Nintendo Switch: Melken, Kartfahren und Boxen im TV- oder Handheld-Modus
2/3Leichtes Handheld mit starker Konkurrenz
Bei der Nutzung der Nintendo Switch im Handheld-Modus überraschen das relativ geringe Gewicht, die hohe Helligkeit des Displays und dessen effektive Entspiegelung auch im Schein der Deckenbeleuchtung im Motorwerk sowie die präzise Steuerung positiv. 1.280 × 720 Pixel haben sich als grundsätzlich hochauflösend genug erwiesen, um sogar in größerer Sichtweite wie am Ende der Strecke in Mario Kart 8 Deluxe Details scharf wahrzunehmen. Bei Splatoon 2 erwies sich auf dem Handheld allerdings das weiße Fadenkreuz als zu klein, in der Hitze des Gefechts war es oft kaum zu erkennen. Im TV-Modus auf dem Fernseher war das nicht der Fall.
Fliegender Wechsel vom Handheld in den TV-Modus
Der Wechsel zwischen Handheld und TV-Modus kann jederzeit erfolgen. Beim Einsetzen in oder Entnehmen aus der Dockingstation wird das Spiel pausiert, bis der Spieler bestätigt, dass er im anderen Modus fortfahren will. Nicht möglich war es im Motorwerk, nach dem Einsetzen in das Dock auch noch die Joy-Con zu entfernen und zusammen mit dem Switch Grip ein Gamepad zu konfigurieren – jedes Switch war mit einem Metallrahmen versehen, der das Entfernen der Joy-Con verhinderte. Als Souvenir sollten stattdessen Switch-Bierdeckel herhalten.
Noch überhaupt nicht eingeschätzt werden kann auf Basis der ersten Eindrücke vor Ort, inwiefern Nintendo Switch im Alltag mit der mobilen Nutzung wirklich punkten kann. Dabei geht es nicht allein um die Frage, wie handlich das Handheld ist oder um wie viel besser die Spiele und deren Bedienung gegenüber den Versionen auf dem Smartphone sind. Das Smartphone ist mit seinen Messaging-Diensten und dem Browser unterwegs vielmehr auch auf ganz anderer Ebene ein starker Konkurrent im Kampf um die Aufmerksamkeit und die knapp bemessene Zeit des Anwenders.
Höhere Auflösung, bekannte Grafik
Switch rendert im Konsolen-Modus maximal mit 1080p, auf dem Handheld sind es die nativ vom Display gebotenen 720p. Gegenüber dem 3DS oder der Wii U ist das ein deutlicher Fortschritt, davon abgesehen bleiben die Spiele optisch auf dem schon von der Wii U bekannten Niveau. Splatoon 2, Mario Kart 8 Deluxe oder Arms sehen trotzdem gut aus, in Zelda macht sich die relativ geringe Leistungsfähigkeit schon deutlicher bemerkbar: Das Gras ist dicht, die anisotrope Filterung zieht Bänder und Details verschwinden in der Entfernung schnell. Wie aus dem Nichts poppen so schon einmal Gegner auf einem bereits schon länger sichtbarem Hügel vor dem Spieler auf. Wenn der Spieler gleich zu Anfang aus der Höhle tritt und den Blick über eine weite Tiefebene wirft, verfehlt das seine Wirkung trotzdem nicht. Dennoch: Zwischen der Grafik auf der Nintendo Switch und den Konsolen von Microsoft und Sony liegen Welten.
In Zelda ist die Darstellung nicht immer flüssig
Mit einer Ausnahme liefen die getesteten Spiele ohne spürbare Ruckler ab, in Zelda: Breath of the Wild gab es sie hingegen immer wieder zu beobachten. Anlass konnten mehrere Genger auf dem Bildschirm, ein schneller Schwenk mit Blick über die weite Ebene auf spiegelndem Kopfsteinpflaster oder das Waten durch einen Tümpel mit einer das Licht reflektierenden Oberfläche sein. Nicht auszuschließen, dass Nintendo hier noch optimieren kann, im Quervergleich mit den anderen Konsolen bleibt der integrierte SoC von Nvidia aber leistungsschwach.
Das UI des Betriebssystems behält Nintendo noch für sich
Noch keinen Einblick gab es in die Benutzeroberfläche des Betriebssystems. Jede Station hatte ihr fest ausgewähltes Spiel, ein Wechsel durch den Spieler über eine zentrale UI war nicht möglich. Auch beim Nintendo Classic Mini hatte der Hersteller diesen Aspekt lange unter Verschluss gehalten.