T-Force Cardea PCIe SSD: Team Group geht bei M.2-SSD-Kühlung aufs Ganze
Mit Team Group betritt der nächste Hersteller das Parkett der schnellen PCIe-SSDs mit NVMe. Das M.2-Modul der T-Force Cardea PCIe SSD sitzt auf einem Schlitten mit hoch aufragendem Kühlkörper. Für Notebooks disqualifiziert sich das Modell durch die Bauhöhe. Dafür verspricht der Hersteller 15 Prozent niedrigere Temperaturen.
Hohe Leistung mit Phison E7
Mit sequenziellen Übertragungsraten von bis zu 2.650 MB/s beim Lesen und 1.450 MB/s beim Schreiben platziert Team Group das neue Produkt klar in der Oberklasse. Auch der genannte Wert von 180.000 IOPS beim wahlfreien 4K-Lesen übertrifft herkömmliche SATA-SSDs deutlich. Das 80 mm lange M.2-Modul wird über die Schnittstelle PCIe 3.0 x4 an das System angebunden und ist mit der NVMe-Spezifikation 1.2 kompatibel. Die Serie besteht aus zwei Modellen mit 240 und 480 GByte Speicherplatz.
Controller und NAND-Flash benennen weder Ankündigung noch Datenblatt. Eine Abbildung entlarvt allerdings das markante Flip-Chip-Package des Phison PS5007-E7, der in der Regel mit 2D-MLC-NAND von Toshiba kombiniert wird. SSDs mit gleichem Controller und ähnlichen Leistungswerten sind zum Beispiel die Corsair Force MP500 (Test) und die Patriot Hellfire (Test).
Der Kühler sticht hervor
Während Patriot keine Maßnahmen zur Kühlung ergreift und Corsair lediglich einen Kupferaufkleber verbaut, geht Team Group in Sachen Kühlung gleich aufs Ganze: Das M.2-Modul ist unter einem vergleichsweise großen Kühlkörper in auffälligem Rot verborgen. Das ganze Konstrukt sitzt zudem auf einer Art Schlitten auf, im Werbevideo des Herstellers ist das Prinzip gut zu erkennen.
15 Prozent niedrigere Temperaturen
Auf Basis eigener Messungen, die Team Group ausführlich in einer Tabelle darlegt, werden 15 Prozent niedrigere Temperaturen als bei „normalen M.2-SSDs“ versprochen. Vor allem unter Last sollen sich somit Vorteile ergeben und ein Leistungseinbruch durch zu hohe Temperaturen vermieden werden. Der Kühler sorgt für eine größere Oberfläche zur Wärmeabgabe, steigert die Gesamthöhe der SSD aber auf 12,9 mm, womit der Einsatz im Notebook zumindest erschwert, wenn nicht sogar verhindert wird. Daher empfiehlt der Hersteller die T-Force Cardea nur für den Desktop-Einsatz.
Der Hersteller spricht dem verwendeten Klebstoff zur Befestigung des Kühlkörpers eine besonders hohe Wärmeleitfähigkeit zu. Der in Kanada entwickelte Kleber soll eine Wärmeleitfähigkeit von mehr als „2 K“ aufweisen – gemeint ist hier die Maßeinheit W/(m·K) (gekürzt: Watt pro Meter und Kelvin). Die Wärmeleitfähigkeit sei höher als bei herkömmlichen Wärmeleitklebern am Markt mit 0,6 bis 0,8 W/(m·K). Der Hersteller erwähnt dabei nicht, dass gute Wärmeleitpasten durchaus 10 W/(m·K) erreichen.
Kein eigener NVMe-Treiber
Auch wenn die Produktseite einen NVMe-Treiber als Download anbietet, handelt es sich nicht um einen eigenen NVMe-Treiber des Herstellers als Alternative zum problematischen Windows-Standard. Stattdessen entpuppt sich der Download als eigenständiges Update-Paket von Microsoft. Hier wird lediglich das nötige NVMe-Treiber-Update für Windows 7 nachgereicht, Windows 8 und Windows 10 benötigen diesen Schritt nicht.
Preise und Verfügbarkeit
Die T-Force Cardea M.2 PCIe SSD hat den deutschen Markt bereits erreicht. Der Preisvergleich listet das Modell mit 240 GByte derzeit ab 150 Euro, die Verfügbarkeit ist bereits gegeben. Rund 300 Euro wird das noch nicht erhältliche 480-GB-Modell kosten. Preislich bewegt sich der Neuling damit derzeit zwischen den Modellen von Patriot und Corsair.