Stärkster Pentium aller Zeiten: Ab 2017 immer mit zwei Kernen und vier Threads
Still und leise hat Intel im Schatten der Core-Prozessoren aus der Serie Kaby Lake auch die Pentium und Celeron aufgefrischt. Die Besonderheit: Dort gibt es so viele Änderungen, dass diese die der Core-Reihe in den Schatten stellen. Fortan ist das Portfolio bei den Celeron und Pentium weitaus vielfältiger und hat mehr Spielraum.
Fünf neue Modelle gibt es in der Standard-Klasse, ergänzt werden diese von den drei T-Modellen mit geringerer TDP – acht sind es also insgesamt an der Zahl, die Kaby Lake in den Einsteiger-Bereich bringt. Wobei Einsteiger-Segment auch nicht mehr die richtige Bezeichnung dafür ist, werden mitunter dafür doch heutzutage fast 100 Euro fällig – aber dafür gibt es auch Quasi-Core-i3-Leistung.
Ein Pentium aus dem Jahr 2017 hat immer vier Threads ...
Den Durchblick bei den neuen Pentium und Celeron zu behalten, ist jedoch alles andere als einfach. Denn was bisher galt, stimmt ab heute nicht mehr, denn fortan sind die Einsteigermodelle in drei Ausführungen vertreten: Die Basis-Variante G3xxx ist ab sofort immer ein Celeron und hat nach wie vor nur zwei Kerne, 2 MByte L3-Cache und dazu die HD-610-Grafik.
Darüber werden wie üblich die Pentium gestellt, mit der entscheidenden Neuerung: Ab dem Pentium G4560 (Test) machen diese dank Hyper-Threading aus zwei Kernen vier Threads und bekommen zudem fortan 3 MByte L3-Cache spendiert. Die HD-610-Grafik bleibt bei den ersten Modellen aber.
... und optional HD-630-Grafik
Dort noch oben drauf gibt es den bisher stärksten Ausbau des Pentium, G46xx, mit ebenfalls vier Threads und 3 MByte L3-Cache, aber zusätzlich noch der Grafikeinheit HD 630. Diesem fehlt dann unterm Strich nur noch AVX 2.0 (und ein paar Megahertz Takt), um ein Core i3 zu sein.
Das Problem an der Bezeichnung und den neuen Features ist, dass diese erst ab der Generation Kaby Lake gelten. Zuvor bereits ähnlich genannte Modelle aus der Skylake-Generation wie beispielsweise der Pentium G4500 bieten all diese Änderungen noch nicht – für den Laien hilft die grundlegende Bezeichnung deshalb nicht. Hier heißt es einmal mehr genau informieren vor dem Kauf.
Modell | Kerne / Threads |
Takt / Turbo |
L3-Cache | Grafik | GPU-Takt | max. Speicher | TDP | Preis |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Pentium | ||||||||
Pentium G4620 | 2 / 4 | 3,7 / – GHz | 3 MB | HD 630 | 1.100 MHz | DDR4-2400 | 51 W | $86 |
Pentium G4600 | 2 / 4 | 3,6 / – GHz | 3 MB | HD 630 | 1.100 MHz | DDR4-2400 | 51 W | $75 |
Pentium G4600T | 2 / 4 | 3,0 / – GHz | 3 MB | HD 630 | 1.050 MHz | DDR4-2400 | 35 W | $75 |
Pentium G4560 | 2 / 4 | 3,5 / – GHz | 3 MB | HD 610 | 1.050 MHz | DDR4-2400 | 54 W | $64 |
Pentium G4560T | 2 / 4 | 2,9 / – GHz | 3 MB | HD 610 | 1.050 MHz | DDR4-2400 | 35 W | $64 |
Pentium G4520 | 2 / 2 | 3,6 / – GHz | 3 MB | HD 530 | 1.050 MHz | DDR4-2133 | 51 W | $86 |
Pentium G4500 | 2 / 2 | 3,5 / – GHz | 3 MB | HD 530 | 1.050 MHz | DDR4-2133 | 51 W | $75 |
Pentium G4500T | 2 / 2 | 3,0 / – GHz | 3 MB | HD 530 | 950 MHz | DDR4-2133 | 35 W | $75 |
Pentium G4400 | 2 / 2 | 3,3 / – GHz | 3 MB | HD 510 | 1.000 MHz | DDR4-2133 | 51 W | $64 |
Pentium G4400T | 2 / 2 | 2,9 / – GHz | 3 MB | HD 510 | 1.000 MHz | DDR4-2133 | 35 W | $64 |
Celeron | ||||||||
Celeron G3950 | 2 / 2 | 3,0 / – GHz | 2 MB | HD 610 | 1050 MHz | DDR4-2400 | 51 W | $52 |
Celeron G3930 | 2 / 2 | 2,9 / – GHz | 2 MB | HD 610 | 1050 MHz | DDR4-2400 | 51 W | $42 |
Celeron G3930T | 2 / 2 | 2,7 / – GHz | 2 MB | HD 610 | 1000 MHz | DDR4-2400 | 35 W | $42 |
Celeron G3920 | 2 / 2 | 2,9 / – GHz | 2 MB | HD 510 | 950 MHz | DDR4-2133 | 51 W | $52 |
Celeron G3900 | 2 / 2 | 2,8 / – GHz | 2 MB | HD 510 | 950 MHz | DDR4-2133 | 51 W | $42 |
Celeron G3900T | 2 / 2 | 2,6 / – GHz | 2 MB | HD 510 | 950 MHz | DDR4-2133 | 35 W | $42 |
fett = Kaby Lake |
Der Blick auf die Taktraten verrät, dass der 2017er Pentium nun fast mit einem Core i3 aus der Skylake-Generation Schritt halten kann. Aber nur fast, denn der schnellste Pentium bietet heute exakt den gleichen Takt wie der langsamste Core i3-6000 bisher, 3,7 GHz. Diese kosteten bisher aber 117 US-Dollar, nun gibt es sie ab 86 US-Dollar (ohne AVX 2.0, dafür aber mit schnellerem Speicher und schnellerer Grafik). Echte Empfehlungen werden deshalb die Varianten unter dem Flaggschiff, allen voran der Pentium G4560 als günstigste Lösung mit vier Threads.
Eines fehlt den Pentium in der Generation Kaby Lake aber: Zwar ist der Speicher schneller geworden, aber die ECC-Unterstützung wurde gegenüber dem Vorgänger gestrichen. Damit wird diesem speziellen Einsatzgebiet ein Riegel vorgeschoben.
Die gleichen Preise wie bei Skylake
Gemäß offizieller Intel-Preisliste (PDF) werden die Kaby-Lake-Pentium genau so teuer sein wie die jeweils direkten Skylake-Vorgänger. Aufgrund des schlechten Kurses vom Euro zum US-Dollar werden statt 86 US-Dollar für das Flaggschiff hierzulande aber über 100 Euro fällig, wenngleich mit Lieferbarkeit der Preis noch etwas nach unten gehen dürfte. Günstig ist ein „großer“ Pentium deshalb keinesfalls mehr, denn in den letzten Jahren gab es ständig auch Core i3 für unter 100 Euro – hier hat sich letztlich nur der Name geändert.