LG G6 Hands-On: Weitwinkel-Kamera und FullVision-Display ausprobiert
Zwei besonders spannende Features hat das neue LG G6: Das größere 18:9-Display im kleineren Gehäuse und die Dual-Kamera mit Weitwinkel auf dem zweiten Objektiv. ComputerBase hat sich das Display näher angeschaut und eine Handvoll Testfotos mit dem G6 geschossen, um die Unterschiede im Sichtfeld aufzuzeigen.
Weitwinkel-Kamera hat Sichtfeld von 125 Grad
LGs neue Dual-Kamera arbeitet mit zwei 13 Megapixel bietenden Sensoren, beim G5 waren es noch 16 Megapixel auf der Hauptkamera und 8 Megapixel auf der Weitwinkel-Kamera. Gleich ist allerdings, dass nur die Hauptkamera mit der lichtempfindlicheren f/1.8-Blende und einem optischen Bildstabilisator ausgestattet ist. Die Weitwinkel-Kamera besitzt eine f/2.4-Blende. Das G6 belichtet im Testszenario deshalb zwar nicht länger, sondern nutzt höhere ISO-Werte um das schwächere Objektiv auszugleichen.
Objekte im Randbereich vollständig aufnehmen
Die Weitwinkel-Kamera des LG G5 bot noch ein Sichtfeld von 135 Grad, beim G6 ist das Sichtfeld leicht auf 125 Grad geschrumpft. Trotzdem schießt die zweite Kamera nach wie vor beeindruckende Aufnahmen, die den Nutzer beinahe um die Ecke schauen lassen, so stark ist der Weitwinkel. Das führt dazu, dass man im Weitwinkelmodus tunlichst nicht die Finger auf die Rückseite des G6 in Nähe der Kamera ablegen sollte, da diese sonst im Randbereich des Fotos sichtbar sind.
Eine fast auf gleicher Tiefe aber seitlich des Smartphones aufgestellte Wasserflasche wird in der Aufnahme mit Weitwinkel-Kamera noch vollständig eingefangen. Mit der Standard-Kamera verschwindet die Flasche wieder aus dem Sucher und das Sichtfeld schrumpft spürbar. Im Weitwinkel-Foto ist dafür jedoch eine deutliche Verzeichnung erkennbar.
Mehr Sichtfeld führt zu mehr Verzeichnung
Mit dem Weitwinkel mehr sehen zu können bedeutet aber auch, mit mehr Verzeichnung vor allen in den Randbereichen der Aufnahmen leben zu müssen. LG korrigiert die Verzeichnung nicht im Bildprozessor. Der Vergleich zwischen normaler Kamera und Weitwinkel anhand der LG-Werbetafel zeigt die Verzeichnung gut auf.
Neues Display bietet zwei gleich große Hälften
LG wollte beim G6 effizienter die Vorderseite des Smartphones für das Display nutzen und mehr Display in einem kleineren Gehäuse unterbringen. Das hat zwangsweise zu einem neuen Displayformat in 18:9 oder auch 2:1 geführt. In Android nutzt LG deshalb viele Funktionen, die das Display in genau zwei gleich große Quadrate aufteilen, etwa mit verschiedenen Kameramodi, die einen quadratischen Sucher und das quadratische Ergebnis gleichzeitig anzeigen, oder mit zwei geöffneten Apps in gleich großer Ansicht.
Runde Ecken bei den Ausstellern noch zu eckig
Damit sich das neue Display harmonisch in die Vorderseite des Smartphones integriert, hat LG die Ecken des Panels abgerundet und an die Rundungen des Gehäuses angepasst. Das sieht deutlich besser aus als spitz zulaufende Displayseiten, die sich mit der restlichen Gestaltung beißen würden. Vollständig perfektioniert hat LG die Abrundung des Panels aber noch nicht: Zumindest bei den ausgestellten Geräten verläuft die Rundung nicht vollständig bis in den Übergang zur Geraden, sondern endet kurz davor. Der Kurvenradius ist im konkreten Beispiel zu groß für den Übergang gewählt worden.
FullVision-Panel mit guter Darstellung
Von diesen kleineren und eventuell dem Vorserienstatus geschuldeten Fehlern abgesehen überzeugt das Display mit satten Farben, einem guten Schwarzwert und stabilen Blickwinkeln aus jeder Perspektive. Die Helligkeit des Panels lässt sich in der Messehalle nur grob einschätzen, scheint aber auf gutem Niveau zu liegen.
