Quartalszahlen: Samsungs Umsatz und Gewinn lassen das Note 7 vergessen
Samsung bewegt sich langsam aber sicher aus der Kraterlandschaft, die das Galaxy Note 7 hinterlassen hat. Die jetzt vorgelegten Geschäftszahlen für das vierte Quartal 2016 zeigen bis auf eine Sparte durchweg Rückgänge beim Umsatz. Der Konzern wirtschaftet aber profitabler als zuvor, sodass unterm Strich mehr Gewinn steht.
Nur Device Solutions legen zu
Der Umsatz von Samsung liegt im abgelaufenen vierten Quartal 2016 bei 53,33 Billionen Koreanischen Won (KRW) (42,62 Milliarden Euro). Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es 53,32 Billionen Koreanische Won. Der Umsatz verteilt sich auf die Sparten Consumer Electronics (CE) (13,64 Bio. KRW), IT & Mobile Communications (IM) (23,61 Bio. KRW) und Device Solutions (DS) (22,26 Bio. KRW).
Während die Sparten CE und IM um 2 und 6 Prozent rückläufig gegenüber dem Vorjahr sind, verbucht DS ein Plus von 13 Prozent. Innerhalb der DS-Sparte haben die Bereiche Semiconductor und Display Panel um 12 und 14 Prozent zugelegt. Vor allem die Speichersparte innerhalb von Semiconductor steht mit einem Plus von 39 Prozent gut da.
Die Nachfrage nach Speicherlösungen von Samsung ist nach wie vor hoch, und Samsung erfüllt diese Nachfrage gerade noch, was steigende Preise zur Folge hat. Beim DRAM-Geschäft setzt Samsung alles auf eine hohe Profitabilität, was durch Speicherlösungen mit hoher Datendichte und hoher Leistung erreicht werden soll. Im NAND-Segment war die Nachfrage nach SSDs und mobilen Speicherlösungen stark. Die LSI-Sparte nennt zudem gute Verkaufszahlen aufgrund einer hohen Nachfrage nach Mittelklasse-APs (Application Processors).
Profitabilität von Smartphones steigt
Der operative Gewinn der DS-Sparte liegt bei 6,34 Billionen KRW (5,07 Milliarden Euro), das sind 3,36 Bio. KRW mehr als im Vorjahr. Die CE-Sparte kommt auf 0,32 Billionen KRW (255,71 Millionen Euro), das sind 0,5 Bio. KRW weniger als im Vorjahr. Die IM-Sparte hat zwar beim Umsatz nachgelassen, der operative Gewinn ist jedoch von 2,23 auf 2,5 Billionen KRW (2 Milliarden Euro) gestiegen. Samsung erwartet für das anstehende Jahr einen langsamer als bisher wachsenden Smartphone-Markt und eine Differenzierung gegenüber anderen Herstellern durch neue Dienste, etwa künstliche Intelligenz, die mit dem Assistenten „Bixby“ auf dem Galaxy S8 Premiere feiern soll.
Mehr Abnehmer verlangen OLED-Displays
Die Sparte Display Panel als Teil von Device Solutions basiert ihren Anstieg bei Umsatz und operativem Gewinn auf einer hohen Nachfrage nach OLED-Displays von mehreren neuen Abnehmern. Die Kosten der Produktion sind zudem reduziert worden. Im anstehenden ersten Quartal 2017 sollen die Auslieferungen weiter gesteigert werden. Bei den LC-Displays haben vor allem besonders große sowie UHD-Panels zugelegt. Der durchschnittliche Stückpreis von LC-Displays sei in etwa gleich gegenüber dem Vorjahr geblieben, erklärt Samsung, dafür fallen Ausbeute höher und Produktionskosten niedriger aus.
Nur Premium-Fernseher verkaufen sich besser
Das Segment der Consumer Electronics (CE) wächst bei Samsung vor allem im Premium-Preisbereich. Gegenüber dem Vorjahr wurden mehr Fernseher der SUHD-Baureihe, Modelle mit Curved-Display sowie solche mit 60 Zoll aufwärts verkauft.
Nettogewinn steigt
Dank der gestiegenen Profitabilität steht bei Samsung unterm Strich über alle Sparten hinweg ein Reingewinn von 7,09 Billionen KRW (5,67 Milliarden Euro). Das ist ein Anstieg um 3,87 Billionen KRW oder 120 Prozent gegenüber dem gleichen Quartal des Vorjahres. Samsung schließt das gesamte Fiskaljahr 2016 mit einem Umsatz in Höhe von 201,87 Billionen KRW (161,31 Milliarden Euro) ab. Im Fiskaljahr 2015 waren es 200,65 Billionen KRW. Der Nettogewinn des gesamten Fiskaljahres 2016 ist von 19,06 Billionen KRW im Vorjahr auf 22,73 Billionen KRW (18,16 Milliarden Euro) gestiegen.