X10 Smartwatch: Edelstahlgehäuse und gute Vitalsensoren für 46 Euro
2/2Im Alltag besser, aber mit Mängeln
Im Alltag schlägt sich die X10 dann auch wesentlich besser als die sechs Euro günstigere Alternative. Performance-Einbrüchen gibt es nicht und der Power-Schalter liegt an einer sinnvollen Position: Das unbeabsichtigte Ausschalten der Uhr durch Aufstützen der Hand kam so nicht mehr vor. Auch dem Kritikpunkten wie der Siri-Unterstützung und dem nervtötendem Signalton bei eingehenden Benachrichtigungen wurde sich angenommen.
Basis bleibt zwar das gleiche Betriebssystem, das in Hinblick auf die Benutzeroberfläche und die Funktionalität aber stark aufgerüstet wurde. Die Menüauswahl erinnert dabei stark an den einer Wählscheibe ähnlichen Aufbau, wie er mit Tizen bei der Samsung Gear S2 zum Einsatz kommt.
Zwei Kritikpunkte bleiben
Zwei negative Aspekte bekommt jedoch auch die X10 nicht in den Griff. Die von der K88H bekannte App „Fundo Wear“ zeigt sich im gewohnt schlechten Licht. Vor allem die Datensynchronisation, die nicht automatisiert erfolgt, fördert immer wieder Fehler und Abbrüche zu Tage. Darüber hinaus zeigen sich bei der X10 vermehrte Verbindungsabbrüche zwischen Uhr und Smartphone. Das Verhalten ist kurios. In der App als „verbunden“ deklariert, funktionieren einige Menüpunkt sowie Benachrichtigungen wie gewohnt – vereinzelte Apps geben hingegen die Fehlermeldung, dass keine Bluetooth-Verbindung bestünde, aus.
Schnell mal auf die Uhr sehen, ist mit der X10 darüber hinaus nicht drin: Die Uhr muss manuell aktiviert werden. Das kommt der Akkulaufzeit zugute, erfordert aber die Konditionierung des Anwenders.
Vitalsensoren gewohnt gut
Ein bekanntes, gutes Ergebnis liefert die X10 im Bereich der Vitalsensoren ab. Sowohl der Herzfrequenzsensor als auch der Schrittzählen geben zuverlässige Werte aus, die es hinsichtlich der Genauigkeit mit den Größen des Smartwatch-Sektors aufnehmen können. Mit einer Abweichung von nur 0,9 Prozent analysiert die Smartwatch bei zurückgelegten 1.000 Schritten den Wert von 1.009. Wie auch bei der K88H muss der Schrittzähler jedoch manuell gestartet werden.
Mit leichten Abweichungen in den Einzelmessungen und einer durchschnittlichen Messgenauigkeit von 98,6 Prozent überzeugt auch der Herzfrequenzmesser, wenn auch die Konkurrenz noch genauere Werte ermittelt. Die Herzfrequenzmessung basiert auf Messungen während einer Ruhephase, beim Sport und kurze Zeit nach dem Sport. Zur Ermittlung eines Referenzwerts dient der Brustgurt Polar H7.
Laufzeit
Dem kleineren Uhrengehäuse geschuldet, kommt auch der Akku gegenüber der K88H mit einer reduzierten Nennladung daher. Im Alltag schneidet die Uhr bei der Laufzeit trotzdem gleich ab. Im Schnitt werden so Laufzeiten von rund 21 Stunden erreicht, wobei die Uhr Nachts mehrere Stunden unberührt auf dem Nachttisch verweilte. Die Ursache für die identischen Laufzeiten beider Uhren ist schnell ausgemacht. Leuchtete das Display der K88H nach Anheben des Armes auf, ist dies bei der X10 nicht der Fall. Zur Aktivierung des Displays muss einer der seitlichen Knöpfe betätigt werden. Das Ladekonzept samt magnetischen Anschlusses auf der Uhrenrückseite wurde indes übernommen.
Fazit
Die K88H Smart für 40 Euro hatte die Redaktion mit dem Eindruck, Smartwatches für unter 50 Euro sind das Geld nicht wert, zurück gelassen. Doch für nur sechs Euro Aufpreis gibt die X10 Smartwatch ein ganz anderes Bild ab. Vor allem in Hinblick auf die Verarbeitung und die Navigation durch das Betriebssystem kann die X10 die groben Mängel der K88H abstellen. Zum günstigen Smartwatch-Tipp schafft es die Uhr aber trotzdem nicht.
Abgesehen von der Laufzeit, die die Uhr jeden Abend an die Steckdose fesselt, ist dafür die fehlerhafte Anbindung über Bluetooth verantwortlich: Nicht jede App will funktionieren und Verbindungsabbrüche treten immer wieder auf. Gut für die Laufzeit, aber schlecht für den Uhrenträger ist, dass das Zifferblatt nicht beim Armheben angezeigt wird – hier muss jedes Mal manuell eingegriffen werden.
Guter Fitness-Tracker im Edelstahlgehäuse
Wer nicht mehr als 50 Euro für einen guten Fitness-Tracker mit Herzfrequenzsensor und Schrittzähler im gediegenen Edelstahlgehäuse ausgeben will, der kann sich die X10 Smartwatch trotzdem einmal genauer ansehen.
Die X10 Smartwatch wurde ComputerBase leihweise vom Onlineshop GearBest zur Verfügung gestellt. Der Händler ist auf den Versand von nicht in Deutschland erhältlichen Artikeln aus China spezialisiert. Für einen schnellen Versand sind zahlreiche Produkte in einem Zwischenlager in England vorrätig.
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