MIFcom Silent SLI im Test: Leiser PC mit SLI und Broadwell-E für 5.000 Euro
4/4Weitere Alltagserfahrungen
Durch das große Gehäuse benötigt der Rechner viel Platz, verstecken sollten ihn Anwender aber nicht, denn sonst geht der Effekt der umfangreichen Beleuchtung verloren. Er spielt gut mit dem Seitenfenster aus Glas zusammen und kann auch beim Mainboard den eigenen Wünschen angepasst werden. Auch bei den Anschlüssen können Gehäuse und Mainboard überzeugen, letzteres bietet beispielsweise bereits USB Typ C.
Im Windows-Betrieb ist der Desktop nicht zu hören, die leisen Lüftergeräusche werden von Benachrichtigungen, Maus und Tastatur oder Multimedia schnell übertönt. Die Bedienung erfolgt jederzeit flüssig, woran vor allem die SSD ihren Anteil hat. Doch bis zum problemlosen Ausprobieren war etwas Eigenarbeit nötig, einfach anschließen und loslegen war nicht möglich.
Fehler- und Treibersuche
Nach dem Aufsetzen von Windows 10, das je nach Menü zwischen Deutsch und Englisch wechselte, konnte der Spielspaß noch nicht direkt losgehen. Beide GeForce GTX 1070 wurden erfolgreich vom Computer erkannt, tauchten jedoch mit Fehlermeldungen im Geräte-Manager auf. Das Problem war auf den ersten Blick schnell gefunden: der Treiber hakte. Nachdem die erste Installation nicht den gewünschten Erfolg brachte und auch die Systemsteuerung abstürzen ließ, funktionierten die Grafikkarten im zweiten Anlauf nach einer vorangehenden Deinstallation des Treibers problemfrei und waren einsatzbereit.
Auffällig im Einsatz ist die Wärmeentwicklung des Systems im Spieleeinsatz, die schnell im Raum zu spüren ist. 400 Watt Verlustleistung machen sich im Winter positiv, im Sommer hingegen schnell negativ bemerkbar.
Fazit
Das Silent-SLI-System von MIFcom hat vor allem ein Ziel: viel Leistung bei niedriger Lautstärke bereitzustellen. Die Lautstärke erweist sich im Test in der Tat als sehr niedrig, auch unter Last. Wird die CPU gefordert, bleiben die Messwerte auf Leerlauf-Niveau, in Spielen steigen sie hingegen an. Mess- und hörbar ist das aber nur von der Seite, an der Front bleiben die Messwerte auch in diesem Fall auf Leerlaufniveau. Auch die Leistung ist hoch, aber nicht immer auf dem höchsten Niveau. Der Grund: SLI.
SLI bleibt problembehaftet
Die GeForce GTX 1070 ist nicht die Spitzenklasse von Nvidia, und obwohl die beiden Grafikkarten von EVGA im Verbund hohe Leistungen erzielen können, ist das eben nicht immer der Fall. Außerdem ist SLI auch in anderer Hinsicht wie Kantenglättung oder Downsampling im Jahr 2016 noch nicht ideal umgesetzt. Selbst mit der neuen SLI-Brücke bleibt SLI problembehaftet, eine schnelle GeForce GTX 1080 ist in der Regel die bessere Wahl. DirectX 12 ist ein Kandidat, um auf mittelfristige bis lange Sicht auszuhelfen, aber so weit ist es noch nicht und nur die wenigstens Spielentwickler dürften den Mehraufwand auf sich nehmen.
Luxus vs. messbaren Mehrwert
Auch an anderer Stelle zeigt das von MIFcom gestellte System einen Hang zum Übertreiben: Die acht CPU-Kerne mit Hyper-Threading sind wenigstens noch in einigen Anwendungen sehr schnell, auch für anspruchsvolle Spieler (die Zielgruppe) aber in der Regel nicht notwendig. Das 600 Euro teure Mainboard treibt hingegen in erster Linie den Preis.
Informieren auch beim Komplettsystem-Kauf
Nicht nur den Aufpreis – beim Testsystem 900 Euro – für den Komfort und die Reparaturabwicklung durch den Händler gilt es gegenüber dem Kauf von Einzelteilen also abzuwägen. Auch die Auswahl der verbauten Komponenten muss einem genauen Blick unterzogen werden. Wer ein leises SLI-System mit 8-Kern-CPU und absoluten Flaggschiff-Komponenten wie dem Mainboard sucht, findet im MIFcom Silent SLI hingegen einen sehr gut umgesetzten, optisch ansprechend gestalteten Rechner.
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