Steam: Valves Regeln für Screenshots bleiben schwammig
Wer sein Spiel über die Vertriebsblattform Steam von Valve verkauft, soll in der Sektion Screenshots in Zukunft mit echten Screenshots aus dem Spiel und nicht mit Artworks werben. Das hat Valve Entwicklern per E-Mail mitgeteilt. Nach einer harten Vorgabe als Reaktion auf No Man's Sky klingt das aber vorerst nicht.
Das Spiel No Man's Sky hatte im August Wellen geschlagen, weil die vermeintlichen Screenshots nicht nur eine bessere Grafik zeigten, als sie für Spieler zur Verfügung stand. Darüber hinaus ließen sich die dort präsentierten Formationen der Einheiten im Spiel nicht umsetzen, auch der Funktionsumfang war offensichtlich nicht der beworbene.
Nach Beschwerden von Käufern hatte Ende September 2016 sogar die britische Regulierungsstelle Advertising Standards Authority (ASA) Ermittlungen aufgenommen. Eine regelrechte Rückgabewelle unterstrich die enttäuschten Erwartungen der Spieler.
Vorerst nur eine Bitte
In Vorbereitung auf die als Discovery Update 2.0 bezeichnete Aktualisierung von Steam bittet Valve Anbieter jetzt darum, in der Sektion Screenshots nur mit Screenshots aus dem Spiel zu werben und Artworks oder Renderings „zu vermeiden“. Ein Verbot, an dieser Stelle mit Artworks zu werben, gibt es aber offensichtlich nicht. Auch eine harte Ansage zu den verwendeten Screenshots selbst bleibt aus. „Bitte zeigt Kunden, wie sich euer Spiel tatsächlich anfühlt“, erklärt Valve, und lässt damit Interpretationsspielraum: Verstoßen kosmetische Anpassungen oder Screenshots aus internen Entwicklerversionen, die am Ende so nicht erscheinen, gegen diese Regel? Viele Nutzer von Steam zeigen sich nach Veröffentlichung der bisher nur intern gegenüber Entwicklern angekündigten Neuerungen deshalb skeptisch.
Valve geht bei Dota 2 mit gutem Beispiel voran
Zumindest in Bezug auf die Priorisierung von Screenshots gegenüber Artworks will Valve selbst mit positivem Beispiel vorangehen und hat die Screenshot-Galerie zu Dota 2 inzwischen um die bisher gezeigten Artworks bereinigt.
Das Discovery Update 2.0 soll Steam nicht nur optisch modernisieren, sondern Spiele auch sichtbarer machen, indem Titel häufiger vom Store direkt auf der Startseite vorgeschlagen werden. Weil Spiele und deren Screenshots deshalb aber auch Spielern, die nicht aktiv danach gesucht haben, gezeigt werden, bittet Valve Entwickler darum, mindestens vier Screenshots, die für alle Altersgruppen geeignet sind, kenntlich zu machen.