Prozessoren: Intel stellt die ersten 14-nm-Skylake-CPUs ein
Kaum ein halbes Jahr haben sie geschafft, jetzt kommen sie bereits auf das Abstellgleis: Intel kündigt heute überraschend die Einstellung der ersten drei Skylake-Prozessoren an, die in ihrer Klasse und Spezifizierung etwas Besonderes waren.
Iris Pro im Desktop ist damit Geschichte
Die Modelle Core i5-6585R, Core i5-6685R und Core i7-6785R sind die letzten drei ihrer Art, die aktuell eine Iris-Pro-Grafik im Desktop bieten. Im Mai dieses Jahres heimlich still und leise im Fahrwasser der Xeon E3 v5 mit Iris Pro-Grafik vorgestellt, basierten alle drei Modelle auf dem größten Skylake-Ausbau mit Vier-Kerne+GT4-Grafik und 128 MByte eDRAM (4+4e).
Von den technischen Details her sind die drei Modelle durchaus interessant: Taktraten von bis zu 3,8 GHz für die Core-i5-Variante und gar 3,9 GHz für das Core-i7-Modell, welches wie üblich im Desktop aus vier Kernen acht Threads macht. Gepaart wurde dies mit der stärksten Intel-Grafiklösung, die es bisher gab, 72 statt der üblichen 24 Execution Units konnten bei Taktraten von bis zu 1.150 MHz deutlich mehr Leistung bieten als die Standardlösung. Dies alles bei einer Klassifizierung von 65 Watt.
Klassische Desktop-Prozessoren waren es nicht, da die Modelle nur im BGA-Package und somit fest verlötet mit einem Mainboard erhältlich waren, was die Einstellung nach so kurzer Zeit erklären könnte – Intel gibt offiziell wie üblich keine Gründe an. Damit entsprechen sie quasi Notebook-CPUs, dort wird es die Variante auch weiterhin geben. Im Desktop ist spätestens zum Sommer 2017 Schluss, bis dahin nimmt Intel noch Bestellungen an und liefert diese bis Dezember 2017 aus.
Das Ende von Iris Pro?
Während die Roadmaps von Intel bereits weit in die Zukunft reichen, fehlt auf allen bereits durchgesickerten Folien stets eines: Iris Pro. Skylake wird immer als letzte Generation genannt, die eine solch starke Grafiklösung bieten wird. Kaby Lake soll nicht nachlegen und auch bei Coffee Lake spricht alles bisher nur von einem 3e-Die, also einer etwas kleineren Iris-Lösung.
Sinn ergeben würde dies durchaus: Iris Pro wird auch im Notebook kaum genutzt, da sie stets nur bei teuren Quad-Core-Modellen geboten wurde. Teure Quad-Core-Prozessoren werden dann in der Regel aber in Workstations oder Gaming-Notebooks verbaut, dazu eine zusätzliche diskrete Grafiklösung, die immer noch deutlich mehr Leistung bietet als jede Iris-Pro-Grafik. Diesen Rückstand auf AMD und Nvidia holt Intel auch in den nächsten Jahren keinesfalls auf, eine Einstellung des daraus resultierenden flächenmäßig größten Dies im Mainstream-Bereich ist die logische Folge.