TSMC-Quartalszahlen: Gewinn steigt um 38 Prozent auf über 3 Mrd. US-Dollar
Mit einem Umsatz von 262,227 Milliarden New Taiwan Dollar (8,25 Mrd. US-Dollar) hat der Auftragsfertiger TSMC dank starker 16-nm-Nachfrage das vierte Quartal mit einer Umsatzsteigerung von 29 Prozent abgeschlossen. Parallel dazu stieg der Gewinn um 38 Prozent auf fast 3,2 Mrd. US-Dollar.
SoCs für Smartphones treiben den Gewinn
Mit über 100 Milliarden New Taiwan Dollar Gewinn hat TSMC im vierten Quartal erstmals diese Marke durchbrochen, was in erster Linie den Smartphone-Chips geschuldet ist. Die SoCs aus der 16- und 20-nm-Fertigung trugen im vierten Quartal mit 33 Prozent zum Waferumsatz bei, was ebenfalls einen neuen Höchststand markiert. 28 nm schrumpfte parallel auf 24 Prozent. Im Gesamtjahr 2016 trugen diese Fertigungstechnologien maßgeblich zum Rekordgewinn von insgesamt 10,4 Milliarden US-Dollar bei.
Für das erste Quartal des neuen Jahres erwartet TSMC saisonal bedingt einen leichten Rückgang auf maximal 239 Mrd. NT-Dollar Umsatz. Die Marge soll dabei sogar leicht besser ausfallen, sodass erneut mit hohen Gewinnen gerechnet wird. Wie sehr TSMC aber auch von großen Firmen/Partnern abhängig ist, erklärte die Finanzchefin: Mehr als 50 Prozent des Umsatzes stammen von lediglich fünf Firmen – namentlich werden diese aber nicht genannt.
Ausblick auf Zukunftstechnologien
Im zweistündigen Webcast zu den Quartalszahlen ging TSMC mit mehreren Sprechern auf die Zukunft ein. Auf die Frage, ob TSMC so etwas wie einen 12-nm-Prozess als Übergang von 16 auf 10 nm anbieten wird, erklärte der Hersteller, dass 16 nm immer weiter verbessert werde und man es an einem gewissen Punkt auch 12 nm nennen könnte, es nach bisherigem Stand aber weiterhin als 16 nm laufen lassen wird. DigiTimes hatte zuletzt berichtet, dass TSMC einen 12-nm-Prozess plant.
Die 10-nm-Fertigung soll bereits in diesem Jahr deutlich an Bedeutung gewinnen. TSMC erwartet einen massiven Sprung beim Umsatz, über zehn Prozent sollen bereits im dritten Quartal dieses Jahres auf diese neue Fertigung entfallen, was ziemlich genau die Werte (über)trifft, die in den letzten Jahren bei der Einführung einer neuen Technologie und deren Adaption von Apple für das neue iPhone erreicht wurden.
Das Smartphone wird also auch im Jahr 2017 der Wachstumstreiber bei TSMC werden. Rund 80 Prozent des geplanten Umsatzwachstums der Foundry werden aus dem Segment kommen. Zwar wachsen auch andere Segmente stark, sie sind aber kleiner. Denn während Automotive und IoT in ihren Bereichen auch jeweils um 20 bis 30 Prozent zulegen werden, ist der Umsatz gemessen am Gesamtumsatz mit fünf bis zehn Prozent nach wie vor ein sehr geringer.
Keiner ist schneller bei 7 nm mit mehr Kunden
Der 7-nm-Fertigungsprozess ist aktuell in der Phase der Qualifizierung angelangt, diese soll im ersten Quartal abgeschlossen sein. Mehr als 20 Kunden hat TSMC bereits gewinnen können und erwartet bis zu 20 Tape-Outs von Produkten bis zum Ende dieses Jahres.
Die zweite Generation der 7-nm-Fertigung soll genau ein Jahr später an den Start gehen. Dort soll erstmals die neue EUV-Lithografie zum Einsatz kommen und so für eine höhere Packdichte und gleichzeitig geringere Die-Kosten sorgen, was im Gesamtpaket zu einer Kostenersparnis führen soll. Gleichzeitig sollen die damit gewonnenen Erfahrungswerte den Weg zu 5 nm ebnen, in der EUV großflächig zum Einsatz kommen soll – in zwei Jahren Anfang 2019 soll es dort soweit sein.
Auch zum neuen US-Präsidenten Trump verlor TSMCs Chairman einige Worte, der primär Jobs in den USA schaffen und den lokalen Markt stärken will. Er betonte, dass TSMC in den letzten knapp 30 Jahren viele Tausend Stellen in den USA geschaffen hat und auch weiter in dem Land tätig sein werde, eine Fabrik in den USA stehe aber nicht auf TSMCs Plänen.