Musik-Streaming: SoundCloud Go startet in Deutschland
Bereits im März dieses Jahres kündigte SoundCloud eine Partnerschaft mit allen wichtigen Majorlabels in den USA an, um gleich zwei Wochen später in den Vereinigten Staaten „SoundCloud Go“ zu starten. Für 9,99 US-Dollar monatlich konnten Nutzer auf damals 125 Millionen Songs zugreifen. Nun startet der Dienst auch in Deutschland.
2007 war das Berliner Startup SoundCloud als Kooperations- und Werbeplattform für Musiker angetreten, um den Austausch und die Distribution von Musik zu erleichtern. Fortan konnten Kreative ihre Erzeugnisse über die Plattform mit anderen Musikern teilen und so das Zusammenarbeiten im kreativen Prozess vereinfachen.
Nachdem sich das Unternehmen bereits im März mit den Musikvertretern in den USA einigen konnten, wurde im November zusammen mit der International Copyright Enterprise (ICE), ein Lizenz- und Verarbeitungsdienst, eine Vereinbarung über die Online-Rechte des Musik-Repertoires der GEMA in Deutschland getroffen.
Gratisangebot bleibt weiterhin bestehen
Damit ist SoundCloud Go nun auch offiziell in Deutschland verfügbar. Nach einer kostenlosen Testphase von 30 Tagen können hiesige Nutzer für einen monatlichen Betrag von 9,99 Euro werbefrei auf den laut Angaben des Unternehmens weltweit größten Musikkatalog zugreifen. Eine Offline-Funktion gehört ebenfalls zum Angebot. Alle aktiven Pro-Unlimited-Creator-Abonnenten erhalten zudem einen Rabatt von 1,99 Euro auf die monatliche Gebühr. Nutzer von Apples mobilem Betriebssystem iOS müssen bei Abschluss eines Abos über die App wie von anderen Streaming-Diensten gewohnt einen Aufpreis bezahlen, womit sich der monatliche Betrag auf 12,99 Euro erhöht. Dies kann umgangen werden, wenn die Mitgliedschaft direkt über die SoundCloud-Website abgeschlossen wird. Gegenüber dem USA-Start ist der Katalog zudem nochmals um 10 Millionen auf jetzt 135 Millionen Titel angewachsen.
Das bisherige kostenlose Angebot mit rund 35 Millionen Musikstücken von SoundCloud bleibt weiterhin bestehen, soll aber um diverse Möglichkeiten ergänzt werden. Somit soll sichergestellt werden, dass alle Künstler, welche ihre Werke auf der Plattform anbieten, auch entsprechend vergütet werden. Der Anbieter hält sich jedoch offen, auch Inhalte aus dem Bezahlangebot für Promotionsszwecke Nicht-Abonnenten zugängig zu machen, wenn der Rechteinhaber dies wünscht.
Für Mitgründer und SoundCloud-CEO Alexander Ljung ist der Start des Dienstes in dem Land, in dem alles begann, etwas Besonderes: „Es war ein großes Jahr für SoundCloud, das mit dem Launch von SoundCloud Go in unserem Heimatland nun seinen Höhepunkt erreicht.“
Fragen über Herkunft des großen Kataloges
Eine Antwort auf die Frage, wie viele Songs aus dem Katalog bereits vorher auf SoundCloud verfügbar war, bleibt das Unternehmen schuldig. Da die meisten etablierten Streaming-Dienste Zugriff auf rund 40 Millionen Songs bieten, ist die Frage berechtigt. Es kann davon ausgegangen werden, dass die Labels in den meisten Fällen allen Anbietern annähernd die gleichen Möglichkeiten bieten, so dass eventuelle Unterschiede im Katalog zwischen den Streaming-Anbietern eher gering ausfallen dürften.