Tiptoi Spielwelt Polizei im Test: Das interaktive Lernen geht weiter

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Michael Schäfer
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Spiel

Verwenden lässt sich die Spielwelt Polizei mit beiden Generationen des Tiptoi-Stiftes. Das Set selbst beinhaltet keinen Stift, dieser muss also bei Bedarf separat erworben werden. Vor dem Spiel muss dieser wie üblich zunächst mit den nötigen Audioinhalten befüllt werden, was sich einfach über den Tiptoi-Manager umsetzen lässt. Danach lässt sich das Spieleset über das Anmeldezeichen auf der Steuerleiste oder dem Aufkleber auf der Unterseite des Autos aktivieren. Eine weitere Steuerleiste auf der Polizeiwache wäre sicherlich von Vorteil gewesen, da die Pappkarte gerade bei Kindern schnell verloren gehen kann.

Stundenlange Entdeckungsreise

Nach Einschalten des Stiftes wird dieser wie auch bei anderen Tiptoi-Produkten standardmäßig in den Modus „Entdecken“ geschaltet. In diesem haben die Kinder die Möglichkeit, das Set und auch das System hinter dem Stift kennenzulernen und die ersten Inhalte zu entdecken – und davon gibt es eine Menge. Sowohl Gebäude, Auto und Figuren als auch die zum Set dazugehörigen Karten und Chips beinhalten eine Vielzahl von Punkten, hinter denen sich Geräusche oder kurze Erklärungen verbergen können – und das in den meisten Fällen in mehrfacher Ausführung. So kann erfahren werden, dass der Einbrecher Sebastian Bruch heißt, Polizeioberkommissar Benjamin die Polizeiarbeit aufregend findet und Polizeihauptkommissarin Nicole Wächter ihren Beruf liebt. Das Auto hingegen gibt in diesem Modus hauptsächlich Motor- oder Sirenengeräusche aus. Es dürften Stunden vergehen, bis Kinder alle direkt erkennbaren sowie die etwas versteckteren Informationen gefunden haben.

Vermittlung von praktischem Wissen

Haben sich die Kinder mit dem System vertraut gemacht, können sie über das Symbol mit der Glühbirne den Wissensbereich aufrufen. Dieser beinhaltet eine Fülle an interessantem Wissen, bei dem selbst Erwachsene noch etwas lernen können – wie zum Beispiel die Notrufnummern verschiedener Länder. Kinder erfahren, dass die Polizeiautos früher nicht wie heute blau-weiß, sondern grün-weiß waren, was Polizisten in der Nachtschicht machen oder was es mit der Asservatenkammer auf sich hat. Ebenso wird das Polizeiauto grundlegend erklärt. Aber auch die Vermittlung von praktischem Wissen wie zum Beispiel das richtige Verhalten im Straßenverkehr wird vermittelt.

Mit dem blauen Erzählsymbol werden dagegen nach Berühren der Figuren oder der aufgedruckten Personen lustige Geschichten erzählt, welche zwar in erster Linie der Unterhaltung dienen, aber auch immer wieder interessante Inhalte vermitteln. So wird erzählt, wie Einbrecher in einem Bürogebäude PCs stehlen wollten, am Ende aber im Fahrstuhl stecken blieben und anschließend die Feuerwehr alarmieren mussten – oder was alles während der Fahrt mit dem Polizeiauto passieren kann.

Das Polizeiauto ist schnell zusammengebaut und bietet viele Möglichkeiten

Zu guter Letzt kann über das Würfelsymbol mit diversen Spielen das Erlernte kontrolliert, angewendet und weiter vertieft werden. Bei diesem muss der Spieler zum Beispiel einen Notfall unter der Berücksichtigung der fünf Ws (Wer, Wo, Was, Wie, Warten) melden, bei einer kniffeligen Verbrecherjagd den Einbruch in das Juweliergeschäft aufklären oder für den Hauptkommissar ein Beweisstück aus der Asservatenkammer holen, was verschiedene Stationen wie das Ausfüllen entsprechender Formulare beinhaltet. Auch das einfache Beantworten von Fragen in einem Quiz gehört dazu.

Kleine Kinder brauchen Hilfe

Ravensburger gibt bei seiner Spielwelt einen Altersbereich von vier bis acht Jahren an, wobei jüngere Kinder das Set noch eher ohne großes System nutzen dürften. Auch dürften ihnen viele der verwendeten Begriffe noch nicht so geläufig sein, hier ist die Hilfe eines Erwachsenen ratsam. Kinder ab einem Alter von sechs Jahren könnten zwar anfangs mit den vielen Möglichkeiten des Spiels ein wenig überfordert sein, dürften jedoch nach einer gewissen Zeit mit diesem ohne Probleme alleine zurechtkommen.

Schwieriger könnte es hingegen werden, mit dem langen Stift auch an wirklich alle Bereiche zu gelangen; gerade in den kleinen Zimmern oder den Ecken ist dies schwierig. Auch sind manche Aufgaben nicht immer einfach umzusetzen: So muss in einem Fall der Schlüssel für die Arrestzelle geholt werden – selbst unter Einbezug der Familie des Redakteurs konnte dieser bis heute nicht gefunden werden.