NZXT Kraken X52 im Test: Eine AiO-Wakü für Kontrollfreaks

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Thomas Böhm
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Fazit

Die dritte Iteration der Kraken-Kompaktwasserkühlungen von NZXT bringt erstmals ein Modell mit 240-Millimeter-Radiator. Der Hersteller vertraut auf eine AiO-Lösung von Asetek und kombiniert diese mit RGB-Beleuchtung sowie einer Steuerung per USB-Verbindung. Die Kühlung ist gut, aber auch sehr teuer.

NZXT Kraken X52
NZXT Kraken X52

Die Pumpe will gedrosselt werden

Wer eine Kraken X52 kauft, sollte auf jeden Fall von der Software „CAM“ Gebrauch machen: Ungedrosselt gehört die Pumpe zu den lauteren Vertretern ihrer Zunft – erst mit reduzierter Drehzahl agiert die Wasserkühlung angenehm. Die Software ist also definitiv vorteilhaft, allerdings zeigen andere Hersteller, wie eine Kompaktwasserkühlung auch ohne USB-Verbindung leise agieren kann. Der Silent Loop von be quiet! überzeugt mit einer bislang bei Kompaktwasserkühlungen unübertroffen leisen Pumpe – im Werkszustand, ohne eine Drosselung notwendig zu machen.

Sofern ein kurzer Eingriff ins UEFI nicht gescheut wird, können aber auch andere Kompaktwasserkühlungen leise arbeiten. Die Pumpe des Arctic Liquid Freezer, welche ebenfalls von Asetek stammt, kann beispielsweise über die Betriebsspannung an einem 3-Pin-Lüfteranschluss gedrosselt werden.

Beleuchtung und Überwachung haben ihren Preis

Die Kraken X52 kann zwar als Kompaktwasserkühlung mit leisen Lüftern, gut drosselbarer Pumpe und ordentlicher Kühlleistung überzeugen, muss sich aber gegen vielseitig aufgestellter Konkurrenz behaupten. Der bereits genannte Liquid Freezer von Arctic kühlt dank tieferem Radiator und vier Lüftern noch besser – und das mit unter 80 Euro zu einem deutlich niedrigeren Preis.

Von Corsair gibt es eine sehr ähnlich konzipierte Kühlung, die ebenfalls mit einer Software und USB-Verbindung ausgestattet wird. Die Lüfter von Corsair sind nicht so effektiv wie die Aer-P von NZXT, doch dafür gibt es die H100i v2 für 120 Euro und damit über 20 Euro günstiger als die Kraken X52. Der noch leisere be quiet! Silent Loop ist ebenfalls für 120 Euro erhältlich, verzichtet aber auf jegliche USB-Funktionalität. Dafür nutzt er einen Radiator aus Kupfer – alle anderen genannten Alternativen greifen auf Wärmetauscher aus Aluminium zurück. NZXT beruhigt Käufer dafür mit sechs Jahren Garantie auf die Kraken X52.

Die Kühlung von NZXT kann sich also nur bei Steuerung, Überwachung und Beleuchtung tatsächlich von der Konkurrenz absetzen. Wer auf diese Attribute Wert legt, ist bei der Kraken X52 gut aufgehoben. Sobald NZXT die letzten Kinderkrankheiten der Software ausgebügelt hat, ist diese ein sehr praktisches Tool – bietet aber nicht jedem Anwender einen echten Mehrwert. Wenn lediglich eine möglichst leise oder leistungsstarke Kühlung ohne weitere Zusätze gewünscht wird, gibt es attraktivere und günstigere Lösungen auf dem Markt.

NZXT Kraken (X52)
25.01.2017
  • Viele Optionen zur Steuerung
  • Gut drosselbare Pumpe
  • Software noch nicht ganz ausgereift
  • Sehr hoher Kaufpreis

Viele Informationen zum Thema „Custom-Wasserkühlung“ gibt es im aktuellen Überblick mit Tipps für Wakü-Einsteiger. Weitere Tests zu Wasserkühlungen gibt es im Archiv.

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