Thunderbolt 3: Das kann USB Typ C am neuen MacBook Pro
412 Notebook-Konfigurationen setzen schon heute auf die Kombination aus USB Typ C und Thunderbolt 3. Die Reaktion auf Apples Entscheidung, die neuen MacBook Pro 2016 nur mit diesem Standard auszustatten, zeigt allerdings: Vielen Anwendern ist der Funktionsumfang der Schnittstelle noch immer ein Rätsel. ComputerBase löst es.
1. Thunderbolt 3 beinhaltet auch USB und DisplayPort
Thunderbolt 3 wurde von Intel im Juni 2015 präsentiert. Aktuell setzt der Standard immer auf einen Chip von Intel, Alpine Ridge genannt. Apple setzt zwei mal auf dessen größte Version, die jeweils zwei Anschlüsse ansteuern kann.
Hinter Thunderbolt 3 verbirgt sich mehr als ein Übertragungsstandard, denn neben 40 Gbit/s über die zugrunde liegenden vier PCIe-Lanes (3.0) als klassisches Thunderbolt werden auch USB 3.1 Gen 2 mit 10 Gbit/s und zwei Mal DisplayPort 1.2 geboten. Ethernet und HDMI lassen sich damit über Adapter ableiten.
Stecker | USB | Weitere Standards |
---|---|---|
USB Typ C mit Thunderbolt 3 | USB 3.1 Gen2 | Immer 2 × DisplayPort 1.2 |
USB Typ C ohne Thunderbolt 3 | USB 2.0 – USB 3.1 Gen2 | optional DisplayPort 1.3, HDMI oder MHL |
2. Thunderbolt 3 kann auch Geräte laden
Optional kann Thunderbolt 3 auch bis zu 100 Watt elektrische Leistung aufnehmen, weil es USB PowerDelivery nutzt. Apple macht davon an allen vier Anschlüssen Gebrauch. Andere Geräte können wiederum mit jeweils 15 Watt geladen werden.
3. Für Displays mit 5K bei bis zu 60 Hz
Weil Thunderbolt 3 auf DisplayPort 1.2 setzt, unterstützt es (per Adapter) kein HDMI 2.0 mit HDCP 2.2, diese Funktionalitäten sind DisplayPort 1.3 als Alternate Mode vorbehalten. Weil die Schnittstelle mit 40 Gbit/s aber genug Datendurchsatz bietet, kann Apple gleich zwei Mal DisplayPort 1.2 über Thunderbolt 3 realisieren und damit wie bei DisplayPort 1.3 zwei Ultra-HD-Signale in 24 Bit bei 60 Hz oder einmal „5K“ in 24 Bit bei 60 Hz anbieten.
Weil es zwei Alpine-Ridge-Chips gibt, sind beim MacBook Pro also maximal zwei externe 5K-Bildschirme möglich – allerdings nur beim 15-Zoll-Modell, denn die iGPU im kleineren Modell unterstützt das wiederum nicht. Dabei bleibt beim großen immer noch genügend Bandbreite übrig, um gleichzeitig zu den beiden UHD-Signalen auch noch USB 3.1 Gen2 mit 10 Gbit/s und Gigabit-LAN per Thunderbolt 3 zu übertragen. Damit ergibt sich der folgende Funktionsumfang der Schnittstellen am neuen MacBook Pro:
- Thunderbolt mit bis zu 40 Gbit/s (zwei Mal simultan)
- USB 3.1 Gen2 mit bis zu 10 Gbit/s (vier Mal simultan)
- DisplayPort für bis zu 2 × 5K bei 60 Hz (nur 15 Zoll)
- 100 Watt Leistungsaufnahme, 15 Watt Leistungsabgabe (nicht simultan)
- Abgeleitet: HDMI (ohne HDCP 2.2) und Ethernet
4. Thunderbolt 3 nutzt immer USB Typ C
Ausgegeben wird alles, was Thunderbolt 3 bietet, immer über einen Stecker vom Typ USB C. Thunderbolt 2 setzte hier auf Mini-DisplayPort. Merke: Hinter USB Typ C steckt zwar nicht immer Thunderbolt 3, Thunderbolt 3 gibt es aber nur mit USB Typ C.
5. Das MacBook 12 Zoll hat USB Typ C, aber kein Thunderbolt 3
Apple selbst veranschaulicht das im eigenen Portfolio: Das MacBook mit 12 Zoll hat einen Anschluss vom Typ C, dahinter verbirgt sich aber kein Thunderbolt 3. Stattdessen kommt USB mit Alternate Modes für DisplayPort und USB PowerDelivery zum Einsatz. Das Endergebnis kommt Thunderbolt 3 nahe: Neben USB-Geräten lassen sich auch Monitore über DisplayPort (nativ) oder HDMI (Adapter) betreiben und das Notebook kann darüber geladen werden. 40 Gbit/s nach Thunderbolt 3 unterstützt der Anschluss aber nicht.
Weitere Informationen zu den neuen MacBook Pro
Neben der Ankündigung hat ComputerBase alle verfügbaren Konfigurationen mit ihren Preisen der neuen MacBook Pro in einer Übersicht aufgestellt. Ein weiterer Beitrag analysiert die dedizierte Grafiklösung Radeon Pro von AMD im großen Modell. Auch ein Artikel mit mehr Informationen zu USB Typ C steht bereit.