G-Sync HDR: Neue Monitore vereinen HDR-Funktionalität mit G-Sync
Der neue UHD-Monitor von Asus mit „G-Sync HDR“ sorgt für Aufsehen. Nvidia verrät, was sich dahinter verbirgt. Während AMDs kürzlich vorgestellte FreeSync 2 neue Funktionen verspricht, handelt es sich um kein neues G-Sync, sondern schlicht um das bisherige G-Sync in Verbindung mit einem HDR-tauglichen Monitor.
G-Sync HDR steht somit für eine neue Generation von Monitoren, die in puncto HDR-Funktionalität mehr bieten als bisherige Modelle und zusätzlich Nvidia G-Sync zum dynamischen Frequenzabgleich mit der Grafikkarte anbieten. Damit handelt es sich nicht um einen direkten Konter zu FreeSync 2, sondern vielmehr um Konkurrenz zu den von AMD angekündigten FreeSync-2-Monitoren. Wer dabei nun wen kontert ist Ansichtssache, denn AMD hat die FreeSync-2-Monitore zwar vorher angekündigt, hat aber im Gegensatz zu Nvidia noch keine konkreten Modelle genannt.
Genau wie AMD bei FreeSync 2 macht auch Nvidia für die HDR-Monitore mit G-Sync gewisse Vorgaben. Um den höheren Dynamikumfang von HDR-Material widerspiegeln zu können, müssen die LC-Monitore mehr leisten als bisher. Nvidia nennt dabei aktuelle LCD-Technik mit spezieller Hintergrundbeleuchtung sowie Quantum Dots als wesentliche Kriterien. Auf Seiten von G-Sync gibt es aber keine Neuerungen. AMD hat wiederum eine Technik angekündigt, mit der das Tone Mapping des Monitors umgangen wird, um den Input-Lag zu reduzieren. Davon ist bei Nvidia bisher keine Rede.
Lokal dimmbare LEDs für mehr Kontrast
Ein wesentlicher Punkt für die von Nvidia und Partnern wie Acer und Asus sowie dem Panel-Hersteller AUO entworfenen HDR-Monitore mit G-Sync ist die spezielle Hintergrundbeleuchtung (Backlight) des LC-Displays. Bei herkömmlichen LCDs sind die LEDs aus Kostengründen nur vereinzelt am Rand (Edge-Lit) platziert. Bei den HDR-Displays kommt stattdessen das sogenannte Full-Array Local Dimming zum Einsatz: Dabei sind die Leuchtdioden in 384 Zonen flächig hinter dem LCD-Panel verteilt. Die Leuchtstärke jeder Zone lässt sich lokal variieren, wodurch ein höherer Kontrast möglich wird. Nvidia verspricht dadurch „helle kräftige Farben und tiefes Schwarz“.
Quantum Dots für mehr Farben
Ein hohes Kontrastverhältnis ist nur einer der Aspekte von HDR (High Dynamic Range). Ein zweiter Punkt ist der gegenüber SDR (Standard Dynamic Range) höhere Farbumfang von HDR Video. Diesem Aspekt widmet sich die Quantum-Dot-Technik: Ein dünner Film mit Nanopartikeln, den sogenannten Quantum Dots oder Quantenpunkten, die je nach Größe Licht in unterschiedlichen Wellenlängen emittieren. Dies sorgt für einen größeren Farbumfang trotz herkömmlicher LED-Beleuchtung. Philips hatte als einer der ersten Hersteller Quantum-Dot-Monitore auf den Markt gebracht. Auch Samsung und nun Acer und Asus verwenden Quantum Dots bei neuen Modellen für Spieler.
Bei den G-Sync-HDR-Monitoren sprechen Asus und Nvidia von einem Farbspektrum, das den Standardfarbraum (sRGB) um 25 Prozent übertrifft und dem DCI-P3-Standard nahe kommt. Außerdem unterstützen die Displays den offenen HDR10-Standard.
Ultra HD, 144 Hertz und niedriger Input-Lag
Nvidia verspricht neben den bekannten Vorzügen der G-Sync-Technik (Minderung von Tearing und Stuttering) schnelle und hochauflösende Monitore. Der Asus PG27UQ bietet zum Beispiel erstmals Ultra HD (3.840 × 2.160) in Verbindung mit einer hohen Bildwiederholrate von 144 Hertz. Ferner wirbt Nvidia mit „minimaler Bewegungsunschärfe und nahezu null Eingangslatenz“, womit die PC-Monitore gegenüber HDR-Fernsehern im Vorteil seien.
G-Sync HDR wird weiterentwickelt
Auch wenn Nvidia zur Stunde keine Neuerungen für G-Sync angekündigt hat, versichert das Unternehmen, dass sich die Technik im Zusammenspiel mit HDR weiterentwickeln wird. Man darf gespannt sein, wie sich die neuen G-Sync-HDR-Monitore und die konkurrierenden FreeSync-2-Monitore in der Praxis schlagen werden.