Huawei Nova (Plus) im Test: Die eleganteste Android-Mittelklasse
2/4Kalte Displays mit hoher Auflösung
Full HD mit 1.920 × 1.080 Bildpunkten und blickwinkelstabile IPS-Display bieten beide Nova, Unterschiede gibt es neben dem offensichtlichen Punkt Diagonale – 5,0 vs. 5,5 Zoll – aber auch bei Helligkeit und Kontrast festzustellen. Die Farbabstimmung ist individuell betrachtet leicht voneinander abweichend, das kleine Nova hat eine etwas höhere Farbsättigung, in Summe gehen beide Geräte jedoch in dieselbe Richtung.
Bildpunktdichten von über 400 ppi sorgen auf beiden Nova für eine scharfe Darstellung ohne erkennbare Treppchenbildung aus normalem Sichtabstand. Auf dem kleineren Display des Nova liegen die Pixel aber noch etwas dichter beieinander. Eng beieinander liegen auch Glas und das eigentliche Panel, durch die Laminierung entstehen auf beiden Geräten vergleichsweise wenige Reflexionen und keine störenden Lichthöfe.
Die erste Abweichung zugunsten des Nova Plus gibt es bei der maximalen Displayhelligkeit. Beide Geräte erreichen diese sowohl über die automatische als auch die manuelle Regulierung, in der Spitze ist das Nova Plus aber rund 25 Prozent oder 100 cd/m² heller. Das kann den Unterschied zwischen noch erkennbar und nicht mehr ablesbar bei Sonnenschein ausmachen. Pluspunkt für das Nova Plus.
Das Nova Plus leuchtet heller
Beim Kontrast schlägt dann aber wieder das Nova das Nova Plus. 1.500:1 stehen 1.300:1 gegenüber. Beides gute Werte, die sich beim Alltagsgebrauch aber der maximalen Helligkeit unterwerfen müssen, die eine gewichtigere Rolle spielt.
Blau macht unglücklich
Tendenziell sind beide Geräte beim Weißpunkt zu kühl abgestimmt, das Nova Plus hat allerdings einen etwas stärkeren Blaustich als das kleine Nova. Im ab Werk eingestellten Standardmodus liegt der Weißpunkt bei 7.900 Kelvin für das Nova und 8.200 Kelvin für das Nova Plus. Optimal wäre ein Messwert um 6.500 Kelvin gewesen, bis 7.000 Kelvin ist mit bloßem Auge noch kein klarer Blaustich erkennbar. Die kühle Grundabstimmung ist üblicherweise anstrengender für die Augen, insbesondere bei Dunkelheit.
Das Display-Preset „Kalt“ ist sinnlos
In den Display-Einstellungen können Kunden zwischen den drei Presets „Standard“, „Warm“ und „Kalt“ wählen. Davon ist „Warm“ die beste der drei Optionen, da hier eine halbwegs ausgeglichene Darstellung geboten wird, das Nova schneidet dennoch auch hier besser ab. Vom Preset „Kalt“ ist hingegen abzuraten, da hier alles nur noch in Blau erscheint. Die nachfolgende Tabelle zeigt, wie intensiv die jeweilige Farbausprägung im Vergleich zum auf den Wert 100 normalisierten stärksten Farbkanal ist.
Gerät | Modus | Weißpunkt (K) | Rot | Grün | Blau |
---|---|---|---|---|---|
Nova | Standard | 7.900 | 75 | 88 | 100 |
Warm | 7.000 | 84 | 100 | 97 | |
Kalt | 8.700 | 67 | 80 | 100 | |
Nova Plus | Standard | 8.200 | 69 | 86 | 100 |
Warm | 7.400 | 79 | 97 | 100 | |
Kalt | 9.000 | 64 | 78 | 100 |
Zweimal gute Laufzeiten
Zehn Prozent größeres Display plus zehn Prozent größerer Akku macht gleiche Laufzeiten? Diese Rechnung geht für das Nova Plus nicht auf – allerdings zugunsten des Smartphones. Das größere Display frisst nicht den Vorteil des größeren Akkus auf, sodass mit dem Nova Plus tendenziell die etwas besseren Laufzeiten als mit dem Nova möglich sind. Im YouTube-Dauertest mit 720p-Auflösung sowie im PCMark mit jeweils einer Display-Helligkeit von 200 cd/m² hat das Nova Plus einen Vorteil von rund zehn Prozent gegenüber dem Nova. Beide Geräte profitieren vom sparsamen Snapdragon 625 aus Samsungs zweiter Generation der 14-nm-Fertigung (Low Power Plus).