Aufsatz-AGB im Test: Fünf Wakü-Reservoirs für die Laing D5 im Vergleich
Die Laing D5-Wasserpumpe muss für den Betrieb mit einem Deckel ausgestattet werden. Platzsparend und praktisch sind Kombinationen mit integriertem Reservoir. Der Test von fünf verschiedenen AGB-Pumpentops von klein bis groß aus Plexiglas und aus Borosilikatglas zeigt: Es gibt für jeden Geschmack das passende Reservoir.
Pumpendeckel: Die Qual der Wahl
Die Pumpe zur Umwälzung der Flüssigkeit ist das Herzstück einer Wasserkühlung. Die Ansprüche an diese sind je nach Nutzer unterschiedlich: Gewünscht werden leise, leistungsstarke oder besonders kompakte Produkte – im Optimalfall natürlich alle drei Punkte zusammen. Ein leistungsstarker und beliebter Vertreter von Wasserpumpen im PC-Kühlungsbereich ist die Lowara (ehemals Laing) D5. Die Kugelmotorpumpe wird in vielen Versionen auf dem Markt angeboten, teilweise auch in technisch überarbeiteter Form wie der Alphacool VPP755 (Test).
Für den tatsächlichen Einsatz fehlt den im Handel erhältlichen D5-Pumpen (sofern nicht auf eine fertige Kombination gesetzt wird) aber ein essentielles Bauteil: Der Deckel. Die D5-Pumpenmechanik besteht nämlich lediglich aus dem Pumpengehäuse mit Impeller – erst mit passendem Deckel ausgestattet kann die Pumpe tatsächlich arbeiten. Der Deckel stellt nicht nur die Strömungsführung sicher, sondern sorgt auch über Anschlussgewinde für Kompatibilität mit den verwendeten Schlauch- oder Rohr-Anschlüssen.
Eine praktische weil kompakte Lösung stellen Deckel-Reservoir-Kombinationen dar. Sie vereinen den Ausgleichsbehälter (AGB), der ohnehin im Kreislauf direkt vor der Pumpe angebracht werden sollte, direkt mit der Pumpe – es muss also nur noch eines anstelle von zwei Bauteilen im PC-Gehäuse untergebracht und mit dem Kühlkreis verbunden werden.
Die Unterschiede sind im Detail zu finden
Auf den ersten Blick leisten diese Aufsätze alle dasselbe: Sie bieten ein Reservoir und binden die Pumpe dicht in den Kreislauf ein. Hinsichtlich der Größe, der verwendeten Materialien, der Montagemöglichkeiten und der Zielgruppe gibt es aber bei genauerer Betrachtung Unterschiede. ComputerBase vergleicht im Test Alphacool Eisdecke, Alphacool Eisbecher, Aqua Computer Aqualis, EK Water Block XRES und Watercool Heatkiller Tube miteinander und klärt, welcher Pumpenaufsatz für welches Einsatzgebiet am besten geeignet ist.
Alphacool Eisdecke D5 mit Ausgleichsbehälter
Mit der Eisdecke bietet Alphacool einen D5-Deckel an, der wahlweise auch als Basis für ein Reservoir dienen kann. Der Pumpendeckel aus schwarzem Kunststoff verfügt über drei Einlässe und zwei Auslässe – wie üblich werden Verschlussschrauben mitgeliefert, so dass alle bis auf die zwei für den Betrieb genutzten Gewinde verschlossen werden können. Als Erweiterung für die Eisdecke gibt es ein Plexiglas-Reservoir, das direkt auf den Deckel geschraubt wird.
Die farbige gedruckte Anleitung klärt darüber auf, welche Anschlüsse des Pumpenaufsatzes als Vorbereitung für das Reservoir verschlossen oder mit einem kleinen Gitter versehen werden müssen. Nun kann der Acrylglas-Aufsatz verschraubt werden. Dabei muss darauf geachtet werden, dass der Dichtungsring in der passenden Aussparung zum Liegen kommt. Wie üblich gilt bei allen aus Plexiglas gefertigten Bauteilen: Um Rissen vorzubeugen, sollte nur mit moderatem Kraftaufwand gearbeitet werden. Ein zu starkes Festdrehen der Schrauben kann das Material beschädigen.
Alphacool Eisbecher D5 150 mm
Ebenfalls aus dem Hause Alphacool stammt der Röhren-Ausgleichsbehälter Eisbecher. Der D5-Pumpenaufsatz trägt eine Plexiglas-Röhre, die als optische Besonderheit im Betrieb einen Wasserfall-Effekt bietet. Die Acrylglas-Röhre verfügt an Ober- und Unterseite über ein Gewinde, über welches sie mit Deckel und Pumpenaufsatz verschraubt wird. Auch hier gilt, dass beim Festdrehen mit Gefühl und nicht mit Gewalt gearbeitet werden sollte.
Der Einlass des Pumpenaufsatzes leitet Flüssigkeit in das zentrale Steigrohr, welches an der Oberkante mehrere kleine Öffnungen besitzt. Bei aktiver Pumpe sorgt dies dafür, dass die Flüssigkeit aus dem Steigrohr gegen die Innenseite der Röhre des Ausgleichsbehälters schießt. Der optimale Wirkbereich für diesen Effekt liegt zwischen 60 und 80 l/h – bei zu wenig Durchfluss erreichen die Strahlen nicht mehr die Wand des Ausgleichsbehälters und bei zu hohen Volumenströmen verbinden sich zunächst die einzelnen „Wasserfälle“ an der Innenwand der Acrylglasröhre, um schließlich bei sehr hohen Durchflusswerten zu heftigen Verwirbelungen im Reservoir zu führen.
