CoD: Modern Warfare Remastered: Auf Konsolen nun mit Mikrotransaktionen
Die von Fans erwünschte Neufassung von Call of Duty: Modern Warfare rückt ein Stück näher an die Moderne des Mediums: Neben einer aktualisierten Grafik enthält der Shooter seit dem letzten Update auf Spielkonsolen das gleiche Mikrotransaktionssystem des aktuellen Serienablegers Infinite Warfare. Gefragt hatte danach niemand.
Damit verteilt nun auch ein Modern Warfare Remastered Beutekisten („Supply Drops“), die über „Depot Credits“ erspielt oder für „Call-of-Duty-Punkte“, einer Premiumwährung, indirekt für hart verdiente Euros erworben werden können. Die Preise beginnen ab rund zwei Euro für ein Nachschubpaket (200 Punkte), für 13.000 Punkte, dem Gegenwert von 65 Kisten, werden rund 100 Euro fällig. Enthalten sind in den Paketen kosmetische Gegenstände, etwa neue Nahkampf-Waffen, Skins, Abzeichen und Models sowie die Crafting-Währung „Teile“.
Keine einhellige Begeisterung bei Spielern
Das stößt bei Spielern auf Kritik. Zum einen hat Activision den Shooter, der spielerisch Macken und Charakter des Originals beibehält, nun um ein Merkmal erweitert, das im Original nicht vorhanden war. Dort ließen sich Skins lediglich freispielen – und zwar durch ein gewisses Können. Geäußert wird außerdem die Befürchtung, der Titel werde nun ebenfalls langsam zu einer „Toys R Us Version von Call of Duty“, weil der realistischere Stil des Titels aufgebrochen werde. Ein guter Teil der Käufer scheint den Titel ohnehin auch deshalb erworben zu haben, weil ein überbordendes Skinangebot mit Zufallsbelohnungen nicht Teil der Featureliste war.
Zum anderen mussten Fans, die einen klassischen Shooter der Serie spielen wollten, ohnehin beim Kauf tief in die Tasche greifen: Angeboten wird der Remaster nur als Teil der der „Legacy“-, „Legacy-Pro“- und „Digital-Deluxe“-Versionen von Call of Duty: Infinite Warfare, deren Preise ab 80 Euro starten. Käufer dieser teuren Spiele haben nun das Gefühl, gleich doppelt abkassiert zu werden und machen unter anderem auf Reddit ihrem Unmut Luft. Erneut tritt negativ in Erscheinung, dass ein solches Mikrotransaktionssystem erst nach Verkaufsstart eingebaut wurde – es findet in Rezensionen und der Berichterstattung damit kaum oder keine Erwähnung.
Andere Nutzer argumentieren hingegen, dass das System nur kosmetische Auswirkungen hat und keine Änderungen am Spiel selbst umfasst, also letztlich bedeutungslos sei. Activisions Behauptung, dass der Titel nun „noch besser“ geworden sei, wird dennoch zumindest nicht in überwältigender Mehrheit zugestimmt. Bestandteil des Spiels ist das System, das mit „Operation Arctic Storm“ startet, derzeit nur auf der Xbox One und der PlayStation 4. Dass der PC dauerhaft auf die modischen Loot-Boxen verzichten muss, ist jedoch nicht wahrscheinlich.
Außerdem: Neue Karten und Spielmodi
Auf allen Plattformen enthält das Dezember-Update außerdem alle noch fehlenden Mehrspieler-Karten des Originals. „Crash“ wird zudem in einer separaten Winter-Version angeboten; zusätzlich stehen die Spielmodi Gun Game und Hardpoint zur Auswahl.