Set-Top-Box: Neues Apple TV soll 4K-Unterstützung bieten
Apple plant laut Bloomberg noch für dieses Jahr die Veröffentlichung eines neuen Apple TV mit 4K-Unterstützung (3.840 × 2.160 Pixel). Die Set-Top-Box soll durch das Upgrade die Verkaufszahlen wieder ankurbeln und zu Wettbewerbern wie Amazon Fire TV und Google Chromecast Ultra aufschließen.
Zusätzlich zu 4K biete das kommende Apple TV, dessen konzerninterner Codename J105 sei, lebendigere Farben, was auf HDR-Support hindeutet. Das aktuelle Apple TV 4 beherrscht eine maximale Auflösung von 1.920 × 1.080 (Full-HD) und bietet keine HDR-Unterstützung.
Apple holt früheren Fire-TV-Chef
Anfang Februar wies bereits ein Personalwechsel auf Apples zunehmende Ambitionen im TV-Bereich hin. Timothy D. Twerdahl, bis Dezember 2016 Chef von Amazons Fire-TV-Sparte, gab via LinkedIn seine neue Position bei Apple als Leiter des Apple-TV-Marketings bekannt. Apple verspricht sich von der Personalentscheidung eine stärkere Verhandlungsposition gegenüber Rechteinhabern, so Bloomberg. Dadurch sollen mehr Inhalte auf dem Apple TV verfügbar werden.
Apple-TV-Verkaufszahlen rückläufig
Apple nennt in den Quartalsberichten für die Aktionäre keine expliziten Verkaufszahlen des Apple TV. Finanzchef Luca Maestri sprach in einem Interview aber von sinkenden Werten. Demnach setzte Apple im 4. Quartal 2016 weniger Set-Top-Boxen als im gleichen Vorjahreszeitraum ab.
Die Verkäufe der TV-Box spielen für Apples Gesamtumsatz zwar eine untergeordnete Rolle. Allerdings sind die Geräte wichtige Elemente für Apples Medienangebot. Apple-TV-Nutzer konsumieren über Ihre Set-Top-Box Inhalte, die bei den Einnahmen des Konzerns immer stärker ins Gewicht fallen. Das Services-Geschäft, zu dem auch Film-, Serien- und Musikverkäufe gehören, entwickelt sich mehr und mehr zu Apples zweitlukrativster Umsatzsparte hinter dem iPhone.
Mitarbeiter unzufrieden mit Apple-TV-Entwicklung
Bloomberg berichtet zudem von einer bei diversen Apple-TV-Entwicklern vorherrschenden Unzufriedenheit. Pläne, wonach die Set-Top-Box die Receiver von Kabelanbietern ersetzen sowie über beiliegende Gamecontroller zu einer Konkurrenz für PlayStation und Xbox aufsteigen sollte, seien nie konsequent umgesetzt worden. Ein namentlich nicht genannter Mitarbeiter zeigt sich gegenüber Bloomberg enttäuscht über die Apple-TV-Fortschritte der letzten Jahre: „Ich habe meinen Arbeitsvertrag unterschrieben, um etwas Revolutionäres umzusetzen. Stattdessen bekamen wir Evolution.“
Der Konzern soll bereits für die aktuelle Apple-TV-Generation ein umfassendes TV-Abo-Angebot inklusive Koaxial-Eingang am Gerät geplant haben. Die Verhandlungen mit den TV-Anbietern scheiterten aber an Unstimmigkeiten über die Kosten und den Umfang der Inhalte. Die jüngste Neuvorstellung des iPhone-Konzerns für das Apple TV war die aktuell nur in den USA verfügbare TV-App, die alle vom Anwender genutzten Streaming-Angebote unter einer Oberfläche zusammenfasst.