Intel: Optane-DIMMs als Muster und Kostenvorteil bei 3D-NAND
Intel hat die Auslieferung erster Muster der Optane-DIMMs mit 3D-XPoint-Speicher begonnen. 2018 soll der nicht-flüchtige Speicher verfügbar sein. Noch in diesem Jahr sollen hingegen SSDs auf Basis der neuen Speichertechnik erhältlich sein. Zudem hat Intel Details zum Kostenvorteil des eigenen 3D-NAND genannt.
Die Informationen stammen aus Intels Earnings Call zu den jüngsten Quartalszahlen. Dort stellte sich Intels Führungsriege auch Fragen rund um die neuen Speichertechniken 3D XPoint und 3D-NAND, die Intel in Kooperation mit Micron herstellt. 3D XPoint liegt bei Leistung und Kosten zwischen NAND-Flash und DRAM und soll als nicht-flüchtiger Speicher der Klasse Storage Class Memory neue Märkte erschließen.
Auslieferung erster SSDs steht bevor
Zunächst hat Intel versichert, dass die ersten Produkte mit 3D XPoint im ersten Quartal ausgeliefert werden und für Umsatz sorgen sollen.Dabei handelt es sich um die sogenannten Optane-SSDs, die wie herkömmliche SSDs gestaltet sind, jedoch NAND-Flash durch 3D XPoint ersetzen. Das Optane-Debüt hat allerdings Verspätung, denn ursprünglich wollte Intel schon zum Jahresausklang erste Produkte präsentieren.
Den Anfang machen Modelle mit niedriger Speicherkapazität, die als schneller Zwischenspeicher fungieren und vor allem Systeme mit langsamer HDD beschleunigen sollen. Als echter SSD-Ersatz eignen sich diese Cache-Lösungen aufgrund des kleinen Speichervolumens nicht. Im Vorfeld waren Details zum Intel Optane Memory 8000p durchgesickert, der M.2-PCIe-Module mit 16 bis 32 GByte beschreibt. Lenovo hatte auf der CES erste Thinkpad-Notebooks mit HDD und Intel-Optane-Cache mit 16 GByte angekündigt.
Später will Intel auch größere Kapazitäten in Form von High-End-SSDs für Rechenzentren und PC-Enthusiasten anbieten. Einen bislang unbestätigten Ausblick lieferte eine durchgesickerte Roadmap.
Bemusterung von Optane-DIMMs beginnt
Ein zweites Einsatzgebiet von 3D XPoint ist Arbeitsspeicher in Form der Optane-DIMMs. Gegenüber DRAM bietet 3D XPoint den Vorteil, die Daten auch ohne Stromzufuhr halten zu können. Zumindest als Ergänzung von klassischem RAM sollen die Optane-DIMMs im Serverbereich Einzug halten. Bis zur Verfügbarkeit wird es aber noch eine ganze Weile dauern, denn erst jetzt beginnt Intel damit, Testmuster auszuliefern. Die fertigen Produkte sollen ab 2018 für Umsatz sorgen. Nach wie vor gilt die Purley-Plattform als mögliche Basis.
We've started to ship DIMM samples to the big cloud service guys.
Intel
3D-NAND 15 Prozent günstiger als bei Konkurrenz
Was dem 3D-NAND von IM Flash Technologies (IMFT) an Leistung fehlt, sollen die Vorteile bei den Herstellungskosten wieder wettmachen. Hier nannte Intel nun konkrete Zahlen: Der Kostenvorteil gegenüber der Konkurrenz betrage 15 Prozent. Und mit der nächsten Generation soll der Vorsprung noch größer ausfallen.
Ein wesentlicher Unterschied bei der Herstellung ist, dass Intel und Micron im Gegensatz zu Samsung, Toshiba/Western Digital und SK Hynix auf Floating-Gates statt die Charge-Trap-Flash-Technik setzen.