Viele aktuelle Netzteile sind insbesondere bei geringer Belastung derart leise, dass kein Unterschied in den Messdaten festgestellt werden kann, wenn der Umgebungsschall nicht gedämpft wird. ComputerBase nutzt daher eine professionelle Messeinrichtung des Lehrstuhls für Prozessmaschinen und Anlagentechnik an der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg.
Die Lüftersteuerung wurde bei beiden Netzteilen am unteren Ende ideal umgesetzt, weil sie sehr niedrige Drehzahlen erlaubt, bei denen der Lüfter zuverlässig arbeitet. Mit 500 beziehungsweise 530 U/Min sind die Netzteile bei Schwachlast quasi unhörbar. Das bestätigen die Schalldruckpegelmessungen mit den nur 17 dB(A). Nur beim 500 BQ fällt beim genauen Hinhören ein sehr leichtes Rattern auf, das sich in den Zahlen nicht widerschlägt.
EVGA mit aggressiver Lüftersteuerung
Das Pure Power 10 500W CM kann diese niedrige Drehzahl sogar bis zur Halblast halten, während der Lüfter des 500 BQ mit 1.060 U/Min schon deutlich schneller drehen muss. Dabei stechen die Luftverwirbelungen bereits merklich hervor, weshalb das Geräusch möglicherweise schon als störend empfunden werden kann.
Obwohl Last 3 mit 400 Watt bereits sehr nahe an der Volllast liegt, gibt das L10 mit 17,4 dB(A) ein nach wie vor sehr leises Betriebsgeräusch von sich. Dass sich die höhere Drehzahl von 830 U/Min nicht weiter negativ auswirkt, bestätigt auch der subjektive Eindruck. EVGA auf der anderen Seite muss weiterhin von einem aggressiven Lüfterprofil Gebrauch machen, sodass mit 1.470 U/Min eine erneut deutlich höhere Drehzahl anliegt. Nun ist ein starkes Luftrauschen wahrnehmbar, das störend in den Vordergrund tritt – mit 33,6 dB(A) stellt das Netzteil beinahe einen Negativrekord in diesem Szenario auf.
Mit Last 4.2 erhöht das 500 BQ seine Drehzahl nur noch geringfügig und ist weiterhin auf einem störend lauten Geräuschlevel. Die 1.150 U/Min des Pure Power 10 500W CM wirken sich jetzt ebenfalls unvermeidbar in Luftverwirbelungen aus, die deutlich auffallen, jedoch anders als bei EVGA keine störende Note genießen. Im Schalldruckpegel widerspiegelt sich das subjektive Gefühl, der mit 21,8 dB(A) noch unterhalb der 23,9 dB(A) bei Last 2 vom 500 BQ liegt.
Elektronik ohne Störgeräusche
Elektronikgeräusche haben beide Hersteller im Griff, in keinem der Lastszenarien fällt ein hochfrequentes Fiepen auf. In Last 4.2 gibt es zwar einen größeren Ausschlag im Frequenzspektrum des 500 BQ, allerdings liegen die Frequenzen bei größtenteils über 20 kHz und sind damit außerhalb des Hörspektrums.