Der Wasserfall plätschert nicht
Entwarnung kann an alle Skeptiker gegeben werden, die befürchten, dass der Wasserfall-Effekt mit einem Plätschern verbunden ist: Sobald nach dem Befüllen keine Luft mehr in der Pumpenmechanik ist und der Durchfluss nicht so hoch ist, dass starke Wirbel im Ausgleichsbehälter entstehen, ist von den Wasserfällen nichts zu hören. Als Alternative für den unteren Einlass legt Alphacool dem Eisbecher ein kürzeres zweites Steigrohr bei, das von innen im Deckel des Reservoirs angebracht werden kann – so kann auch mit dem Einlass im Deckel der Wasserfall-Effekt erzeugt werden.
Aqua Computer Aqualis D5 150 ml
Aqua Computer steuert den Aqualis zum Test bei. Die Aqualis-Serie befindet sich schon seit mehreren Jahren auf dem Markt und bietet eine Besonderheit beim verwendeten Material: Die Röhren der Ausgleichsbehälter sind nicht aus Acrylglas, sondern aus „echtem“ Glas gefertigt. Genauer gesagt kommt eine Röhre aus Borosilikatglas zum Einsatz, einem Werkstoff, der aufgrund vorteilhafter Eigenschaften unter dem Markennamen Duran im Laborbereich eingesetzt wird.
Die Befestigung der Glasröhre auf dem Pumpenaufsatz erfolgt mit einer anderen Technik als die Verschraubung von Acrylglasrohren: Eine zentrale Stange aus Edelstahl wird in den Pumpenaufsatz gedreht, die Glasröhre liegt auf einer Dichtung auf und wird über den Deckel angepresst. Der Deckel des Ausgleichsbehälters wird über die Edelstahlstange angeschraubt, so dass diese als feste Verbindung zwischen Deckel und Boden dient.
Einlass und Auslass des Pumpenaufsatzes von Aqua Computer sind nicht mit einer Kennzeichnung versehen. Das zentrale Anschlussgewinde dient als Einlass und die Flüssigkeit wird über den äußeren Anschluss herausgepumpt.
EKWB XRES 140 Revo
Der EK-XRES 140 Revo D5 von EKWB ist im Handel nur inklusive Pumpe erhältlich. Für den Test hat der slowenische Hersteller den Pumpenaufsatz aber ohne Pumpe bereitgestellt, da lediglich Aufsätze miteinander verglichen werden. Wie die beiden Ausgleichsbehälter von Alphacool setzt auch EK Water Blocks auf ein Reservoir aus Acrylglas. Dieses ist wie beim Eisbecher mit Deckel und Pumpenaufsatz verschraubt.
Der XRES trägt eindeutig markierte Einlass- und Auslassgewinde und verfügt über mehrere Möglichkeiten, um im Innern Strudelbildung zu verhindern. Ab Werk vorinstalliert sind die Buchstaben „EK“ aus Plexiglas. Alternativ und im Lieferumfang enthalten kann entweder ein kleines Steigrohr oder ein schwarzer Schaum befestigt werden, sofern die vorinstallierte Lösung nicht ausreichen sollte. Im Test erweist sich diese aber als mehr als ausreichend: Selbst in einem Minimalkreislauf ohne Kühler oder Radiatoren entstehen bei voller Pumpenleistung keine starken Verwirbelungen.
Watercool Heatkiller Tube 150 D5
Mit dem Heatkiller Tube D5 von Watercool ist ein weiterer Ausgleichsbehälter mit Röhre aus Borosilikatglas im Test vertreten. Die im letzten Jahr vorgestellten Heatkiller-Tubes sind in mehreren Farb- und Größenvarianten erhältlich. Als alternative Farben können die aus Aluminium gefertigte Streben, welche Pumpenaufsatz und Reservoir-Deckel miteinander verbinden, in Rot, Blau oder Silbern geordert werden.
Ähnlich wie beim Aqualis dienen die Metallstreben auch beim Heatkiller Tube zur Fixierung der Glasröhre – in diesem Fall sind die Streben aber außerhalb des Reservoirs angebracht. Eine der vier Streben enthält eine Aussparung, in die ein LED-Streifen geklebt werden kann. Watercool bietet optional LED-Bänder passender Länge an.
Als Auswahloption bietet Watercool den Heatkiller Tube mit einem alternativen Deckel an. Anstelle einer großen Öffnung zum Befüllen, deren Deckel per Bajonettverschluss abgetrennt werden kann, steht ein Oberteil mit zwei G1/4"-Anschlüssen zur Verfügung, sofern ein Einlass im Deckel gewünscht wird. Wird der Multiport-Deckel gewählt, erhält der Käufer zugleich ein Steigrohr, das von innen in eines der oberen Anschlussgewinde gedreht werden kann. Dieses verschiebt den Einlass unter die Wasseroberfläche im Reservoir, so dass keine Luft zurück in den Kreislauf gelangen kann, wenn die Pumpe ausgeschaltet wird.