Windows 10 Build 14942: Prozess-Trennung und eine Adressleiste für die Registry

Parwez Farsan
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Windows 10 Build 14942: Prozess-Trennung und eine Adressleiste für die Registry

Microsoft hat Build 14942 der Windows 10 Insider Preview für PCs im Fast Ring veröffentlicht. Zu den Neuerungen der aktuellen Testversion zählen eine Verringerung der gruppierten System-Prozesse sowie eine Adressleiste für den Registrierungs-Editor.

Weniger svchost.exe

In den sogenannten Service Hosts – im Taskmanager als svchost.exe zu erkennen – fasst Microsoft seit Windows 2000 eine ganze Reihe vorinstallierter Dienste zusammen, wodurch weniger Arbeitsspeicher benötigt wird. Mittlerweile haben Durchschnittsrechner allerdings sehr viel mehr RAM als noch zu Zeiten von Windows 2000, für das Microsoft 256 MByte empfahl und lediglich 64 MByte voraussetzte, sodass der Einsparungseffekt heutzutage oft nicht mehr so wichtig ist.

Task-Manager
Task-Manager (Bild: Microsoft)

Aus diesem Grund werden bei Computern mit mehr als 3,5 GByte RAM eine Reihe von Diensten in Zukunft nicht mehr zusammengefasst, sondern als getrennte Prozesse gestartet. Dies bringt verschiedene Vorteile mit sich. Bei Diensten, die in einem Service Host zusammengefasst sind, führt der Absturz eines der Dienste zum Absturz aller Dienste im jeweiligen Service Host. Eine Trennung ist folglich der Zuverlässigkeit zuträglich. Weiterhin wird die Transparenz erhöht, da das Verhalten der einzelnen Dienste im Task-Manager nachverfolgt werden kann, wenn die Auslastung von Prozessor, Arbeitsspeicher, Speichersystem und Netzwerk nicht mehr nur für größere Gruppen von Diensten angezeigt wird.

Mehr Informationen im Task-Manager
Mehr Informationen im Task-Manager (Bild: Microsoft)

Zudem sollen die Wartungskosten in Unternehmen sinken, da es für die IT-Abteilungen leichter wird Probleme spezifischen Diensten zuzuordnen und sie zu beheben. Zu guter Letzt soll aber auch die Sicherheit durch Prozessisolierung und individuelle Berechtigungen für die einzelnen Dienste steigen.

Aus der Welt sind Service Hosts in Windows 10 allerdings nicht. Kritische Systemdienste, deren Wiederherstellung einen Neustart des Systems erfordert, sowie einige ausgesuchte Service Hosts bleiben auch weiterhin gruppiert.

Ganz reibungslos funktioniert die Trennung der Dienste auch noch nicht. Sowohl bei der Xbox-Anmeldung als auch bei der Nutzung eines lokalen Intranet-Servers für die Webentwicklung (IIS World Wide Web Publishing Service (W3Svc)) kann es Probleme geben. Die Dienste können im Zweifel aber über die Registry zum Laufen gebracht werden, wie Microsoft im Blog erläutert.

Adresszeile für den Registry-Editor und aktualisierte Fotos-App

Speziell für versiertere Anwender interessant ist eine Neuerung des Registry-Editors. Dieser bietet nun eine Adressleiste, die zeigt, an welcher Stelle der Anwender sich gerade befindet. Sie erlaubt die manuelle Eingabe und das Kopieren des Pfades und kann mit dem Tastaturkürzel ALT + D fokussiert werden.

Registry-Editor
Registry-Editor (Bild: Microsoft)

Der Fotos-App haben die Entwickler ein neues Design spendiert, die das Navigieren vereinfachen und beschleunigen soll. Sie ist jetzt außerdem auch für die Xbox One verfügbar, so dass sich beispielsweise bei OneDrive gespeicherte Bilder ohne den Anschluss eines Computers auf dem Fernseher ansehen lassen.

App-Liste im Start-Menü ausblenden

Speziell auf den Wunsch der Tester hin hat Microsoft eine neue Einstellungsoption für das Start-Menü implementiert. Die App-Liste kann nun auf Wunsch versteckt werden und erscheint erst bei einem Klick auf Alle Apps. Die Option findet sich unter Einstellungen > Personalisierung > Start als Menüpunkt Hide app list in Start menu.

Ebenfalls überarbeitet wurde die Unterstützung für Precision Touchpads, die nun eine bessere Gesten- und Klick-Erkennung bieten sollen. Darüber hinaus lässt sich die Nutzungszeit, in der keine Updates installiert werden, jetzt von zwölf auf maximal 18 Stunden ausdehnen, um mehr Flexibilität zu ermöglichen. Ausgenommen ist lediglich Windows 10 Home, bei dem sich auch weiterhin maximal ein Zeitraum von zwölf Stunden definieren lässt. Die Konfiguration kann im professionellen Umfeld auch über Gruppen- und MDM-Richtlinien erfolgen.

Darüber hinaus bietet Build 14942 unter anderem eine Formularfeld-Navigation für die Sprachausgabe, speichert beim Upgrade individuelle Druckerbezeichnungen und soll bei aktivierter Spieleleiste im Vollbildmodus mehr Bilder pro Sekunde bieten als bisher. Eine vollständige Liste der Neuerungen und behobenen Fehler bietet wie gewohnt Microsofts Blogeintrag.