NZXT Kraken X52 im Test: Eine AiO-Wakü für Kontrollfreaks
2/5NZXT Kraken X52 im Detail
Die Kraken X52 wird mit dem passenden Montagematerial für alle aktuellen Sockel ausgestattet – sie ist aber noch nicht zum kommenden Sockel AM4 von AMD kompatibel. Eine Rückmeldung von NZXT, ob und zu welchem Preis CPU-Kühler mit einem Upgrade-Kit für den neuen Sockel ausgerüstet werden, steht noch aus. Neben einer gedruckten Anleitung finden sich zwei Kabel im Lieferumfang: Ein USB-Verbindungskabel für einen USB-2.0-Header des Mainboards sowie ein vieladriges Anschlusskabel, über das die Pumpe Strom erhält (SATA-Stromstecker), ein Drehzahlsignal ausgegeben wird (3-Pin-Lüfterstecker) und bis zu vier Lüfter von der Pumpeneinheit mit Strom und einem PWM-Signal versorgt werden.
Großzügig zeigt sich NZXT beim Schraubensatz: Abgesehen vom Arctic Liquid Freezer, der ab Werk mit Lüftern vor und hinter dem Wärmetauscher ausgestattet wird, liefert der Hersteller die Kraken X52 als einzige aller bisher von ComputerBase getesteten 240-mm-AiO-Kühlungen mit 16 Lüfterschrauben aus. So kann der Käufer optional eine zweite Lage Lüfter auf dem Radiator befestigen, ohne zusätzliches Montagematerial erwerben zu müssen.
Der Aluminium-Radiator der Kraken X52 ist klassisch in Schwarz gehalten und trägt den Herstellernamen an den beiden Seiten. Die Verarbeitung des Wärmetauschers ist hochwertig, es gibt nur wenige verbogene Lamellen. Mit gut 20 FPI (Fins per Inch) ist die Lamellendichte im für eine AiO typischen Bereich – Radiatoren für Custom-Wasserkühlungen, welche für den Betrieb bei niedrigen Lüfterdrehzahlen ausgelegt sind, weisen eine niedrigere Lamellenanzahl auf. Die mit schwarzem Sleeve überzogenen Schlauchverbindungen zwischen Pumpe und Radiator sind knapp 40 Zentimeter lang. Durch die drehbaren Anschlüsse an der Pumpeneinheit lassen sich die Schläuche angenehm und ohne extreme Biegeradien verlegen.
Eine neue Lüfterserie für die Kraken
Zusammen mit der neuen Kraken-Generation hat NZXT auch neue Lüfter vorgestellt. Die Aer-P-Reihe ist für einen hohen statischen Druck ausgelegt und besitzt für eine lange Lebensdauer und einen leisen Betrieb ein hydrodynamisches Gleitlager. Die PWM-Lüfter der Kraken X52 besitzen schwarze Kunststoff-Einlagen am Rahmen, die jedoch gegen farbige Exemplare ausgetauscht werden können. Auf der Webseite von NZXT sind diese schon gelistet, im deutschen Handel sind sie aber ebenso wie die Aer-P-Lüfter noch nicht angekommen.
NZXT spezifiziert die 4-Pin-Lüfter auf ein Drehzahlintervall von 500 bis 2.000 U/min. Im Test erreichten die Ventilatoren eine Spanne von 450 bis 2.100 U/min. Die Lüfter zeigen sich dabei als laufruhig, sofern sie langsam drehen: Im Betrieb bei minimaler Drehzahl sind keine Laufgeräusche zu vernehmen. Die Ventilatoren können also gedrosselt auch für Silent-Systeme genutzt werden, jedoch werden sie bei steigender Umdrehungsgeschwindigkeit schneller hörbar als hochwertige Konkurrenz wie die Referenzlüfter NF-F12 von Noctua. Zur Entkopplung ist der gesamte Kanal, durch den die Schrauben zur Lüfterbefestigung gesteckt werden, aus Hartgummi gefertigt. Der Plastikrahmen des Lüfters nimmt also keinen direkten Kontakt mit den Lüfterschrauben auf.
Kabelsalat an der Pumpe
Zur Steuerung und Überwachung der Kraken X52 ist eine USB-Verbindung notwendig. Diese wird ebenso wie das Anschlusskabel für Lüfter, Tachosignal und Stromversorgung an der Pumpeneinheit angeschlossen. Das sorgt zwangsläufig für ein mittleres Kabelchaos, da alle Verbindungen an der gleichen Stelle abzweigen und sinnvoll verstaut werden wollen. Insbesondere wenn das optische Highlight der neuen Kraken, die konfigurierbare RGB-Beleuchtung des Pumpendeckels, in einem Gehäuse mit Sichtfenster zur Geltung gebracht werden soll, erweist sich dies als unvorteilhaft.
Die CPU-Auflage der Kühler-/Pumpeneinheit besteht aus Kupfer und ist bereits mit Wärmeleitpaste versehen. Das ist praktisch für die Erstmontage der Kraken X52, jedoch befindet sich im Lieferumfang der Kompaktwasserkühlung kein Wärmeleitmittel für eine erneute Montage der Kühlung: Angesichts des hohen Kaufpreises der Kraken eine nicht nachvollziehbare Sparmaßnahme.
Montage auf Intel-Sockel 2011
Die Befestigung der Kühlung im Testsystem gestaltet sich leicht. Das Montagesystem der Asetek-Pumpe besteht aus einem Intel- oder AMD-Metallrahmen, der werkzeuglos auf der Pumpeneinheit befestigt wird. Ab Werk ist der Intel-Rahmen vorinstalliert. Dieser wird über vier Muttern an den vorher festgeschraubten Abstandshalter auf dem Sockel fixiert. Am Radiator werden die Lüfter mit je vier Schrauben und Beilagscheiben befestigt und anschließend der Wärmetauscher mit acht kurzen Schrauben und Beilagscheiben im PC-Gehäuse montiert.