Dänemark: Digitaler Botschafter für Tech-Giganten
Als erstes Land weltweit will Dänemark einen eigenen sogenannten „digitalen Botschafter“ einsetzen. Damit soll der wirtschaftlichen Größe und faktischen Relevanz von Technologieschwergewichten wie Microsoft oder Apple Rechnung getragen werden, die insbesondere ärmere Länder in diesen Kategorien mühelos hinter sich lassen.
In einem Interview mit der dänischen Tageszeitung Politiken verkündete Außenminister Anders Samuelsen seine Pläne. Die Tätigkeiten von Unternehmen wie Apple, Google und Microsoft würden Dänemark bereits in einem Ausmaß betreffen, dass man früher nur von anderen Ländern kannte. Würde man die Marktwerte von Unternehmen wie Apple oder Google betrachten, so würden diese jeweils knapp an der Mitgliedschaft in den 20 größten Weltwirtschaften vorbeischrammen. Sie seien damit zu einer Art neuer Länder geworden; eine Entwicklung, der man sich nun stellen müsse.
Die noch nicht besetzte Botschafterstelle soll einen institutionalisierten Kommunikationskanal zu den US-amerikanischen Branchengrößen bilden. Auf diese Weise sollen engere Bindungen zu jenen Unternehmen gewoben werden, die Dänemark als Land bereits jetzt beeinflussen. Vor diesem Hintergrund ist noch anzumerken, dass Facebook Mitte Januar bekannt gegeben hat, ein Datenzentrum in der dänischen Stadt Odense zu errichten. Apple hat ähnliche Pläne für zwei europäische Datenzentren schon seit 2015 verfolgt. Eines davon soll bereits dieses Jahr im dänischen Viborg in Betrieb gehen.