Enterprise-SSDs: Joint Venture zwischen Seagate und SK Hynix geplant
Verschiedene Quellen berichten, dass Seagate und SK Hynix ein Joint Venture für Enterprise-SSDs eingehen wollen. Seagate als zweitgrößter HDD-Hersteller der Welt könnte dadurch auf Flash-Speicher zugreifen. SK Hynix würde wiederum neue Märkte im westlichen Enterprise-Sektor erschließen.
Laut DigiTimes soll die Kooperation vor allem SSDs für Rechenzentren und Server umfassen. Die Website beruft sich dabei auf Quellen aus der Branche. Eine offizielle Bestätigung gibt es dafür nicht. Allerdings berichtet auch technews.tw über das geplante Joint Venture. Demzufolge steht eine Ankündigung der Zusammenarbeit bevor.
Der maschinellen Übersetzung des Berichts aus Taiwan ist zu entnehmen, dass Seagate 49 Prozent Anteil an dem Joint Venture erhalten werde, die nominelle Mehrheit steht somit SK Hynix mit den restlichen 51 Prozent zu. Auch Technews berichtet, dass sich die Kooperation auf Enterprise-SSDs konzentriert. Allerdings sei dies nur anfänglich der Fall, später sei eine Ausweitung auf Consumer-SSDs für PCs angedacht.
Seagate braucht Flash
Während sich der HDD-Marktführer Western Digital mit der Übernahme von SanDisk ein zweites Standbein mit Flash-Speicherprodukten geschaffen hat, ist Seagate im Bereich NAND-Flash noch dünn aufgestellt. Zwar kooperiert das Unternehmen unter anderem mit Micron und hat aus dieser Kooperation bereits Enterprise-SSDs auf den Markt gebracht. Doch wird dies nicht reichen, um sich im schnell wachsenden NAND-Flash-Sektor behaupten zu können. Laut einer aktuellen Studie stammten im dritten Quartal dieses Jahres lediglich 0,1 Prozent der weltweit ausgelieferten SSDs von Seagate. Western Digital brachte es dank SanDisk bereits auf hohe 15,5 Prozent Anteil, was den zweiten Platz hinter Samsung bedeutet. Gemeinsam mit SK Hynix könnte Seagate seine Stellung im SSD-Markt deutlich verbessern. SK Hynix ist nach Samsung, Toshiba und Western Digital der viertgrößte Hersteller von NAND-Flash.
Das HDD-Geschäft schrumpft
Ein zweites Standbein ist für ehemals reine HDD-Hersteller wie Western Digital und Seagate wichtig, denn die Nachfrage nach herkömmlichen Festplatten sinkt seit Jahren. Zum einen schrumpft das klassische PC-Geschäft durch die Verbreitung von Smartphones und Tablets, die wiederum NAND-Flash als Speicher einsetzen. Zum anderen geht auch bei Desktop-PCs und vor allem Notebooks der Trend klar weg von lauten und langsamen HDDs hin zu schnellen und unhörbaren SSDs. Auch im Server-Markt werden mehr und mehr HDDs durch SSDs ersetzt, insbesondere dort, wo es auf die höhere Leistung ankommt.
Seagate baut 6.500 Stellen ab
Im Sommer hatte Seagate auf Verluste durch sinkende Absatzzahlen reagiert und Umstrukturierungen angekündigt. Im Zuge dessen sollen bis zum Ende des laufenden Geschäftsjahres im Juli 2017 etwa 6.500 Stellen gestrichen werden. Dies entspricht rund 14 Prozent (Stand Juli 2016) der weltweiten Belegschaft.