Intel Core i3-7350K im Test: Übertaktet auf 5,1 GHz im Duell mit echten Vier-Kern-CPUs
Der Intel Core i3-7350K ist der erste Zwei-Kern-Vier-Thread-Prozessor der i3-Familie mit frei bestimmbarem Multiplikator. Für 168 US-Dollar soll er mit hohem Takt die Lücke zum Core i5 mit vier Kernen schließen. Im Test meistert die CPU übertaktet sogar 5,1 GHz stabil, der Core i5 bleibt trotzdem besser.
Die Core-i3-Familie aus Intels Kaby-Lake-Serie
Zur CES 2017 hat Intel nicht nur die Quad-Core-Prozessoren (Core i5, Core i7) und Einsteigermodelle (Pentium, Celeron) mit 50 Kaby-Lake-Prozessoren aktualisiert, sondern auch das Bindeglied: die Core i3. Auch in diese Klasse gibt es nahezu für jeden bereits erhältlichen Skylake-Prozessor einen 1:1-Ersatz, der nun etwas mehr Takt bietet. Bis auf eine Ausnahme.
Die einzige echte Neuerung ist der Core i3-7350K, ein Dual-Core-Prozessor mit vier Threads über Hyper-Threading und erstmals in dieser Klasse einem frei bestimmbaren Multiplikator zum einfachen Übertakten. Die CPU wird laut Intel zwar erst zum Endes des Monats Januar respektive Anfang Februar großflächig verfügbar sein, ComputerBase hat den Core i3-7350K aber schon heute im Test. Mit 168 US-Dollar fällt seine Preisempfehlung vergleichsweise hoch aus. Die kleinsten Core i5 mit echten vier Kernen sind nur 14 US-Dollar teurer.
Modell | Kerne / Threads |
Takt / Turbo |
L3-Cache | Grafik | GPU-Takt | max. Speicher | TDP | Preis |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Core i3 | ||||||||
Core i3-7350K** | 2 / 4 | 4,2 / – GHz | 4 MB | HD 630 | 350 / 1.150 MHz | DDR4-2400 | 60 W | $168 |
Core i3-7320 | 2 / 4 | 4,1 / – GHz | 4 MB | HD 630 | 350 / 1.150 MHz | DDR4-2400 | 51 W | $149 |
Core i3-6320 | 2 / 4 | 3,9 / – GHz | 4 MB | HD 530 | 350 / 1.150 MHz | DDR4-2133 | 51 W | $149 |
Core i3-7300 | 2 / 4 | 4,0 / – GHz | 4 MB | HD 630 | 350 / 1.150 MHz | DDR4-2400 | 51 W | $138 |
Core i3-6300 | 2 / 4 | 3,8 / – GHz | 4 MB | HD 530 | 350 / 1.150 MHz | DDR4-2133 | 51 W | $138 |
Core i3-7300T | 2 / 4 | 3,5 / – GHz | 4 MB | HD 630 | 350 / 1.100 MHz | DDR4-2400 | 35 W | $138 |
Core i3-6300T | 2 / 4 | 3,3 / – GHz | 4 MB | HD 530 | 350 / 950 MHz | DDR4-2133 | 35 W | $138 |
Core i3-7100 | 2 / 4 | 3,9 / – GHz | 3 MB | HD 630 | 350 / 1.100 MHz | DDR4-2400 | 51 W | $117 |
Core i3-6100 | 2 / 4 | 3,7 / – GHz | 3 MB | HD 530 | 350 / 1.100 MHz | DDR4-2133 | 51 W | $117 |
Core i3-7100T | 2 / 4 | 3,4 / – GHz | 3 MB | HD 630 | 350 / 1.100 MHz | DDR4-2400 | 35 W | $117 |
Core i3-6100T | 2 / 4 | 3,2 / – GHz | 3 MB | HD 530 | 350 / 950 MHz | DDR4-2133 | 35 W | $117 |
fett = Kaby Lake, **freier Multiplikator |
ECC-Speicher-Unterstützung gibt es im Desktop nicht mehr
Ein Kritikpunkt, der beim zuletzt getesteten Pentium G4560 aufkam, ist die fehlende Unterstützung von Arbeitsspeicher mit Fehlerkorrektur ECC. In der Diskussionen wurde stets auf den Core i3 hingewiesen. Doch an dieser Stelle sei klargestellt, dass auch die neuen Core i3, Core i5 und auch die Core i7 keine ECC-Unterstützung bieten. Sie wurde bei Skylake zwar insbesondere in den kleinen CPUs der Serien Celeron, Pentium und Core i3 noch beworben, ist nun aber bei fast keinem Prozessor für den Heim-PC mehr vorhanden.
Lediglich zwei Spezialvarianten für den Embedded-Markt, der Core i3-7101E und Core i3-7101TE, bieten ECC noch an, aber nur für maximal DDR4-2133-Speicher. Im Desktop gibt es das Feature ansonsten vermutlich nur noch bei den Xeon E3-1200 v6; doch diese wurden noch nicht vorgestellt.
Intel Core i3-7350K im Test – die CPU-Details
Der Core i3-7350K ist die Speerspitze in Intels Portfolio an Prozessoren mit zwei Kernen und dank Hyper-Threading vier Threads. Ein mit 4,2 GHz hoher Takt wird bei Last auf ein bis vier Threads garantiert, das jedoch bei einer leicht angehobenen TDP von 60 Watt. Die weiteren Ausstattungsmerkmale sind Intel-Standard: DDR4-Speicher wird bei Kaby Lake mit 2.400 MHz unterstützt, der schnellere Zwischenspeicher in Form des L3-Caches ist 4 MByte groß. An Zusatzinstruktionen wird bis auf ECC und vPro-Unterstützung das Standard-Portfolio inklusive AVX 2.0 und TSX geboten, die Besonderheit ist der frei bestimmbare Multiplikator, der Taktsteigerungen bis auf 5 GHz und darüber hinaus erlaubt – offiziell weiterhin bei Garantieverlust.
Problematisch beim neuen Core i3 ist der Preis. Die Standard-UVP von 168 US-Dollar gilt für das Tray-Modell, also den blanken Prozessor in einer kleinen Plastik-Verpackung ohne jegliche Garantie. Das Boxed-Modell enthält wie bei allen K-Modellen seit einigen Jahren üblich keinen Kühler (aber volle Garantie), kostet dafür aber 179 US-Dollar. Daraus werden in Deutschland mindestens 185 Euro, dafür gibt es bereits den Vier-Kern-Prozessor Core i5-7400 (inklusive Kühler).
Benchmarks mit und ohne Übertaktung
Was der Core i3-7350K mit und ohne Übertaktung in Anwendungen und Spielen zu leisten im Stande ist, zeigen die Benchmarks auf den folgenden Seiten.