Watch Dogs 2 Benchmark: GPUs müssen schnell und Speicher groß sein
2/3Die Temporale Filterung – aufpassen!
Darüber hinaus gibt es noch eine Option namens „Temporal Filtering“, bei der man Vorsicht walten lassen muss. Dabei handelt es sich um MSAA-Kantenglättung, bei der eine temporale Komponente aus dem zuvor berechneten Frame hinzugefügt wird – per se nichts schlechtes.
Allerdings nutzt die Funktion einen Trick, den es schon in Quantum Break gibt. Denn zugleich wird das Bild intern in einer geringeren Auflösung berechnet. Hierdurch flimmert das Bild deutlich stärker als ohne die Option und einige Details gehen verloren. Auf der Habenseite steigt, trotz MSAA, durch die geringere Renderlast die Framerate etwas an. So arbeitet eine Radeon RX 480 22 Prozent schneller, eine GeForce GTX 1060 13 Prozent.
Allerdings macht der Leistungsgewinn nicht die schlechtere Qualität wett. Wer mehr Performance haben möchte, sollte lieber die allgemeinen Grafikdetails reduzieren.
Hoher Speicherverbrauch für Watch Dogs 2
Der DLC mit den höher aufgelösten Texturen sollte in der Tat erst bei Grafikkarten mit einem 6.144 MB großen Speicher oder höher heruntergeladen werden. Bei einer Vier-Gigabyte-Grafikkarte hat dieser zwar kaum Einfluss auf die allgemeine Framerate, schon aber auf die Frametimes. Denn das Bild stockt ab und zu, selbst in Full HD. Die sechs Gigabyte reichen aber auch dann nicht immer. Ab 3.840 × 2.160 sind acht Gigabyte von Nöten.
Ohne den Textur-DLC sollte die Grafikkarte 4 GB haben, mit mindestens 6 GB
Wer auf das Texturpaket verzichtet, kommt bis inklusive 2.560 × 1.440 auch mit einer Vier-Gigabyte-Grafikkarte gut zurecht. Für Ultra HD sollte aber auch dann die Grafikkarte mindestens sechs Gigabyte aufweisen.
Die Texturqualität fällt ohne die höchste Qualitätsstufe etwas niedriger aus, allerdings nicht gravierend. Da hohe Texturdetails jedoch keine Performance, sondern nur Grafikkartenspeicher kosten, sollten diese bei einer entsprechenden Grafikkarte genutzt werden.
GameWorks für Schatten kostet viel Leistung
Die mittlere Umgebungsverdeckung mit dem kryptischen Namen HMSSAO erledigt in Watch Dogs 2 eine gute, aber keine perfekte Arbeit. Nvidias HBAO+ sieht optisch ein gutes Stück besser aus. Bei manchen Objekten gibt es überhaupt keine Unterschiede, andere profitieren dagegen sichtbar von dem GameWorks-Effekt.
Ist genügend Rechenleistung vorhanden, sollte HBAO+ genutzt werden. Mit dem Ultra-Preset kostet der GameWorks-Effekt auf der GeForce GTX 1060 nur drei Prozent an Leistung, auf einer Radeon RX 480 ist es gar nur ein Prozent.
Nvidias Schatten kosten sehr viel Performance
Nvidias PCSS-Schatten sind deutlich realistischer als die spielinternen Ultra-Schatten, weil sie deutlich weniger Details beeinhalten, werden sich einige Spieler aber erst daran gewöhnen müssen. Die neuen HFTS-Schatten sehen auf den ersten Blick der PCSS-Variante sehr ähnlich, aber es gibt Unterschiede im Detail: So arbeitet PCSS nicht fehlerfrei, HFTS hingegen schon.
PCSS bietet damit zwar realistischere Schatten, fügt aber auch Fehler hinzu, die die Entwicklerschatten nicht aufweisen. HFTS korrigiert diese Fehler und ist damit quasi ein Hybrid aus den Ultra-Schatten und PCSS.
70 Prozent Leistungsverlust mit Schatten nach HFTS
Was die Performance angeht, sind die zwei Schattentechniken erneut extrem rechenintensiv. PCSS kostet auf einer AMD-GPU 54 Prozent FPS, auf einem Nvidia-Chip sind es 55 Prozent. HFTS reduziert die Geschwindigkeit auf einer GeForce GTX 1060 um weitere neun Prozent. Die Leistungsdifferenz zwischen HFTS und den Ultra-Schatten liegt damit bei extremen 70 Prozent.
Die Leistungsverluste von PCSS und HFTS sind dabei stark von der Beleuchtung abhängig. So kosten die alternativen Schatten in der Nacht deutlich weniger an Performance und schlagen erst Mittags so richtig zu. Die Testreihen basieren auf dem Worst-Case-Szenario.