 im Bilderpool), was ein Zeichen zu starker Bearbeitung sein kann und der hohen Auflösung des kleinen Sensors geschuldet ist.
Dem automatischen Weißabgleich gelingt es gut, sich verschiedenen Lichtsituationen anzupassen. Kleinere Abweichungen, besonders bei Kunstlicht, sind allerdings nicht zu vermeiden, aber auch nicht weiter kritisch. Zwar geht unter künstlichen Lichtbedingungen auch das eine oder andere Detail aufgrund der erhöhten Sensorempfindlichkeit verloren, doch bleiben die Aufnahmen für eine ISO-Empfindlichkeit von 1.000 noch verhältnismäßig rauscharm.
Bei Nacht zeigen sich noch Schwächen
In der Nacht bringen höhere Empfindlichkeiten hingegen ein verstärktes und sichtbares Sensorrauschen zum Vorschein. Aber auch dieses Rauschmuster ist trotz der kleinen Pixelgröße nur moderat ausgeprägt. Dafür leidet der Dynamikumfang nun sichtbar unter den hohen ISO-Werten.
Bis auf kleinere Einbußen in der Bildqualität, die für gewöhnlich auch nur in der 100-%-Ansicht sichtbar werden, liefern das Xperia X Compact und Xperia XZ sehr gute Fotos am Tag und bei Kunstlicht. Bei Anbruch der Dunkelheit fällt es beiden Smartphones jedoch zunehmend schwerer, gute Aufnahmen zu erzeugen.
Auch Sony setzt nun auf USB Typ C
Bei der Anschlussvielfalt können beide Smartphones überzeugen. Mit LTE, WLAN nach ac-Standard, Wi-Fi Direct, Miracast, USB Typ C (aber langsam nach USB 2.0) und allen gängigen Standards zur Standortübertragung bieten Xperia XZ und X Compact alle aktuellen Schnittstellen. Unterschiede gibt es bei der Geschwindigkeit im Mobilfunknetz, denn das Modem des Snapdragon 820 schafft bis zu 600 Mbit/s im Down- und 150 Mbit/s im Upload, das Xperia X Compact mit Snapdragon 650 hingegen 300 beziehungsweise 100 Mbit/s. Der bei beiden Modellen 32 GByte große Speicher kann per microSD erweitert werden.
Beide Modelle überzeugen mit einem stabilen Empfang im Alltag. Bei Telefonaten klingen die Gesprächspartner laut und deutlich genug, und Abbrüche gab es keine. Auch die Standortbestimmung erfolgt präzise und zügig in Zusammenarbeit mit dem Mobilfunknetz.
Kleines Modell mit großem Akku
Seit der Einführung der Xperia-X-Reihe vertraut Sony bei seinen Smartphones auf Akkus mit Technologie von Qnovo. Hierdurch werden die Akkuzellen in Echtzeit überwacht, woraufhin der Ladevorgang für eine längere Lebensdauer angepasst wird; es ist von bis zu 800 Ladezyklen ohne Leistungsverlust die Rede. Zudem soll der Akku schneller aufgeladen werden. Diese Technologie findet sich auch in den beiden vorliegenden Modellen.
Der Energiespeicher des Xperia XZ wächst im Vergleich zum X Performance um 200 auf nunmehr 2.900 mAh. Im Xperia X Compact stehen wie beim Z5 Compact und dem Xperia X 2.700 mAh zur Verfügung. Die Nennladungen der beiden neuen Sony-Smartphones sind nahe beieinander, die Hardware und die Bildschirmgröße des Compact aber heruntergefahren. Dies legt die Vermutung nahe, dass das X Compact mit längeren Laufzeiten auftrumpft.
Das Compact macht Fortschritte beim Akku
Im Alltag geht die Rechnung auf: Während das Xperia X auch auf bis zu zwei Tage Akkulaufzeit beim Abgleich mehrerer E-Mail-Konten, Instant Messaging und dauerhaft aktivierten mobilen Daten kommt, sollte das Xperia XZ nach einem bis eineinhalb Tagen wieder geladen werden.
Auch in den Laufzeitmessungen zeigt sich das zu erwartende Bild: Das Flaggschiff XZ schafft knapp sieben Stunden und damit ungefähr so viel wie das X Performance und das Xperia Z5. Im YouTube-Dauertest stehen beim kleinen Smartphone rund zehn Stunden und damit über eineinhalb mehr als beim Z5 Compact auf der Uhr. Das Xperia X wird mit über zwei Stunden Vorsprung abgehängt.
Mit knapp unter acht Stunden im PCMark kann das Xperia XZ mit rund 49 Minuten Vorsprung zum X Performance und fast eineinhalb Stunden Vorsprung zum Xperia Z5 davonziehen. Darüber hinaus kann das XZ auch andere Flaggschiffe wie das Galaxy S7 oder das G5 überholen. Noch besser präsentiert sich das Xperia X Compact, das fast zehn Stunden erreicht. Damit schlägt das Smartphone das Xperia Z5 Compact und die Vorlage Xperia X um fast zwei Stunden.