Linux: Fedora 26 ohne Intels Grafiktreiber
Wie bereits Debian und Ubuntu zuvor tauscht auch Fedora Intels Grafikkarten-Treiber gegen den generischen Kernel-Modesetting-Treiber (KMS) aus. Da Intel seit langem keine stabile Version für den Linux-Treiber veröffentlicht hat, produziert dieser immer öfter Fehler.
Red-Hat-Entwickler Hans de Goede kündigte auf Fedoras Entwickler-Mailingliste an, dass ab sofort Fedoras Entwicklungsgrundlage Rawhide von Intels Treiber auf den generischen Xorg-KMS-Treiber xf86-video-modesetting wechselt. Dieser schaltet Bildschirmauflösung und Farbtiefe bereits im Kernel um. Fedora-Anwender vollziehen den Wechsel mit der kommenden Version Fedora 26.
Der Grund für die Umstellung sind Regressionen des vernachlässigten Intel-Treibers, die bei den Nutzern immer häufiger zu Problemen in Anwendungen führen. Bereits seit drei Jahren arbeitet Intel an Version 3.0 des Treibers, wobei auch der letzte veröffentlichte Entwicklungs-Schnappschuss schon zwei Jahre alt ist.
Bereits umgestellt
Debian und Ubuntu haben diesen Schritt bereits im Sommer 2016 vollzogen. Ubuntu 16.10 Yakkety Yak nutzt bei Neuinstallationen den KMS-Treiber, bei Debians nächster Veröffentlichung Debian 9 Stretch wird dies ebenso der Fall sein, wie in Timo Aaltonens Blog zu lesen ist. Die Änderung gilt nur für Intel-Grafikchips, die ab etwa 2007 produziert wurden (Gen4 und neuer). Bei Debian zeigte sich, dass die Umstellung, die Anwender im Testing- und Unstable-Zweig vollzogen hatten, bestehende Probleme lösen konnte, wenngleich das auch nicht für alle Anwender zutraf.
Anwender von Wayland unter Fedora 25 betrifft dies insofern nicht, da hier Xwayland Glamor – ebenso wie der Modesetting-Treiber – zur Beschleunigung nutzt. Anwender, die mit KMS Probleme haben, können den Intel-Treiber weiterhin installieren.