Plextor M8Se: NVMe für Einsteiger im März, 3D-NAND erst im Sommer
Wie im Vorfeld angekündigt hat Plextor in Las Vegas neue SSDs präsentiert. Im Fokus stand die neue PCIe-SSD M8Se, die etwas langsamer aber dafür günstiger als die M8Pe ausfallen soll. 3D-NAND wird aber erst später mit einem SATA-Modell Einzug halten.
Mit sequenziellen Transferraten von bis zu 2.450 MB/s lesend und 1.000 MB/s schreibend, sowie 210.000 IOPS beim wahlfreien Lesen und 175.000 IOPS beim wahlfreien Schreiben ist die Plextor M8Se zumindest auf dem Papier kaum langsamer als die Plextor M8Pe. Die Schnittstelle bleibt mit PCIe 3.0 x4 gleich, das NVMe-Protokoll wird ebenfalls unterstützt. Auch der Formfaktor als M.2-Modul, das bei der Variante M8SeY auf einer PCIe-Trägerkarte mit neuem Kühlkörper und LED-Beleuchtung steckt, ist zum großen Bruder identisch. Beim Kühler verspricht Plextor 20 Prozent mehr Effizienz, womit hier verglichen wird, ist unklar. Wie bei der M8Pe sollen die Modelle bis zu 1 TByte Speicherplatz bieten.
Marvells Eldora trifft auf Toshibas TLC-Flash
Mit technischen Details hält sich Plextor auf der CES bedeckt. Die nackte M.2-Platine liefert aber Hinweise. Demnach kommt wie bei der M8Pe der Acht-Kanal-Controller Marvell 88SS1093 (Eldora) zum Einsatz. Beim NAND-Flash ist jedoch nur der Hersteller (Toshiba) identisch. Die Speicherchips tragen die Kennnummer TH58TFG9WHLBADE, während die 15-nm-MLC-Chips der M8Pe mit TH58TFT1JFLBAEG beschriftet sind. Nach bisherigem Kenntnisstand handelt es sich um günstigeren TLC-Flash, dem Plextor per SLC-Cache Flügel beim Schreiben verleiht. Ohne den PCIe-Adapter heißt die Variante M8SeGN, eine M.2-Version mit Mini-Kühler wie bei der M8PeG ist nicht vorgesehen. Zumindest das 1-TB-Modell wird beidseitig mit NAND-Flash-Bausteinen bestückt sein.
M8Se im März oder doch erst im Juni?
Gegenüber ComputerBase hat Plextor erklärt, dass die M8Se im März und damit gerade noch im ersten Quartal erscheinen soll. Die Preise werden erst zum Marktstart bekannt gegeben. Mit Terminankündigungen für den deutschen Markt sollte der Hersteller aber vorsichtig sein, denn schon bei der M8Pe gab es große Verzögerungen, mit denen sich Plextor die zum Zeitpunkt des Tests auf ComputerBase herausragende Stellung beim Preis-Leistungs-Verhältnis verspielt hat. Inzwischen gebührt dieser Titel bei den NVMe-SSDs ohne Zweifel der Samsung 960 Evo.
Nachtrag: Gegenüber Tom's Hardware hat Plextor nun den Juni als Termin für die M8Se genannt. Mit der Verfügbarkeit sei erst im zweiten Halbjahr zu rechnen.
3D-NAND kommt erst im Sommer
Noch wenig Details aber einen ungefähren Zeitrahmen nannte der Hersteller für seine ersten SSDs mit 3D-NAND. Ab dem Sommer 2017 sei mit diesen zu rechnen. Eine Roadmap nennt das dritte Quartal und spricht zudem von TLC-3D-NAND mit drei Bit pro Zelle. Wie ComputerBase erfuhr soll es sich noch um Toshibas zweite Generation BiCS2 mit 256 Gigabit pro Die handeln. BiCS3 lässt somit noch auf sich warten. Als Mainstream-Serie sind Modelle mit SATA-Anschluss zu erwarten. Produktnamen fielen noch nicht.
Noch vor Plextor will Konzernmutter Lite-On SSDs mit 3D-NAND auf den Markt bringen, allerdings vorerst im Enterprise-Sektor. Gezeigt wurde aber bereits die Lite-On CV6 für Verbraucher im 2,5-Zoll-Gehäuse mit SATA 6 Gb/s und 128 bis 512 GByte. Auf diesem Modell könnte Plextors 3D-NAND-Debüt basieren.