Patriot Hellfire SSD im Test: Ab 80 °C hört der Spaß schnell auf

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Michael Günsch
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Fazit

Unter Idealbedingungen liefert die Patriot Hellfire eine sehr hohe Leistung. Der Phison-Controller benötigt dafür allerdings Szenarien, die im praktischen Alltag kaum zu finden sind: Sowohl eine hohe Zahl ausstehender Befehle (I/Os) als auch komprimierbare Daten sind bei Normalnutzern Ausnahmen.

Doch auch ohne diese Bedingungen erreicht die Hellfire hohe, wenngleich nicht höchste Transferraten. Die Leistung bewegt sich im Schnitt auf Augenhöhe mit der Plextor M8Pe und der Toshiba OCZ RD400 (ohne Adapter). Vor allem die Resultate beim wahlfreien 4K-Lesen stechen positiv hervor. Schneller als jede SATA-SSD ist das M.2-Modul mit PCIe 3.0 x4 allemal. Das NVMe-Protokoll sorgt darüber hinaus für hohe IOPS und niedrige Latenzen.

Bis zu 98 °C meldete Hard Disk Sentinel
Bis zu 98 °C meldete Hard Disk Sentinel

Unter Dauerlast erreicht die Patriot Hellfire allerdings rekordverdächtige Temperaturen von 95 °C und mehr, sofern die Sensordaten nicht trügen. Auf unrühmliche Weise macht die Hellfire ihrem Namen (übersetzt: Höllenfeuer) somit alle Ehre. Der Einsatz zusätzlicher Kühlungsmaßnahmen ist in jedem Fall ratsam. Einer temperaturbedingten Leistungsdrosselung ist mit einem Lüfter Einhalt zu gebieten, doch unter Dauerlast treten dennoch Leistungseinbrüche auf.

Aufgrund der Negativpunkte ist die Patriot Hellfire gegenüber der genannten Konkurrenz im Nachteil. Die technisch nahe verwandte Zotac Sonix ist zwar langsamer als die Hellfire, was vermutlich allein an der älteren Firmware liegt, besitzt aber einen großen Kühler und daher keinerlei Temperaturprobleme.

Damit die Hellfire trotz der Kritik dennoch für Kunden attraktiv sein kann, müsste letztlich der Preis stimmen. Doch auch dort bietet die Patriot-SSD keinen Vorteil. Für knapp 280 Euro können Kunden auch zur Toshiba OCZ RD400 greifen, die sich keine großen Schwächen geleistet hat. Für einen voraussichtlich kleinen Aufpreis gibt es mit der Samsung 960 Pro die aktuelle Referenz. Zudem bieten Samsung wie auch Plextor und Toshiba zwei Jahre Garantie mehr. Eine günstigere und trotzdem insgesamt schnellere Alternative stellt die 960 Evo dar, die ebenfalls drei Jahre Garantie besitzt.

Patriot Memory Hellfire M.2 (480 GB)
Produktgruppe Solid State Drives, 21.11.2016
  • Hohe Transferraten
  • Schnell bei 4K Random Read
  • Schneller als SATA-SSDs
  • NVMe-Unterstützung
  • Sehr hohe Temperaturen
  • Leistungseinbrüche nicht nur temperaturbedingt
  • Hohe Queue Depth und Kompression für max. Leistung nötig

Preise & Verfügbarkeit

Die neuen Patriot-SSDs sind bereits im Handel verfügbar. Mit rund 280 Euro bewegt sich das getestete 480-GB-Modell preislich auf Augenhöhe mit der Toshiba OCZ RD400. Die momentan schnellste SSD der Klasse in Form der Samsung 960 Pro kostet voraussichtlich nur wenig mehr.

Da die Hellfire nur 480 GByte statt 512 GByte Nutzspeicher bietet, fällt der Preis pro Gigabyte höher als bei Toshiba aus. Das 240-GB-Modell kostet pro Gigabyte etwas weniger als eine Toshiba OCZ RD400 mit 256 GB.

Preisgestaltung der Patriot Hellfire (M.2)
240 GB 480 GB
UVP bei Veröffentlichung ? € ? €
Aktueller Preis* 149,72 € 277,22 €
Preis/GB 0,62 € 0,58 €
*im Preisvergleich , Stand: 18.11.2016

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