Erstes Fazit: LG ist mit dem G6 wieder auf Kurs
Das G6 mag auf den ersten Blick weniger innovative Features als das G5 bieten, das Modulsystem hat sich im Nachhinein aber als unsinnige Spielerei herausgestellt, die der Markt nicht angenommen hat. Das G6 besinnt sich wieder auf die wesentlichen Funktionen eines Smartphones und das macht es gut. Dem nicht allerneuesten System-on-a-Chip sollte nicht zu viel Gewicht gegeben werden, gute Verarbeitung, Display, Akku und Kamera zählen mehr, und das alles bietet das G6 am Ersteindruck bewertet.
Apps stört das abgerundete Display nicht
Im Forum wurde die Frage gestellt, was mit Apps von Drittanbietern passiert, die nicht wie die LG-Anwendungen an das in den Ecken abgerundete Display des G6 angepasst wurden. Im Vergleich zu einem rechteckigen Display fehlt in den Rundungen tatsächlich ein sehr kleiner Teil der App-Ansicht. Der Radius der Display-Rundungen ist aber so klein von LG gewählt worden, dass nur ein Bruchteil der App nicht mehr sichtbar ist. Außerdem sind praktisch alle Apps so gestaltet, dass in den äußersten Randbereichen der Ecken keine relevanten Informationen dargestellt werden.
Sichtbar macht sich allerdings das 18:9-Displayformat, sobald Videos im eher üblichen 16:9-Format geschaut werden. Dann sieht der Anwender zum Beispiel in der YouTube-App schwarze Balken rechts und links des betrachteten Inhalts. In LGs eigener Video-App für selbst gedrehte Videos auf das Gerät kopierte Dateien gibt es eine Zoom-Funktion auf 18:9, dann fehlt allerdings oben und unten jeweils ein kleines Stück des Inhalts.
LG G6 | LG G5 | |
---|---|---|
Software: (bei Erscheinen) |
Android 7.0 | Android 6.0 |
Display: | 5,70 Zoll, 1.440 × 2.880 565 ppi IPS, HDR, Gorilla Glass 3 |
5,30 Zoll, 1.440 × 2.560 554 ppi IPS, Gorilla Glass 4 |
Bedienung: | Touch, Fingerabdrucksensor, Status-LED | |
SoC: | Qualcomm Snapdragon 821 2 × Kryo, 2,34 GHz 2 × Kryo, 2,19 GHz 14 nm, 64-Bit |
Qualcomm Snapdragon 820 2 × Kryo, 2,10 GHz 2 × Kryo, 1,59 GHz 14 nm, 64-Bit |
GPU: | Adreno 530 653 MHz |
Adreno 530 624 MHz |
RAM: | 4.096 MB LPDDR4 |
|
Speicher: | 32 GB (erweiterbar) | |
1. Kamera: | 13,0 MP, 2160p Dual-LED, f/1,80, AF, OIS |
16,0 MP, 2160p Dual-LED, f/1,80, AF, OIS |
2. Kamera: | 13,0 MP, f/2,40, AF | 8,0 MP, f/2,40, AF |
3. Kamera: | Nein | |
4. Kamera: | Nein | |
5. Kamera: | Nein | |
1. Frontkamera: | 5,0 MP, 1080p f/2,20 |
8,0 MP, 1080p f/2,00 |
2. Frontkamera: | Nein | |
GSM: | GPRS + EDGE | |
UMTS: | HSPA+ ↓42,2 ↑5,76 Mbit/s |
|
LTE: | Advanced ↓600 ↑150 Mbit/s |
|
5G: | Nein | |
WLAN: | 802.11 a/b/g/n/ac Wi-Fi Direct, Miracast |
|
Bluetooth: | 4.2 LE | |
Ortung: | A-GPS, GLONASS, BeiDou, Galileo | A-GPS, GLONASS, BeiDou |
Weitere Standards: | USB-C 3.0, NFC | USB-C 2.0, NFC, Infrarot |
SIM-Karte: | Nano-SIM | |
Akku: | 3.300 mAh (12,50 Wh) fest verbaut |
2.800 mAh (10,80 Wh) austauschbar |
Größe (B×H×T): | 71,9 × 148,9 × 7,90 mm | 73,9 × 149,4 × 8,60 mm |
Schutzart: | IP68 | – |
Gewicht: | 163 g | 159 g |
Preis: | ab 530 € | 699 € |
- Huawei P10 im Test: Ein seltenes Top-Smartphone im kompakten Format
- LG: G6 kostet 750 Euro und kommt im April
- Samsung Galaxy Tab S3: Gratis Book Cover Keyboard für Vorbesteller
- +53 weitere News