Intel Core i3-7350K im Test: Übertaktet auf 5,1 GHz im Duell mit echten Vier-Kern-CPUs
7/8Undervolting
Intels Zwei-Kern-Prozessoren sind gute Partner, wenn es an das „Undervolting“ geht, also das Absenken der Eingangsspannung. Damit lässt sich das eine oder andere Watt Energie einsparen, denn die Prozessoren sind ab Werk auf absolute Stabilität ausgelegt, um so den Betrieb über viele Jahre zu gewährleisten. Dies kann sich der Käufer zunutze machen, indem er die tendenziell zu hoch gewählten Werte bei der Spannung senkt.
Moderne Mainboards bieten dafür seit einigen Jahren mit dem Offset-Modus ein einfaches Werkzeug: Dort wird von der Standard-Spannung, die Intel der CPU in allen sich ändernden Lagen vorgibt, einfach ein Wert X abgezogen. Im vorliegenden Fall wurde dieser Wert mit 0,1 Volt gewählt, was eine Absenkung der Leistungsaufnahme bei maximaler Last von 78 auf 69 Watt zur Folge hat, die Temperatur geht parallel dazu von 59 auf 53 Grad zurück.
Overclocking – Der erste Core i3 mit freiem Multi!
Der Nachteil bei Intel-Prozessoren aus der Standard-Serie seit der Generation Sandy Bridge ist die fehlende Möglichkeit zum Übertakten (Overclocking). Was früher noch teilweise über den „FSB-Nachfolger“ BCLK ging, wurde später mit Skylake komplett eingestellt, sodass heute ganz klar gesagt werden muss: Wer Overclocking will, muss ein K-Modell mit offenem Multiplikator kaufen. Der Core i3-7350K ist ein solches Modell.
5,0 GHz mit Luftkühlung möglich
Der Standard-Test zum Übertakten erfolgte mit Luftkühlung, der Anhebung der Offset-Spannung um 0,2 Volt und dem Multiplikator von 50. Dieses Kombination war problemlos möglich, auch der AVX-Test von Prime95 lief stabil, mit 83 Grad werden zwar hohe, aber nicht problematische Temperaturen erreicht. Allgemein betrachtet sind die Dual-Core-Varianten deutlich kühler als das Quad-Core-Design, selbst bei hohen Taktraten.
Mit einer All-in-one-Wasserkühlung konnte im Test die Spannung noch ein wenig weiter angehoben werden, mit 1,44 Volt waren dann stabil 5,1 GHz drin. Die Leistungsaufnahme stieg im AVX-Test auf 136 Watt für das Gesamtsystem an und lag damit rund 100 Watt über dem Leerlauf. Das ist im Vergleich zu übertakteten Vier-Kern-Prozessoren nach wie vor nicht so viel, angesichts der lediglich 78 Watt und dem Delta von nur 44 Watt im Referenzzustand aber doch ein satter Sprung.
Alle Ergebnisse dieses 5,1-GHz-Tests sind im regulären Benchmark-Parcours hinterlegt, der neben dem Referenzwert heute auch komplett im übertakteten Zustand durchgeführt wurde, um ein Urteil zu fällen, ob sich das Modell übertaktet im Alltag lohnt.
Preis-Leistungs-Verhältnis
Im Preis-Leistungs-Verhältnis wird das Performance-Rating auf Basis aller Anwendungen und Spiele in Full-HD-Auflösung herangezogen. Bei den Preisen gilt, dass die Produkte zum Zeitpunkt der Ermittlung auch verfügbar sein sollten, mit der Randbedingung, dass es sich nicht um einen unbekannten Shop handelt (Stand 19.01.2017).
Ein immer schwächerer Euro im Vergleich zum US-Dollar macht den Prozessorkauf aktuell zu einer teuren Angelegenheit. Zudem sollen die neuen Intel-Prozessoren auf dem Papier zwar das Gleiche kosten wie die direkten Vorgänger, wie üblich sind zum Start aber Aufpreise zu erwarten. Mit knapp 190 Euro ist der Core i3-7350K aktuell sehr teuer und liegt im Verhältnis Preis zu Leistung fast auf dem niedrigen Niveau der Core i5. Alle anderen Zwei-Kern-Prozessoren sind deutlich günstiger, insbesondere der neue Pentium G4560 macht dem Core i3 das Leben schwer, an sein Rating kommt in dieser Disziplin kein Core i3 mehr heran.