MSI GT70 und GT72(S): Anwender rüsten in Eigenregie auf GTX 1060 und 1070 auf
Einigen Anwendern ist es augenscheinlich doch gelungen, das von MSI offiziell nicht mehr unterstützte Aufrüsten der Gaming-Notebooks der Serie GT72 mit Nvidia Maxwell auf die aktuelle Generation Pascal durchzuführen. Widerlegt werden die von MSI genannten Gründe für das nicht erfüllte Upgrade-Versprechen damit aber nicht.
Upgrade auf GeForce GTX 1060 und 1070 im Eigenregie
Dem Anwender Hutbolzen im deutschen Forum von MSI will der Wechsel auf ein MXM-Modul mit GeForce GTX 1060 sowohl im GT72S als auch im noch älteren GT70 gelungen sein. Lediglich eine Anpassung in der INF-Datei des Treibers sei neben dem Wechsel des Moduls notwendig gewesen. Das Kühlsystem konnte beibehalten werden.
Einem anderen Anwender ist darüber hinaus auch der Wechsel auf eine GeForce GTX 1070 im GT72S geglückt, das GT70 bietet dafür wiederum keinen Platz. Sowohl das MXM-Modul als auch das Kühlsystem wurde zu diesem Zweck aus dem neueren GT72VR 6RE (MS-1W0V1) entnommen und in das ältere GT72s 6QE eingebaut. Auch hier genügte eine Treiberanpassung ohne BIOS-Update, um die Grafikkarte zur Zusammenarbeit zu überreden. Nicht funktionieren wollten bisher allerdings G-Sync. In den USA sind erste Anwender offensichtlich noch weitergegangen und haben das Kühlsystem aus dem alten Notebook mit der Feile so angepasst, dass es mit den neuen MXM-Modulen harmoniert.
MSI hatte die Option gestrichen
Als großes Kaufargument für die hochpreisigen Gaming-Notebooks der Serien GT72 und später auch GT80 hatte MSI zum Start versprochen, dass sich die Grafikkarten in den Modellen auf Basis von Maxwell „bis zu zwei Generationen lang“ aufrüsten lassen – entsprechende Kits wollte MSI bereitstellen. Im September 2016 hatte der Hersteller diese Möglichkeit aber gestrichen und erklärt: „Die Grafik-Performance der neuen Nvidia GeForce 10 Serie hat sich jetzt in einem so signifikanten Maß erhöht, dass bei den Notebooks mit der neuesten Grafikgeneration entscheidende Änderungen an Mainboard-Design, Spannungsversorgung und Kühlung notwendig waren, um das Potenzial der neuen Grafikprozessoren voll auszunutzen.“
MSIs Argumente wurden bisher nicht widerlegt
Dass die von Anwendern in Eigenregie umgebauten Notebooks wesentliche Spezifikationen der Basismodelle nicht verletzten, ist mit dem Wechsel vorerst zwar nicht widerlegt, erscheint für viele Betroffenen aber in einem nochmals anderen Licht. Trotzdem gibt es auch warnende Stimmen unter den Anwendern, die darauf hinweisen, dass die neuen Lösungen teils deutlich mehr Strom verbrauchen als die, die sie ersetzen.
MSI hat sich bisher weder in der deutschen, noch in der englischen Community noch gegenüber ComputerBase zu den mutmaßlich geglückten Aufrüstungen geäußert. Vom GT80 gibt es gleich lautende Erfolgsmeldungen bisher nicht.
Vielen Dank an den ComputerBase-Leser b|ank0r für den Hinweis zu dieser Meldung.