Alphacool Eisblock XPX im Test: Höchste Leistung durch optimierte Strömung
2/3Testsystem und Methodik
Das Testsystem sowie die Messmethodik entsprechen dem ersten Test von CPU-Wasserkühlern. In diesem Test wird lediglich wie beim letzten Kühlertest mit der Wärmeleitpaste GC-Extreme von Gelid anstelle der Arctic MX-2 gearbeitet. Als Messergebnisse dienen die arithmetischen Mittel von drei separaten Kühlermontagen und -messungen: Diese werden als Temperaturdifferenz zwischen der CPU-Kerntemperatur sowie der Wassertemperatur am Kühlereingang in Kelvin angegeben – je geringer die Differenz, desto effektiver arbeitet der Kühler.
Testergebnisse
Durchflusswerte
Die Durchflusswerte der Testkandidaten werden mit maximaler und minimaler Pumpenleistung bestimmt. Der maximale Volumenstrom stellt einen eher theoretischen Wert dar, der im alltäglichen Einsatz kaum erreicht werden wird. Der Durchfluss bei minimaler Pumpenleistung ist hingegen für den Einsatz in einer üblichen Wasserkühlung relevanter, denn er kann auch von schwächeren Pumpen oder in größeren Kühlkreisen erreicht werden. Vor allem für leise Wasserkühlungen, die in der Regel gedrosselte Pumpen voraussetzen, sind geringere Durchflusswerte an der Tagesordnung.
Der Eisblock XPX gehört bei der Durchflussrestriktion zum hinteren Mittelfeld. Mit 64 l/h bei minimaler Pumpenleistung bremst er den Durchfluss zwar stärker ein als einige Konkurrenten, ist aber immer noch im grünen Bereich. Im Vergleich zu seinem Vorgänger, dem NexXxoS XP3 V.2, hat der Durchflusswiderstand etwas zugenommen – die Pumpe des Testsystems erreicht bei der gleicher Leistung in Kombination mit dem NexXxoS XP3 V.2 72 l/h.
Kühlleistung
Die Kühlleistung eines Kühlblocks nimmt in der Regel mit steigendem Durchfluss zu. Da nicht jedes Kühlerdesign gleichermaßen von steigendem Durchfluss profitiert und im realen Einsatzszenario Durchflusswerte jenseits von 200 l/h quasi nie erreicht werden, müssen sich die Kühler bei minimaler Pumpenleistung behaupten. So werden gängige Durchflusswerte erreicht. Um die individuellen Durchflusswiderstände in die Beurteilung mit einfließen zu lassen, wird der Durchfluss auf keinen festen Wert eingestellt: Jeder Kühler muss mit dem Volumenstrom arbeiten, auf den er die Pumpe bei minimaler Leistung einbremst.
Der neue Kühler von Alphacool zeigt eine beeindruckend hohe Kühlleistung: Der Eisblock XPX landet sogar knapp vor dem erst im Oktober als neuen Spitzenreiter getesteten Aqua Computer Cuplex Kryos Next. Seinen Vorgänger NexXxoS XP3 V.2 schlägt der Eisblock um mehr als 3 Kelvin: Das ist absolut gesehen zwar nicht extrem viel, aber eine ordentliche Leistungssteigerung, wenn berücksichtigt wird, wie ähnlich die Leistungen der einzelnen Kühlblöcke sind.
Skalierung Durchfluss und Kühlleistung
Nicht jedes Kühlerdesign profitiert gleichermaßen von einem hohen Durchfluss oder verliert an Kühlvermögen, wenn der Volumenstrom reduziert wird. Um diese Abhängigkeit der Kühlkörper aufzuzeigen, wird die Leistung aller Testmuster zusätzlich bei fixierten 25 l/h, 50 l/h und 150 l/h gemessen.
Für die fünf Kühlkörper der ersten Testrunde wurden diese Messwerte mit einer anderen Wärmeleitpaste (Arctic MX-2 anstelle der Gelid GC Extreme) ermittelt. Die Verläufe sind daher nur relativ miteinander vergleichbar, weshalb sie in verschiedenen Diagrammen dargestellt werden.
Der Eisblock XPX zeigt ausgehend von 50 l/h eine messbare, aber doch nur geringfügige Steigerung des Kühlvermögens, wenn der Volumenstrom auf 150 l/h angehoben wird. Wird der Durchfluss von 50 l/h auf 25 l/h gesenkt, steigt die Temperaturdifferenz zwischen CPU- und Wassertemperatur um 2,7 Kelvin. Diese Zunahme ist zwar ausreichend gering, um den Kühler auch mit schwachen Pumpen noch effektiv arbeiten zu lassen, reicht jedoch nicht an Konkurrenten wie den Cuplex Kryos Next heran, dessen Kühlleistung bei der gleichen Volumenstromreduktion nur um 1,2 Kelvin abnimmt. Daher trägt der Kühler von Aqua Computer bei sehr niedrigem Durchfluss den Sieg davon.
Der Vorgänger NexXxoS XP3 V.2 wird hingegen geschlagen: Über das Intervall von 25 bis 150 l/h variiert die Temperaturdifferenz bei dem älteren Kühler um 6,7 Kelvin – der Eisblock XPX schränkt diese Spanne auf 4,2 Kelvin ein. Für den Eisblock XPX lässt sich festhalten, dass der Durchfluss keine rekordverdächtigen Werte annehmen muss – mit 50 l/h arbeitet der Kühler bereits sehr effektiv. Wenn der Volumenstrom noch weiter sinkt, nimmt die Leistung sichtbar ab, ist aber immer noch gut.