Streaming: Watchever stellt den Betrieb zum 31. Dezember ein
Jetzt ist es offiziell: Der Video-Streaming-Anbieter Watchever wird zum 31. Dezember 2016 eingestellt. Das hat der Betreiber Vivendi aus Frankreich mitgeteilt. Kunden wurden heute per E-Mail darüber in Kenntnis gesetzt. Erste Berichte darüber hatte es bereits im Juli 2016 gegeben.
Der Dienst endet ohne Kündigung
Weil es Watchever seit der Markteinführung im Jahr 2013 nie im günstigeren Jahresabonnement gegeben hat, läuft das Angebot jetzt vergleichsweise komplikationslos aus: Bei aktuellen Kunden wird im November letztmalig der fällige Monatsbetrag abgebucht, danach lässt sich der Service noch bis zum 31. Dezember nutzen. Dann ist Schluss. „Die Kündigung ihres Watchever-Accounts wird automatisch passieren, Sie müssen sich darum nicht weiter kümmern“, teilt der Anbieter mit.
Personenbezogene Daten auf den Servern von Watchever sollen nach der Schließung gelöscht werden, ausgenommen davon seien „Daten, die aus handels- oder steuerrechtlichen Gründen nicht gelöscht, sondern nur gesperrt werden dürfen“. Das liegt im Einklang mit § 35 Abs. 3 BDGS.
Verkauf und Umstrukturierung sind gescheitert
Vivendi hatte bereits kurz nach dem Markteintritt von Netflix in Deutschland im Jahr 2014 versucht, Watchever zu verkaufen, doch ohne Erfolg. Im September 2015 hatte der Konzern versucht, das Angebot mit neuer Struktur attraktiver zu gestalten, auch das gelang gegen die Konkurrenz mit exklusiven Eigenproduktionen oder als Teil von Amazon Prime nicht. Betroffen von der Schließung sind knapp 20 Mitarbeiter am Sitz des Unternehmens in Berlin.