The Division: DirectX-12-Patch bringt nicht immer mehr Leistung
Ubisofts MMO The Division unterstützt per Patch jetzt DirectX 12. ComputerBase hat sich pünktlich zum Wochenende, an dem der Titel kostenlos spielbar ist, die Vorteile der neuen API gegenüber DirectX 11 angesehen: Beide Lager können profitieren.
CPUs von Intel und AMD und FCAT-Messungen
Die nachfolgenden Tests wurden sowohl auf einem Core i7-6700K als auch auf einem AMD FX-8370 mit den Standard-Taktraten durchgeführt. Als Grafikkarten kamen die GeForce GTX 1060, die GeForce GTX 1080, die Radeon RX 480 sowie die Radeon R9 Fury X zum Einsatz. Die aktuellen Treiber Crimson ReLive 16.12.1 und GeForce 376.33 waren installiert.
Die Testsequenz ist eine Szene aus dem tatsächlichen Spielverlauf, nicht der integrierte Benchmark. Neben den klassischen FPS-Benchmarks wurden die Frametimes per FCAT gemessen. Als Grafik-Preset kam immer Ultra zum Einsatz. Die GameWorks-Technologien PCSS sowie HFTS funktionieren nicht mit DirectX 12, sie sind im Ultra-Preset aber ohnehin abgeschaltet.
Benchmarks mit Core i7-6700K und FX-8370
Unter 1.920 × 1.080, wo mit schnellen Grafikkarten immer wieder die CPU limitiert, können sowohl Grafikkarten von AMD als auch Nvidia durch DirectX 12 profitieren. So rendert die GeForce GTX 1080 auf dem Intel Core i7-6700K mit der Low-Level-API um 13 Prozent schneller als mit DirectX 11. Auf dem AMD FX-8370 sind es noch acht Prozent. Mit der Radeon R9 Fury und dem Intel-Prozessor stehen neun Prozent mehr Performance zu Buche, auf dem AMD-Gegenstück sind es acht Prozent.
Mit dem langsameren Grafikkarten und damit in der Regel im GPU-Limit fallen die Vorteile geringer aus, aber es gibt sie für eines der Lager noch: Die Radeon RX 480 legt um vier Prozent zu. Die GeForce GTX 1060 schafft es hingegen nicht mehr, einen Nutzen aus DirectX 12 zu ziehen, einmal mehr ist das Gegenteil der Fall: DirectX 11 ist schneller.
Je höher die GPU-Last, desto weniger kann Nvidia aus DirectX 12 Profit schlagen. In 2.560 × 1.440 herrscht auf der GeForce GTX 1080 ein grober Gleichstand zwischen den APIs und in 3.840 × 2.160 ist DirectX 12 dann auch dieses Modell drei bis fünf Prozent langsamer als DirectX 11. Die Radeon RX 480 kann wiederum auch in 2.560 × 1.440 zulegen und ist damit die einzig positive Konstante. Die Radeon R9 Fury X büßt hingegen ebenfalls an Vorteil ein.
Nvidia profitiert nur im CPU-Limit
Grafikkarten von Nvidia profitieren in The Division nur im CPU-Limit von DirectX 12. Im GPU-Limit ist die Low-Level-API beziehungsweise der Treiber dagegen langsamer als unter DirectX 11. AMDs Grafikkarten profitieren dagegen sowohl im CPU- als auch im GPU-Limit von DirectX 12. Auffällig ist, dass die Polaris-GPU am besten mit DirectX 12 zurecht zu kommen scheint. Hier ist wahrscheinlich die modernere Architektur als bei Fiji von Vorteil.
The Division fühlt sich rund an – unabhängig von Grafikkarte und API
Rein vom Spielgefühl her läuft The Division mit beiden APIs auf Grafikkarten beider Hersteller sehr gut. Die mit FCAT gemessenen Frametimes bestätigen diesen Eindruck. Es gibt zwar ab und zu sowohl auf einer Radeon RX 480 als auch auf einer GeForce GTX 1060 bei beiden APIs einige Ausreißer bei den Abständen der einzelnen Frames, allerdings spielen sich diese im Bereich weniger Millisekunden ab – das ist nicht zu spüren.
- Frametimes auf der GeForce GTX 1060 mit dem Core i7-6700K
- Frametimes auf der Radeon RX 480 mit dem Core i7-6700K
DirectX 12 kann Vorteile in The Division bringen
Die Umsetzung von DirectX 12 in The Division ist gut. Technische Probleme sind auf den verwendeten PCs nicht aufgetreten, die Frametimes bleiben auf dem gewohnt sehr guten Niveau. Profitieren können trotzdem nicht alle Anwender vom Patch. Das liegt aber nicht an der Umsetzung an sich, sondern der verwendeten Hardware.
Besitzer von Grafikkarten von AMD sollten DirectX 12 unabhängig von der restlichen Hardware in jedem Fall ausprobieren. Wie so häufig erlebt, bringt DirectX 12 gegenüber der schlechten Leistung des Treibers in DirectX 11 in der Regel Vorteile. Auf einer Grafikkarte von Nvidia hingegen nur dann, wenn das Spiel im CPU-Limit läuft. Ist die GPU der Flaschenhals, kann das Ergebnis hingegen sogar negativ ausfallen. Im Zweifel gilt es aber für beide Lager: ausprobieren. Und das nicht nur anhand des internen Benchmarks.
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