Razer Valerie und Ariana: Triple-Monitor-Notebook und Chroma-Beamer
Bei Valerie und Ariana handelt es sich um zwei vielversprechende Prototypen von Razer. Project Valerie zielt als Razer Blade mit seitlichen Displays auf einen Nischenmarkt, Ariana bringt als Weitwinkel-Beamer die Öffnung von Razer Chroma für Drittanbieter mit und will das visuelle Spielfeld auf das komplette Zimmer ausweiten.
Auf der CES 2017 sind beide Konzepte in Form von Prototypen zu sehen. Es ist nicht das erste Mal, dass Razer die Idee vor dem Produkt vorstellt, um noch Feedback für die Entwicklung zu sammeln und Potentiale abzuschätzen. Das Gaming-Tablet „Razer Edge Pro“ fußte auf dem Project Fiona, mitunter bekommt die PC-Welt auch noch Project Christine zu sehen.
Bei Project Valerie und Ariana handelt es sich noch nicht um finalisierte Produkte, im Laufe dieses Jahres sollen Valerie und Ariana erscheinen. In einem Briefing vor der CES haben Vincent Chen und Kushal Tandon die Ideen mit gerenderten Bildern vorgestellt und die genauen Umstände für die Marktstarts noch offen gelassen.
Project Valerie für mobile Kreative
Das Razer Blade Pro, welches ComputerBase vor Weihnachten im Test hatte, sei ein „Produktivitäts-Monster“, leide laut Vincent Chen aber unter der beschränkten digitalen Arbeitsfläche. Für den professionellen Einsatz unterwegs habe Razer mit Project Valerie die „perfekte mobile Lösung“. Das erste Triple-Monitor-Notebook der Welt schlägt in eine ähnliche Kerbe wie das 10.000-Euro-Notebook Acer Predator 21 X, breitet die Bildfläche nur deutlich weiter aus. Razer spricht von drei 17,3-Zoll-Bildschirmen, jeweils mit der UHD-Auflösung von 3.840 × 2.160 Bildpunkten, 100 Prozent Abdeckung des Adobe-RGB-Farbraumes und der Unterstützung für Nvidia G-Sync.
Die gleiche Hardware wie im Blade Pro soll die 25 Millionen Pixel (11.520 × 2.160) befeuern. Als Grundlage für das flache System dient ein Razer Blade Pro mit Nvidia GeForce GTX 1080, daher ist für Gamer wohl eher eine Reduktion auf 3×FullHD angeraten. Wird mit mehreren Kameraperspektiven von einem Event gestreamt, werden Fotos auf einem Shooting verglichen oder müssen mehrere Fenster für Videoschnitt, Compositing oder Musik-Mastering angeordnet werden, eignen sich auch schon die Komponenten des aktuellen Razer Blade Pro.
Bei Gaming-Notebooks können portable mini-ITX-PCs eine Alternative bieten, „aber man kann keine drei Monitore tragen“, so Razer. Unter den ausklappbaren Displays soll sich eine Chroma-LED-Leiste für synchronisierte Lichteffekte befinden. Für das Gehäuse setzt Razer die Grenzen von 3 Zoll (7,62 mm) für die Bauhöhe und 12 Pfund (5,44 kg) für das Gesamtgewicht.
Chroma überall im Zimmer
Razer macht das Chroma-Beleuchtungssystem für Drittanbieter zugänglich. „Es handelt sich um die fortschrittlichste RGB-Plattform in der Spielewelt und ist mit 5 Millionen Geräten extrem weit verbreitet“ erläutert Kushal Tandon von Razer.
„There really is nothing like razer chroma“ Kushal Tandon, Razer
Zu den Stärken der Technologie gehören die 16,8 Millionen darstellbaren Farben auf den Razer Systemen und der Peripherie sowie tausende Game-Profile, welche individuelle Effekte ermöglichen. Mit der Öffnung des Ökosystems für Drittanbieter ergeben sich nun völlig neue Möglichkeiten. Als Partner nennt Razer zum Beispiel Gehäusehersteller wie Lian Li, NZXT und Antec, die ihre Produkte demnächst mit Razer-Chroma-Technologie ausrüsten. Die Lenovo-Y900-PCs waren erste Vorläufer dieser Entwicklung. Von Lian Li soll ein Desk-Gehäuse mit Chroma kommen.
Die Zukunft für Razer Chroma beschränkt sich allerdings nicht auf Cases und Hardware. Als weitere Partner nennt Razer die Lichtspezialisten Nanoleaf, Wicked Lasers und Philips Hue. Die komplette Raumbeleuchtung mittels Razer Chroma stehe in den Startlöchern. Die Immersion von Gaming lasse sich so enorm steigern, aber mit dem Project Ariana bewegt sich Razer weg von der RGB-Beleuchtung hin zu komplexerer Projektion.
Ariana, ein Beamer für Projektionen rund um den Monitor
Das zweite auf der CES 2017 gezeigte Konzept ist ein kleiner Weitwinkel-Beamer, der hinter dem Nutzer positioniert wird und eine Spielumgebung in Form von Videos und Lichteffekten projiziert. Dafür nutzt „Ariana“ eine 155-Grad-Linse mit HD-Auflösung und kann auf zwei 3D-Tiefenkameras zurückgreifen, welche die Umgebung und Elemente darin scannen. Die Projektion wird so den Gegebenheiten des Zimmers angepasst. Entwickler können das Spielgeschehen auf das komplette Zimmer ausweiten, durch die Kameras kalibriert sich der Projektor selbst.
Ariana kommuniziert mit den Spielen und der Peripherie, erste „Umgebungseffekte“ hätten nur eine Woche Arbeit von Entwicklern gefordert. Laut Razer lässt sich Ariana auch als normaler Beamer nutzen.
Wann genau und insbesondere zu welchem Preis die nun gezeigten Prototypen ihren Weg in ein finales Produkt finden, ist derzeit allerdings noch offen.
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