PlayStation 4 Pro: Boost-Modus bringt alten Spielen Leistungssteigerung
Mit der Firmware-Version 4.50 wird die PlayStation 4 Pro einen Boost-Modus erhalten, der in alten PS4-Spielen ohne Optimierungen für die leistungsstärkere Hardware der neueren Konsole die Taktraten erhöht. Dieser Trick kann erhebliche Auswirkungen auf die Bildwiederholrate haben.
Hat ein Spiel, das nur für die PlayStation 4 entworfen wurde, keinen „Pro-Modus“ per Patch erhalten, kann die schnellere PlayStation künftig mit höheren Taktraten rendern. Die PlayStation 4 Pro funktioniert nach derzeitigem Wissensstand in diesem Fall wie eine „übertaktete“ PlayStation 4, indem sie ihre höheren Taktraten, nicht aber die zusätzlichen Recheneinheiten ihrer GPU zum Einsatz bringt. Was das bringt, hat Eurogamer ermittelt; die Analyse kommt zu dem Schluss, dass die Verbesserungen in einem Bereich zwischen „dramatisch“ und „bedeutungslos“ liegen können, das Feature an sich aber „höchst wertvoll“ sei.
Stabile FPS profitieren nicht
Der neue Boost bringt vor allem dann einen Vorteil, wenn die Bildwiederholrate eines Spiels nicht konstant bei 30 oder 60 FPS verharrt. Hier kann sich allenfalls bei dynamischen Auflösungen, die lastabhängig die Pixelanzahl verringern, ein Gewinn der Bildqualität bemerkbar machen. Ist die Bildwiederholrate nicht konstant, kann die Leistungsspritze deutliche Vorteile bringen: Assassin's Creed Unity etwa erreiche so auf der PlayStation 4 Pro nicht mehr 22 bis 24, sondern in der Regel 30 FPS in Gebieten mit vielen KI-gesteuerten Figuren. Dabei stellen sich nur gelegentliche und minimale Einbrüchen ein – der Titel funktioniere nun endlich wie gedacht, urteilt Eurogamer. Auch die Definitive Edition von Tomb Raider und BioShock: Infinite laufen merklich besser.
Die 64-Spieler-Matches in Battlefield 4 laufen ebenso flüssiger wie Spieler in Mirror's Edge Catalyst, das keine Einbrüche mehr von den anvisierten 60 FPS verzeichnen braucht. „Konkrete“ Verbesserungen können zudem Rennspiele verbuchen, die ebenfalls mit 60 FPS berechnet werden. Darunter sind laut der Analyse Project Cars, das in Extremszenarien maximal 38 Prozent höhere Bildwiederholraten liefern konnte, sowie Assetto Corsa, das stabile 60 FPS erzielt. F1 2016 profitiert ebenfalls, wenngleich in kleinerem Umfang, von den höheren Taktraten.
Abhängig von der Limitierung
Wie stark sich die Bildwiederholrate erhöhen kann, hängt davon ab, welche Komponente der PlayStation limitiert. Assassin's Creed giert nach CPU-Leistung; die 31 Prozent höhere Taktfrequenz der PlayStation 4 Pro resultiert in etwa der gleichen Menge zusätzlicher Bilder pro Sekunde. Ist die Grafikeinheit der limitierende Faktor, steigen die FPS nur um 14 Prozent. Bei Project Cars, das noch höhere Zuwächse erzielen kann, vermutet Eurogamer eine Kombination aus beiden Taktsteigerungen.