Nintendo Switch: Marktstart am 3. März ohne Region-Lock für 300 US-Dollar
Die Nintendo Switch erscheint am 3. März. Das wurde in der Nacht in Tokio bekannt gegeben und zugleich erklärt: „Wir haben unsere Herangehensweise geändert: Die Software für #NintendoSwitch wird regionsfrei sein.“ Neben der ganz in Grau gehaltenen Varianten wird es auch eine mit Controllern in Neon-Blau und Neon-Rot geben.
Viele der im Vorfeld durchgesickerten Informationen erweisen sich nunmehr als korrekt. Das gilt auch für den Preis, der wie befürchtet bei rund 300 US-Dollar liegt. Dafür ist die Switch, erklärte das Unternehmen noch einmal, aber „TV-Konsole und Handheld in einem“. Grundlage dieses Konzepts ist ein modularer Aufbau, der um zwei „Joy-Con-Controller“ herum aufgebaut ist.
Diese können klassisch zusammen mit einer Halterung als Gamepad, einzeln als Move-Controller verwendet oder in Verbindung mit der Tablet-Einheit der neuen Konsole zu einem Handheld mit werden, die den Betrieb der Switch auch ohne Fernseher ermöglicht. Das kapazitive, 6,2" große Multi-Touchscreen-Display (1.280 × 720 Pixel) kann zudem ebenfalls für Eingaben in Spielen genutzt werden.
Zur Hardwareausstattung hält sich Nintendo aber weiter bedeckt. Bekannt ist nur, dass die Switch einen Tegra-Chip von Nvidia nutzt und über 32 Gigabyte integrierten Speicher verfügt, der sich per Micro-SD-Speicherkarte erweitern lässt. Zudem können bis zu acht Switch-Konsolen kabellos und lokal gegeneinander spielen.
Die Laufzeiten im Handheld-Modus hängen von den genutzten Spielen ab. In The Legend of Zelda: Breath of the Wild, einer von nur zwei Starttiteln, sollen bei voller Ladung drei Stunden Spielzeit erreicht werden können, maximal sind es sechs. Geladen wird über einen USB-Typ-C-Anschluss. Steckt die Handheld-Einheit hingegen im TV-Dock, wird aus der Switch eine normale Spielkonsole, die Auflösungen von bis zu 1080p rendern kann.
Joy Cons sind gleich, aber nicht identisch
Darüber hinaus ist auch ein einzelner Joy-Con-Controller ein vollwertiges Eingabegerät mit vollständigem Tastensatz, Gyro- und Beschleunigungssensor. Dies erlaubt es, die Konsole mit zwei Spielern zu nutzen. Identisch sind die Controller aber nicht: Die linke Variante verfügt über einen „Share“-Button, mit dem Screenshots angefertigt und über soziale Netzwerke geteilt werden können.
Der rechte Joy-Con verfügt hingegen über eine NFC-Schnittstelle, die die Nutzung von amiibo-Figuren ermöglicht und eine Infrarot-Bewegungskamera. Diese kann unter anderem die Entfernung zu sowie Bewegungen und Umrisse von Objekten erfassen – Spieler können, schreibt Nintendo, Stein-Schere-Papier mit der Konsole spielen. Zudem wurde das Force-Feedback-System überarbeitet; es soll nun wesentlich präzisere Rückmeldungen geben können.
Mehr als 80 Spiele, aber fast keine zum Start
Zumindest am 3. März kann mit der Konsole aber noch nicht viel gespielt werden. Das Launch-Aufgebot besteht lediglich aus The Legend of Zelda: Breath of the Wild und 1-2 Switch!, einer Sammlung Partyspielen, bei denen Spieler sich unter anderem mit Switch-Controllern und virtuellen Lassos einfangen. Der Clou des Konzepts: Geschaut werden soll auf Menschen, nicht so sehr auf den Bildschirm.
Im April folgt zudem die Deluxe-Version von Mario Kart 8, noch 2017 das Sandbox-Spiel Super Mario Odyssey. In der Entwicklung befinden sich zudem unter anderem der neue Mehrspieler-Brawler ARMS und Splatoon 2. Beide sollen im Laufe des Jahres veröffentlicht werden. Zudem seien mehr als 80 Spiele bei weiteren Entwicklern in Arbeit, schreibt Nintendo.
Dabei scheint es dem Unternehmen gelungen zu sein, größere Publisher, deren Engangement für die WiiU auf geringem Niveau blieb, wieder an Bord zu holen: Titel kommen von Activision, EA, Square Enix, Take 2 und Ubisoft, aber auch Bethesda, aus dessen Portfolio die Elder-Scrolls-Reihe namentlich, aber ohne Verbindung zu einem konkreten Spiel, erwähnt wird. EA wird hingegen zumindest FIFA auf die Konsole bringen.
Während Nintendo keine Preisempfehlung für den deutschen Markt nennt, geben erste Händler Aufschluss über die Marktpreise. Bei Amazon kann die Switch für rund 330 Euro vorbestellt werden; mittlerweile hat Media Markt die anfänglich verlangten 349 Euro ebenfalls auf diesen Betrag gesenkt.