Enterprise-SSDs: Lite-On zeigt 3D-NAND- und Open-Channel-SSD
Hierzulande sind Plextor-SSDs für viele ein Begriff. Dahinter steckt der Mutterkonzern Lite-On, der sich auf der CES 2017 auf Enterprise-SSDs konzentriert. Gezeigt wurden die M.2-PCIe-SSDs EP3 mit 3D-NAND und AD2 als Open-Channel-SSD mit LightNVM-Architektur.
Lite-On EP3: 2 TByte auf M.2 22110 mit 2.200 MB/s
Mit elf Zentimeter langer M.2-Platine kommt die neue PCIe-NVMe-SSD der Oberklasse daher. Über PCIe 3.0 x4 sollen bis zu 2.200 MB/s beim Lesen erreicht werden, die Schreibrate liegt mit 800 MB/s deutlich darunter. Nicht näher spezifizierter 3D-NAND von Toshiba kommt zum Einsatz und bietet eine Nutzkapazität von 2 TByte, wobei Hersteller hier gerne aufrunden. Ein Aufkleber verdeckt einen Teil der Bezeichnung des Marvell-Controllers, doch die Ziffern 88SS109? lassen den 88SS1093 vermuten, der auch bei Client-SSDs von Plextor eingesetzt wird.
Neben der „Überlänge“ – im Client-Sektor sind lediglich 80 mm üblich – weisen die Stützkondensatoren auf die Enterprise-Klasse hin, die eine Power Loss Protection zum Schutz vor Datenverlust bei Stromausfall bilden.
Im gleichen Formfaktor ist die Lite-On AD2 gefertigt, die ebenfalls 2 TByte bieten soll. Mit bis zu 2.500 MB/s lesend und 1.200 MB/s schreibend liegt die Leistung über die gleiche Schnittstelle hier noch ein Stück höher. Die AD2 ist eine sogenannte Open-Channel-SSD, das bedeutet, dass die Verwaltung des Speichers dem Betriebssystem statt der Firmware des Controllers überlassen wird. Der Linux Kernel 4.4 unterstützt zum Beispiel solche NVMe-SSDs über LightNVM.
Hohes Wachstum auch bei Enterprise-SSDs
Auch die wirtschaftlichen Aspekte für das Unternehmen Lite-On wurden beleuchtet. Vom Wachstum bei SSDs und insbesondere margenträchtigen Enterprise-SSDs will Lite-On natürlich profitieren. Bei Enterprise-SSDs war das Unternehmen laut der angeführten Gartner-Studie im dritten Quartal 2016 mit fünf Prozent Marktanteil vertreten. Deutlich mehr Anteil ergibt sich bei Client-SSDs, wo Lite-On demnach mit zehn Prozent Anteil auf Rang zwei lag. Eine Studie von Trendfocus aus dem gleichen Zeitraum spricht Lite-On im SSD-Gesamtmarkt (Client + Enterprise) einen Marktanteil von 8,6 Prozent zu, womit das Unternehmen hinter Samsung, Western Digital und Toshiba auf Rang vier lag.
Lite-On CV6 mit SATA für Client-Systeme
Auch für Client-Systeme hat Lite-On etwas neues im Gepäck. Die SATA-SSD CV6 im 2,5-Zoll-Gehäuse setzt erstmals auf 3D-NAND des Typs TLC. Denkbar ist, dass wie bei nachfolgenden Plextor-SSDs auf dieser Basis Toshibas BiCS2 eingesetzt wird. Angeboten werden Kapazitäten von 128, 256 und 512 GByte für den „Alltag“.