NZXT Kraken X52 im Test: Eine AiO-Wakü für Kontrollfreaks
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ComputerBase testet Kompaktwasserkühlungen nach einem standardisierten Protokoll. Kühlleistungen werden dabei als Temperaturdifferenzen zwischen CPU- und Raumtemperatur in Kelvin angegeben. Wird die Raumtemperatur in Grad Celsius zur Temperaturdifferenz in Kelvin addiert, gibt dies die maximale Kerntemperatur der CPU des Testsystems an.
Alle Messungen werden gezielt nur mit übertaktetem System durchgeführt: Auf Temperaturmessungen im Leerlauf oder mit Standardtakt wird verzichtet – denn für alle Kompaktwasserkühlungen gilt, dass sie gängige Prozessoren im Werkszustand problemlos bändigen können. Ein Vergleich bei hoher Verlustleistung zeigt daher, wie sich die Kühlungen im Ernstfall schlagen.
Messungen mit Serienlüftern
Die NZXT Kraken X52 tritt mit einem durchschnittlich tiefen Radiator an: Der Wärmetauscher nimmt 30 Millimeter Tiefe ein. Im Vergleich mit den konkurrierenden Asetek-Produkten befindet sie sich damit gleichauf mit der Corsair H100i v2, muss sich aber dem Arctic Liquid Freezer sowie der Cryorig A40 Ultimate geschlagen geben. Die beiden letztgenannten Kühlungen besitzen Radiatoren mit einer Tiefe von 38 Millimetern.
Bei den Leistungsmessungen wird die Pumpe der Kraken X52 per CAM-Software manuell auf die höchste Drehzahl eingestellt, um für gleiche Bedingungen zu sorgen: Auch die Pumpen aller anderen Kühlungen werden für die Messungen mit Serien- und Referenzlüftern mit maximaler Leistung betrieben.
Kühlleistung mit Serienlüftern
Im Vergleich mit den Kontrahenten liefert die Kraken X52 eine gute, aber keine herausragende Leistung ab. Wenig verwunderlich bleibt sie bei gleicher Lüfterdrehzahl hinter den Kühlungen mit tieferem Radiator zurück, kann sich aber deutlich von der Corsair H100i v2 absetzen.
Bei maximaler Drehzahl kann sie den Liquid Freezer knapp abhängen – diese Kühlung kann zwar auf die doppelte Lüfteranzahl zurückgreifen, ist jedoch bei 1.300 U/min begrenzt. Auch wenn sich die Leistung der Kraken nun aus dem guten Mittelfeld hin zur Spitze des Testfelds bewegt, stellt die Messung bei höchster Lüfterdrehzahl einen eher theoretischen Wert dar. Die Lautstärke der Kühlung ist so nicht mehr alltagstauglich.
Schalldruckmessungen mit Serienlüftern
Für Schalldruckmessungen der Kompaktwasserkühlungen sind als Lärmquellen im Testsystem nur die Pumpe sowie die Radiatorlüfter vorhanden. Die Vergleichswerte der Luftkühler werden mit einem zusätzlichen Gehäuselüfter erfasst.
Bei einer Lüfterdrehzahl von 800 U/min gibt es bezüglich des Schalldrucks keine großen Überraschungen: Alle Kühlungen arbeiten bei einem vernünftigen Pegel. Die Pumpe der Kraken kann aus dem geschlossenen Gehäuse heraus wahrgenommen werden, der Geräuscheindruck ergibt sich daher als eine Kombination aus Geräuschen durch die Ventilatoren und die Pumpe – wobei die Pumpengeräusche dominieren.
Bei maximaler Lüfterdrehzahl ist die Pumpe klar im Hintergrund. Der Schalldruck der einzelnen Kühlungen sortiert sich vorwiegend anhand der Umdrehungsgeschwindigkeiten, womit die NZXT Kraken X52 mit über 46 dB(A) zu den lautesten Kompaktwasserkühlungen gehört.
Messungen mit Referenzlüftern
Im Referenzzustand werden die Kühlungen mit Arctic MX-2 als Wärmeleitpaste neu montiert und mit zwei Noctua NF-F12 PWM bestückt. Auch hier werden die Leistungsmessungen bei maximaler Pumpendrehzahl durchgeführt.
Kühlleistung mit Referenzlüftern
Mit den Referenzlüftern von Noctua gleicht sich die Kraken X52 der Corsair H100i v2 an: In allen drei Drehzahlstufen liegt die Kühlung nahezu gleichauf mit der identisch dimensionierten Konkurrenz. Daraus resultiert, dass die im Serienzustand höhere Leistung der Kraken im Vergleich zur AiO von Corsair durch die eingesetzten Ventilatoren bedingt wird. Die Aer-P-Lüfter sind offensichtlich für den Radiatorbetrieb besser geeignet als die Corsair SP120L-PWM.
Es zeigt sich außerdem, dass die Kraken mit ihrem engmaschigen Radiator besser abschneidet, je höher die Lüfterdrehzahl ist. Im Vergleich mit Kühlungen wie der Alphacool Eisbaer und dem be quiet! Silent Loop, welche Radiatoren mit geringerer Lamellendichte nutzen, liegt die Kraken bei 500 U/min zurück – bei 1.200 U/min ist sie gleichauf und würde von höheren Umdrehungsgeschwindigkeiten noch mehr profitieren.
Schalldruckmessungen mit Referenzlüftern
Keine Überraschungen gibt es beim Schalldruck mit Referenzlüftern. Bei 500 und 800 U/min bewegen sich die meisten Kühlungen an der Grenze des Messintervalls. Die Pumpen sind dabei in den meisten Fällen subjektiv wahrnehmbar – und die Kraken X52 ist hier keine Ausnahme. Bei 1.200 U/min sind die von den Lüftern verursachten Geräusche im Vordergrund.